„Klimawandel aufhalten, Artenvielfalt erhalten, heimische Erzeuger stärken !“ In Salach beraten Bauern, Förster, Naturschützer und Kommunalpolitik gemeinsam lokale Wege
Es war ein Abend der Begegnung, der offenen Worte und der gemeinsamen Wege. Deutlich über 30 Teilnehmer im ‚Glashaus‘ trafen sich beim ‚Kommunalen Forum‘ der Salacher SPD und besprachen das, was menschengemachter Klimawandel, abnehmende Artenvielfalt und bäuerliche Existenzsorgen für unsere Heimat bedeuten. Eine Stimme in der
Diskussion: „Wir haben mehr gemeinsam, als was uns trennt !“ Für die SPD in Salah ist klar, so Gemeinderat Alex Gaugele vom KF-Leitungsteam, „daß wir kommunalpolitisch Akzente setzen wollen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und unsere Kulturlandschaft mit den Bauern zu erhalten“.
Die Fakten: Hervorragende Impulsvorträge von Johannes Strauß und Martin Gerspacher
Zuvor hatten Johannes Strauß, Geschäftsführer des Bauernverbandes Göppingen, und Revierförster Martin Gerspacher aus Bad Boll, mit Impulsvorträgen zum Zustand von ‚Feld, Wald und Flur‘ den Einstieg gemacht. Gerspacher fand klare Worte zum Wald: die Gesamttrockenheit ist gegeben. Die Niederschläge verlagern sich in die Winter. Wir Haben mehr Stürme. Käfer und Pilze setzen zu. Nicht nur Fichten, auch Buchen werden angegriffen. Neue Baumarten werden kommen. „Saubere Waldwirtschaft“ und „Waldanpassung durch Diversifikation mit Mischwäldern“, also „Waldumbau“ sind Antworten. Er appellierte, den „Rohstoff Holz zu nutzen, auch in Gemeindebauten“
Johannes Strauß, der für die Kreisverbände Göppingen, Ostalb und Heidenheim Geschäftsführer ist, sprach über die bäuerlichen Aufgaben der Nahrungsmittelproduktion, der Pflege der schönen Kulturlandschaft und neuerdings auch der Energieerzeugung. „Früher wurden über 50% des Einkommens für Nahrungsmittel ausgegeben, heute noch 8 %. Deutschland hat die teuersten Küchen und Grills der Welt, aber die billigsten Nahrungsmittel“ stellte er herausfordernd an den Beginn seiner Ausführungen. Mit Pflanzen zu arbeiten, die CO2 binden, einen integrierten Pflanzenschutz zu betreiben, ein ‚Wasser-Management‘ zu entwickeln, die Tierfütterung zu verbessern und verminderte Emissionen bei der Lagerung zu erreichen waren einige der konkreten Initiativen, die er vorstellte. Zu den Zielen des Bauernverbandes gehöre, die Nahrungsmittelverschwendung zu Reduzieren, Moore zu erhalten und wieder zu verwässern oder den Flächenverbrauch zu senken. Strauss: „Der Flächenverbrauch der letzten Jahre geht voll zu Kosten der Landwirtschaft !“ Zu allererst Wertschätzung für die Landwirtschaft, regionale Produkte kaufen, insbesondere auch Milch, Billigwerbung verbieten, Verpackungsmaterial sparen waren Forderungen.
Die Diskussion: erfreulich offen und unvoreingenommen
Vertreter des NABU, des BUND und der SPD-Fraktion trugen eingangs ihre Meinungen vor. Herrn Wacker vom NABU war der Artenschutz wichtig: „Wir haben noch eine schöne Landschaft und Müssen sie schützen !“ Herr Allmendinger vom BUND sorgte sich um den gesteigerten Flächenverbrauch und forderte hier eine Umkehr. Fraktionsvorsitzender Werner Staudenmayer von der SPD Betonte, daß seine Fraktion seit längerem die ‚Entwicklung nach innen‘ propagiere. Problemfrei sei dichteres Bauen und Wohnen gleichwohl nicht. „Bauplätze mit 10 Ar passen nicht mehr in die Landschaft“ war eine Stimme in der allgemeinen Aussprache. Da in Salach nur 14 ha Gemeindewald, aber 200 ha Privatwald sind, wurde ein Dialog zur Waldpflege gefordert. Eine fachkundige Stimme setzte auf neue Baumarten, wie Ahorn. Auch generelle Appelle zum Klimaschutz, etwa günstige bis kostenfreie ÖPNV-Tarife, wurden erhoben. Als nach über zwei Stunden die Diskussionsleiter Dr. Michael Jehle und Peter Hofelich den Abend offiziell beendeten, war eine in dieser Art für unser Salach ganz besondere Versammlung vorüber. Eine Grundlage für gemeinsames Handeln ist gelegt. Die SPD wird im Gemeinderat am Thema für die Bürger ‚dran bleiben‘.
PM SPD Salach, Hofelich