Konstituierende Sitzung: BM Reutter bedankt sich beim „alten“ Gemeinderat
Viele Projekte realisiert
Die Verabschiedung zweier ausscheidender Gemeinderäte, die Ehrung von drei Gemeinderäten mit Dienstzeiten von zehn bis zwanzig Jahren und vor allem die Einsetzung des neuen Gemeinderats standen im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung in der Sillerhalle. Zu Beginn zog Bürgermeister Jochen Reutter ein Resümee der fünfjährigen Gemeinderatsperiode und benannte eine „stattliche Zahl“ an realisierten Projekten. Unter anderem führte Reutter auf:
Die Rathaussanierung, innerörtliche Straßensanierungen, die Unterbringung von Flüchtlingen, diverse Bebauungsplanverfahren, die Kneippanlage, die Mehrfamilienhäuser in der Ledergasse 2 und 4, den erneuten Gewinn des European Energy
Awards, die Herstellung des Grüngutplatzes des Landkreises, den neuen Radweg nach Schlierbach, die Sanierung der Grundschule, den Ausbau der Kinderbetreuung, den Vectoring-Ausbau der Telekom, die Sicherung der medizinischen Versorgung und den Erwerb des Gasthauses Krone. Als negativen Punkt benannte Reutter die von der Gemeinde nicht zu verhindernde Schließung der beiden Bankfilialen im Ort. Teilweise, so Reutter, habe sich um regelrechte „Mammut-Projekte“ gehandelt.
Immer sei es um die Verbesserung und nachhaltige Optimierung der Infrastruktur zugunsten der Bürger gegangen. Diese sei sowohl baulich als auch finanziell gelungen. Dabei geholfen hätten natürlich auch die guten Wirtschaftslagen der letzten Jahre, die er noch nie so erlebt habe. In den nächsten Jahren sei jedoch eine weitsichtige Finanzpolitik erforderlich. Der Gemeinderat habe in diesen fünf Jahren Verantwortung übernommen, Sachverstand eingebracht und Lösungen geboten. Er bedanke sich, so Bürgermeister Jochen Reutter, für eine offene, faire und konstruktive Zusammenarbeit. Denn die Bürger legten Wert auf eine qualitätvolle Entwicklung der Gemeinde.
Ehrungen und Verabschiedungen
Für zehn Jahre Mitgliedschaft erhielt Gemeinderat Uli Gößl eine Stele des Gemeindetags, samt Urkunde und Anstecknadel. Die Gemeinderäte Günter Gaul und Bernd Liebrich wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft im Gremium geehrt.
Ulrich Gößl habe selten gefehlt, so BM Reutter, sei immer verlässlich und gut vorbereitet gewesen. Gewissenhaft – wohl seinem Beruf als Pilot geschuldet – arbeite er für das Gemeinwohl, was ihm immer viele Stimmen bei den Gemeinderatswahlen beschert habe.
Günter Gaul zeichne sich stets durch eine klare Meinung und Haltung aus, so Reutter, und setze Akzente mit seiner unvergesslichen Wortwahl. Dabei sei er immer hilfsbereit, nicht nachtragend und – laut Gemeinderatsprotokollen – wohl der am häufigsten von Bürgern angesprochene Gemeinderat.
Bernd Liebrich, der es bei dieser Wahl nicht mehr in den Gemeinderat geschafft hat, sei für ihn ein maßgeblicher Begleiter bei der Entwicklung des Gewerbegebiets Wängen gewesen, so BM Reutter. Dass die öffentlichen Gebäude in einem solch guten Zustand sind, sei auch seinem kritischen Auge zu verdanken. Mit seinem Ingenieurwissen habe Liebrich die Gemeinde fachlich begleitet, sein Fachwissen werde man künftig vermissen. Als strategischer und manchmal auch unbequemer Querdenker habe er die Gemeinde voran gebracht. Leider sei er ein Opfer der Wahl-Arithmetik geworden.
