Auch wenn Gummigranulat (EPDM) nach wie vor Stand der Technik beim Bau von Kunstrasenplätzen ist und noch nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft ist, verzichtet die Stadt Göppingen bei der Verfüllung und Ausbesserung bestehender Kunstrasenplätze auf den Kunststoff und greift statt dessen auf Sand zurück.
Die Stadt Göppingen unterhält zwei Kunstrasenplätze an der Hohenstaufenstraße, die in den Jahren 2014 und 2015 fertiggestellt wurden. Beide Plätze sind mit einer Mischung aus EPDM-Granulat und Sand verfüllt. Beim FV Faurndau ist auf dem dortigen Spielareal ebenfalls ein mit Gummigranulat verfüllter Kunstrasen seit dem Jahr 2010 in Betrieb. Da die Haltbarkeit der Plätze mit mindestens 15 Jahren angenommen werden kann, besteht derzeit kein größerer Handlungsbedarf. Sind Verfüllungen erforderlich, so erfolgen diese mit Sand, das heißt auf eine weitere Einarbeitung von EPDM wird verzichtet.
Aktuell ist Mikroplastik, wie es sich im Granulat befindet und durch Abrieb des Kunstrasens frei wird, noch kein gesundheits- oder umweltschädlicher Stoff im Sinne der REACH-Verordnung der Europäischen Union. REACH steht für „Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe“ (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) und ist am 1. Juni 2007 in Kraft getreten.
Wie die Stadt zukünftig Neubauten oder Verbesserungen an Bestandsplätzen realisieren wird, wird im Rahmen des in Auftrag gegebenen Sportstättenentwicklungsplanes behandelt werden, der im Frühjahr 2020 erwartet wird. Dann werden die Wünsche der Vereine und die Ergebnisse der Untersuchung abgestimmt und erforderliche Sportplatzneubauten oder strukturelle Verbesserungen vorhandener Sporteinrichtungen auf den Weg gebracht. Dies geschieht auch mit Blick auf eine mögliche Änderung der REACH-Verordnung, die der Europäischen Kommission im Frühjahr 2020 vorgelegt werden soll und die voraussichtlich 2022 in Kraft treten und ein Verbot vom Einsatz von Mikroplastik beinhalten könnte. Es gibt bereits einige Sportplätze, die mit Kork als Infillmaterial gebaut sind. Kork ist allerdings in der DIN für Sportplätze als Infillmaterial noch nicht aufgeführt und es sind noch nicht allzu viele Erfahrungswerte vorhanden.
PM Stadtverwaltung Göppingen