Miteinander, nicht nebeneinander

Das Leben in der Stadt gemeinsam zu gestalten ist Aufgabe aller Menschen in Göppingen, warben Oberbürgermeister Guido Till und der örtliche DITIB-Vorstand für ein Miteinander statt einem Nebeneinander.

DITIB (Türkisch Islamische Kultur Verein e.V.) Göppingen ist eine von bundesweit über 960 selbstständigen Ortsgemeinden, die sich in der 1984 in Köln gegründeten „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.“ zusammengeschlossen haben. In Göppingen zählt DITIB rund 450 Mitglieder und circa 200 eingetragene Kinder. Viele ältere Mitglieder leben seit über 40 Jahren in Göppingen und haben in der Hohenstaufenstadt eine Heimat gefunden, so OB Till. 120 Nationen, 85 Sprachen, neun Religionen und eine unterdurchschnittliche Kriminalitätsrate sind Beleg für die tiefe Liberalität in der Stadt. Diese erfordert nur wenige Grundregeln: Die Unterschiedlichkeit der Menschen und der Geschlechter ist ebenso zu akzeptieren und zu achten wie das Grundgesetz und die darin verankerten Grundrechte und demokratischen Grundlagen, bekräftigte das Stadtoberhaupt. Dennoch haben die Menschen in früheren Jahrzehnten eher nebeneinander statt miteinander gelebt, sprach sich das Stadtoberhaupt für einen vertieften Austausch und für einen religiösen Dialog aus. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis der eigenen kulturellen und geschichtlichen Herkunft.

Dem stimmten die Mitglieder des DITIB-Vorstands zu: Die deutsche Kultur wird akzeptiert, aber die eigene Kultur und Religion gelebt. Auch hier geborene türkisch-stämmige Göppinger/-innen, die in Schule, Ausbildung und Beruf voll integriert sind, wollen die ursprüngliche Heimat und Kultur, die Herkunft und Religion nicht vergessen. Übereinstimmung herrschte über die Bedeutung der deutschen Sprache – nur wer gut deutsch spricht und versteht, kann bestmöglich am Schul- und Bildungssystem, an der Arbeitswelt und an vielen Freizeitangeboten teilhaben. Nach fünf deutschsprachigen Schul- oder Arbeitstagen bietet die DITIB-Moschee am Wochenende Möglichkeiten, die heimatliche Kultur – die Moschee besuchen auch Araber, Bosnier etc. – und den Islam zu leben.

Um das Miteinander zu stärken, verabredeten der DITIB-Vorstand und OB Till regelmäßige Gesprächstreffen. Eine weitere Möglichkeit des Kennenlernens sieht DITIB übrigens in Moschee-Führungen, und dies nicht nur am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober. So erhalten Schulklassen – auf Anfrage – erläuternde Führungen.

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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