Verabschiedet wurde auch Alexander Doster. Er war fünf Jahre im Gemeinderat. Seine Schwerpunkte seien die Entwicklung von Kindergarten und Schule gewesen, so BM Reutter, dabei habe er viele Kontakte zu Eltern hergestellt. Der Ausbau der Kinderbetreuung sei auch ihm zu verdanken.. Er, Reutter, habe ihn als geradlinigen und manchmal auch unbequemen Gemeinderat kennengelernt. Doster möge die wertvollen Erfahrungen als Gemeinderat ins Private mitnehmen, so abschließend der Schultes.
Neuen Gemeinderat auf Verfassungstreue und Gemeinwohl verpflichtet
Der neue Gemeinderat, der bis auf zwei Personen identisch mit dem Vorgängergremium ist, gelobte anschließend „Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und eine gewissenhafte Erfüllung der Pflichten“. Die neuen Mitglieder gelobten, die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern. BM Reutter bekräftigte die Verpflichtung per Handschlag bei jedem Gemeinderatsmitglied.
Reutter bedankte sich auch bei allen Kandidaten, die sich beworben haben hatten, aber nicht gewählt wurden. Sie hätten gezeigt, dass Ihnen die Gemeinde am Herzen liegt und sie Verantwortung übernehmen möchten. Für das neue Gremium gelte es nun, gemeinsam die Weichen für die nächsten fünf Jahre zu stellen. Grundlage sei immer das Gemeinwohl. Reutter zitierte den Soziologen Max Weber, der die wünschenswerten Eigenschaften eines Politikers wie folgt skizziert hatte: „Leidenschaft im Sinne von Sachlichkeit, Verantwortlichkeit in der Sache und Augenmaß in der Bewertung mit Distanz zu Dingen und Personen“. Die Bürger erwarteten, so Reutter, einen verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen und auch ein kritisches Hinterfragen von Aufgaben und Ausgaben. Weiterhin erwarteten die Hattenhoferinnen und Hattenhofer eine nachhaltige Erhaltung und Sicherung der Infrastruktur – neben dem Klimaschutz das wichtigste Thema. Hattenhofen unterscheide sich von anderen Kommunen gleicher oder auch größerer Einwohnerzahl, dass man beispielsweise einen Discounter, einen Arzt und eine Apotheke habe. Schließlich legten die Bürgerinnen und Bürger Wert auf eine faire und sachliche Zusammenarbeit mit kritischen und auch kontroversen Diskussionen, so Reutter. Ein Streit ab und zu sei in Ordnung, aber dann wolle der Wähler, dass die Maschine wieder rollt.
Viele offene Fragen
Wie werden wir in Zukunft leben, Stichwort Klimaschutz? Welche Infrastrukturen sind nötig und welche Schwerpunkte muss man setzen? Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel? Wie entwickelt sich die Daseinsvorsorge? Was fällt in der Zukunft eventuell weg? Wie wirkt sich die Digitalisierung aus, auch in der Verwaltung? Darauf gebe es keine einfache Antworten, so Jochen Reutter, anders als vielleicht früher, wenn mal ein Gebäude gefehlt habe und gebaut wurde. Jetzt müsse man eine andere Denke einbringen. Er setze auf das Engagement des neuen Gemeinderats, so der Bürgermeister.
Stellvertreter gewählt, Gremien besetzt
Einstimmig wählte das Gremium anschließend Steffen Berroth von der Freie Wähler Vereinigung zum ersten Stellvertreter des Bürgermeisters, Heidi Rommelspacher von der Bürgergemeinschaft wird erneut zweite Stellvertreterin. Auch die Besetzung der Gremien und Ausschüsse – die beiden Listen hatten im Vorfeld Ihre Vorschläge eingereicht – erfolgte ohne weitere Aussprache einstimmig im Weg der Einigung. Hätte es auch nur eine Enthaltung oder Gegenstimme gegeben, hätte nach den Sommerferien für jedes Gremium eine separate Wahl stattfinden müssen.
Lecker Essen und Trinken zum Schluss
Anschließend erfreuten sich die Kommunalpolitiker sowie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher am leckeren Catering von Margit, Desiree und Vanessa Kederer, Ulrike Höfer, Petra Hoffmann und Martina Reutter.
PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen