Seit Januar 2018 arbeitet das Planungsbüro VIA Köln zusammen mit dem Landratsamt, den betroffenen Städten und Gemeinden sowie den Interessensverbänden an der Machbarkeitsstudie zur Radschnellverbindung im Filstal. Das Ergebnis steht nun fest: Mit ca. 82% Radschnellverbindungsstandard können die vom Land als Förderbedingung festgelegten 80% eingehalten werden.
Zu Beginn der Machbarkeitsuntersuchung galt es, mehrere Trassen durch das Filstal von Geislingen bis Ebersbach zu prüfen. In insgesamt drei Sitzungen und einer Planungsradtour, bei der die gesamte Strecke gemeinsam abgefahren wurde, konnte unter Beteiligung der Kommunen eine Vorzugstrasse erarbeitet werden. Sie verläuft von Geislingen bis Gingen entlang der Filstalroute Nord. In Gingen sollen die Radfahrenden dann in Richtung Süden zur alten B10 geführt werden. Weiter geht es entlang der Bundesstraße bis zur Stadt Eislingen, in deren Stadtgebiet es aktuell noch zwei mögliche Varianten gibt. Ebenfalls zwei Varianten gibt es im dicht besiedelten Gebiet von Göppingen. Bis Ebersbach verläuft die Radschnellverbindung meist parallel zur Fils entlang der Filstalroute Süd.
„Mit dieser neuartigen Infrastruktur für den Radverkehr sollen hauptsächlich die alltäglichen Pendelstrecken für Radfahrende attraktiver werden“, erklärt der Radverkehrsbeauftragte, Marco Schwab. Aufgrund der meist geradlinigen Führung, weniger Kreuzungen und einer breiteren Fahrbahn soll die Durchschnittsgeschwindigkeit im Radverkehr erhöht werden. „Als einziger fahrradfreundlicher Landkreis in Baden Württemberg ist es uns ein großes Anliegen, wichtige Weiterentwicklungen und Vorhaben im Bereich Radverkehr und Radinfrastruktur aktiv und unterstützend zu begleiten“, ergänzt Landrat Edgar Wolff.
Nachdem nun eine technische Machbarkeit mittels der Studie bestätigt wurde, gilt es im nächsten Schritt, Fragen der Finanzierung und der Trägerschaft dieser Infrastruktur zu klären. Hierfür hat das Land Baden-Württemberg bereits das Straßengesetz geändert und Kriterien für eine Bau- und Kostenübernahme durch das Land festgelegt. Um Geschlossenheit und Motivation in diesem Projekt zu demonstrieren, wurde ein sogenannter „Letter of Intent“, also eine Willensbekundung, zur positiven Begleitung des Vorhabens im weiteren Verlauf von fast allen betroffenen Städte und Gemeinden zusammen mit dem Landkreis unterzeichnet. Die Gemeinde Gingen konnte aufgrund eigener kommunaler Interessen, die in Teilen einer Radschnellverbindung durch den Ort entgegenstehen, nicht mit unterzeichnen. Die Landkreisverwaltung zeigt sich optimistisch, in den kommenden Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium eine gute Lösung für das Filstal zu erzielen.
Die Studie muss nach der Abschlussveranstaltung am 28. März noch fertiggestellt und der Landkreisverwaltung übergeben werden. Im Anschluss wird sie dem Ausschuss für Umwelt und Verkehr sowie in den Gremien der beteiligten Städte und Gemeinden vorgestellt und die weiteren Schritte diskutiert.
PM Landratsamt Göppingen Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur