59 Bedienstete des Landratsamts wollen ab 1. Mai vier Monate lang auf dem Weg ins Büro das Auto stehen lassen.
Bereits zum neunten Mal beteiligt sich das Landratsamt Göppingen an der Aktion “Mit dem Rad zur Arbeit”. In diesem Jahr werden 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom 1. Mai bis zum 31. August den Weg von der Wohnung zur Arbeitsstätte an mindestens 20 Tagen mit dem Fahrrad zurücklegen. Seit der erstmaligen Durchführung im Jahr 2010 ist die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer damit um 60 Prozent angestiegen. Initiatoren der bundesweiten Aktion sind die AOK Baden-Württemberg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die baden-württembergischen Radsportverbände WRSV und BRV.
Ohne Zweifel ist das Radfahren eine äußerst gesunde Fortbewegungsweise: Laut AOK senken schon 30 Minuten Radfahren am Tag das individuelle Krankheitsrisiko, reduzieren Fehlzeiten und verbessern die Mitarbeitermotivation. Außerdem ist das Radfahren als gelenkschonende Ausdauersportart ein idealer Ausgleich zur Bürotätigkeit und nimmt daher im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine bedeutende Rolle ein. Ganz nebenbei kann der Arbeitsweg stau- und stressfrei zurückgelegt werden. Auch die Klimabilanz kann sich sehen lassen: Bei der vergangenen Aktion radelte die Belegschaft des Landratsamtes zusammen 32.000 km und sparte damit im Vergleich zum Auto 4.500 kg CO2 ein.
Im Landratsamt wird die Aktion unter Federführung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements organisiert. Eingeladen zum Mitmachen sind alle Bediensteten in den Ämtern des Landratsamtes Göppingen sowie des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, des Jobcenters und der landkreiseigenen Schulen.
Landrat Edgar Wolff unterstützt die Aktion nicht nur aus eigener Überzeugung als aktiver Radfahrer, er sieht das Landratsamt auch in einer Vorbildfunktion für andere Arbeitgeber: „Die Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ ist ein wichtiger Baustein unseres Engagements im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, im Erreichen unserer Klimaschutzziele und in der regionalen Verkehrspolitik. Wir wollen damit nicht nur unsere Belegschaft zum Umstieg auf das Rad motivieren, sondern auch andere Arbeitgeber im Landkreis zur Förderung des Radfahrens ermuntern. Denn das Fahrrad lässt sich in viele Abläufe integrieren und zum Beispiel auch für kürzere Dienstfahrten nutzen. Die Potenziale des Radverkehrs in den Städten und Gemeinden sind noch lange nicht ausgeschöpft“.“
„Ich freue mich, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für das Radfahren nicht nur in der Freizeit, sondern auch als Fortbewegungsmittel im Alltag wächst“, ergänzt Susanne Rauh, langjährige Organisatorin der Aktion und selbst begeisterte Radfahrerin. „Vor allem nimmt auch der Anteil an Pedelecs und E-Mountainbikes in der Mitarbeiterschaft zu, so dass es leichter fällt, längere Anfahrtswege oder hügelige Strecken auf dem Arbeitsweg zu bewältigen.“
Susanne Höld, zuständig für das Betriebliche Gesundheitsmanagement des Landratsamtes, ergänzt: „Unter allen Teilnehmenden werden wir wieder eine kleine Verlosung durchführen. Das soll einen zusätzlichen Anreiz schaffen. Im Vordergrund steht aber das verbesserte Wohlbefinden durch die tägliche Bewegung.“
Das Landratsamt Göppingen hat in den vergangenen Jahren seine Fahrradinfrastruktur stetig ausgebaut. Diese kontinuierlichen Verbesserungen honorierte der ADFC im Jahr 2019 zum dritten Mal in Folge mit der Zertifizierung des Landratsamtes zum Fahrradfreundlicher Arbeitgeber. „Für die Förderung des dienstlichen Radfahrens haben wir unseren Fuhrpark um zwei normale Fahrräder und drei Pedelecs ergänzt, ausgestattet mit großen Satteltaschen zum Transport von Unterlagen oder anderen Gegenständen“, erläutert Marco Schwab, Radverkehrsbeauftragter des Landkreises. „Um unserer Auszeichnung als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber auch in Zukunft gerecht zu werden, prüfen wir auch ganz neue Angebote: Im Bereich Logistik, also beispielsweise bei Botendiensten mit Lastenrädern, gibt es laut ADFC noch Verbesserungspotenzial. Hier muss geprüft werden, was wir bis zum nächsten Zertifizierungsverfahren angehen können“, so Schwab.
Bereits 2014 wurde der Landkreis Göppingen durch das Land Baden-Württemberg zum ersten “Fahrradfreundlichen Landkreis“ des Landes ausgezeichnet, 2015 zum zweiten und 2019 zum dritten Mal, mit der neu eingeführten Kategorie „Silber“ Die Auszeichnung ist jeweils für vier Jahre gültig. Daher folgt die Aktion dem Anspruch, den Radverkehr im Landkreis entsprechend dieser Auszeichnung weiter zu fördern. Für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur werden im Kreishaushalt jährlich 60.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden unter anderem Kommunen des Landkreises bei der Radverkehrsförderung unterstützt und der Ausbau der touristischen Radrouten vorangebracht.
Foto: Landrat Edgar Wolff (li.) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ beim offiziellen „Startschuss“ am 6. Mai vor dem Landratsamt Göppingen (Quelle: Landratsamt Göppingen).
PM Landratsamt Göppingen