Am 11. Juni veranstalteten der Ortsverein und das Kommunale Forum der SPD Eislingen einen roten Treff zum Thema „Spiel nicht bis zur Sucht“

Beim letzten Roten Treff am Donnerstag 11. Juni ging es um das Thema Spielsucht. Stadtrat Uwe Reik begrüßte die Gäste in der Gaststätte Zeus und stellte das frisch gegründete kommunale Forum der SPD Eislingen vor.

Er erwähnte, dass Glücksspiel für die Gemeinden generell eine solide Geldeinnahme bedeutet. Markus Hahn, Suchtberater des diakonischen Werks Göppingen, relativierte diese Zahlen in seinem sehr weitreichenden und interessanten Vortrag schnell, schließlich müssten die Kommunen viel Geld für Suchttherapie, Personal etc. investieren. Vor allem interessant waren die Zahlen zum Glücksspiel. So betrug der Umsatz mit Glücksspiel im Jahr 2013 33,4 Milliarden Euro. 55,6% stammen dabei aus dem Automatenspiel. 2013 befanden sich in Deutschland 157.777 Spieler in Beratung. Dabei sind 88% Männer und 66% haben einen Migrationshintergund. Die Sucht wird schnell sehr teuer für die, wie betont wurde, kranken Menschen. Sie sind durchschnittlich mit 25.000€ verschuldet. Eislingen besitzt 4 Spielhallen und 48 Automaten. An dieser Stelle übernahm Florian Wahl, suchtpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, und berichtete über die rechtlichen Grundlagen im Zusammenhang mit Glücksspiel. Er betonte den volkswirtschaftlichen Schaden von 50 Millionen Euro jedes Jahr. Es sei wichtig die Krankheit der Menschen ernst zu nehmen und dankte Markus Hahn und seiner Einrichtung für seine Arbeit. Die Kommunen seien Profiteure der Spieler, also müsste die Kommune auch Verantwortung übernehmen. Ganz besonders interessant wird es in Eislingen im Jahr 2017. Dann endet der Bestandsschutz für die Spielhallen am Bahnhofs-Areal. Dann wird es spannend zu beobachten sein in welcher Form die Spielhallen einen Mindestabstand von 500m einhalten werden.

PM

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1 Kommentar

    • Christian Schmitt auf 30. Juli 2018 bei 20:40
    • Antworten

    Ich bin selbst betroffen von Spielsucht. Leider wird es einem unglaublich schwer gemacht, abstinent zu bleiben. Überall diese Werbung und jede zwanzig Meter eine Spielothek. Es gibt zu viele davon und es wird sie auch immer geben, da einfach zu viel Geld in der Glücksspielindustrie steckt. Natürlich profitiert die Politik auch von diesem Geld, sei es in Form von Spenden oder anderen Zahlungen. Deswegen wird auch nichts seitens der Politik unternommen. Das heißt, dass wir uns also selbst helfen müssen. Ich habe eine Buch gelesen, dass einen Anfang macht und einen Ausweg bietet. Wer nach Spielsucht googelt sollte nicht auf Onlinekasinoseiten landen, sondern auf Seiten, die einem helfen, so wie dieser Artikel und diese hier https://www.glueckszone.de/buch-zwischen-zwei-welten/

    Gebt den Kampf nicht auf!

    LG Schmitti

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