Die Parkplatzsuche in der Stadt ist für viele Menschen ein echtes Problem: Anwohner suchen abends nach freien Stellplätzen, zum Einkaufen in der FuZo braucht man kurzfristig einen Parkplatz, tagsüber kurven Beschäftigte und Studierende durch die Straßen und Zug-Pendler parken die Wohngebiete rund um den Bahnhof zu. „Der Parkdruck in den Städten wächst“, sagt Ordnungsamtschef Philipp Theiner. „Das spüren wir hier in Geislingen auch sehr deutlich.“
Die Parkplatzsuche ist für die Betroffenen nicht nur zeitaufwendig und ärgerlich, sondern das Umherirren sorgt auch für einen höheren Kraftstoffverbrauch und – daraus resultierend – zu erhöhten Abgasbelastungen der Städte. Außerdem verteilen Philipp Theiner und sein Team immer mehr Strafzettel für Falschparker. Deswegen soll das Parken in Geislingen jetzt neu geregelt werden.
„Wir wollen die Situation für alle Beteiligten nachhaltig und zukunftsorientiert verbessern – ganz nach den Anforderungen unseres nachhaltigen Stadtentwicklungskonzeptes MACH5“, sagt Philipp Theiner. Der Erstellung eines sogenannten Parkraumkonzepts hat der Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch, 25. September 2019, einstimmig zugestimmt.
Bis es soweit ist, gibt es allerdings einiges abzuarbeiten. Zunächst wird eine Bestandsanalyse für die Kernstadt inklusive Bahnhofsgebiet, Wohngebiete sowie Industrie- und Gewerbegebiete durchgeführt. Zu klärende Fragen sind unter anderem: Wie werden Autofahrer durch die Stadt geleitet? Wie lange ist ein Parkplatz im Durchschnitt belegt? Wie oft wechseln die Fahrzeuge darauf? Wo suchen die Menschen besonders oft nach einem Stellplatz?
Durchgeführt wird die Untersuchung vom Stuttgarter Ingenieurbüro Brenner Bernard. Das Ingenieurbüro hat auf seiner Referenzliste bereits entsprechende Projekte in Göppingen, Lorch und Friedrichshafen stehen. Außerdem zeichnete Brenner Bernard für diverse Verkehrs- und Mobilitätskonzepte verantwortlich, unter anderem in Ulm und Neu-Ulm. Die Kosten des Ingenieurbüros belaufen sich auf etwa 42 000 Euro.
Darin enthalten ist nicht nur die Analyse, sondern auch ein Parkraumkonzept, das im Anschluss erstellt wird. Die Herausforderung: „Das Parkraumkonzept muss eine Vielzahl von Nutzergruppen berücksichtigen wie beispielsweise Kunden, die mit dem eigenen Fahrzeug anreisen, Anwohner, Beschäftigte, Studierende sowie Besucher und Touristen“, erläutert Philipp Theiner. „Darüber hinaus sollen insbesondere auch intelligente Lösungen im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen, die ausdrücklich Online- und Smartlösungen berücksichtigen etwa das Handy-Parken, bei dem sich die Autofahrer per App in Parkplätze ein- und ausbuchen können.“ Und es werden auch alternative Formen der Mobilität berücksichtigt, sprich: Wie sieht es aus mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Pedelecs respektive mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge?
Außerdem sollen die Bürger*innen bei der Konzeption miteinbezogen werden. „Es wird eine öffentliche Veranstaltung sowie einen Workshop geben, bei dem die Geislingerinnen und Geislinger ihre Ideen und Anregungen einbringen können“, sagt Philipp Theiner. Die Termine werden noch bekanntgegeben.
PM Stadtverwaltung Geislingen/Steige