Kreisarchäologe Dr. Reinhard Rademacher brachte nicht nur das Buch „Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2017“ ins Rathaus, sondern präsentierte Oberbürgermeister Guido Till auch Jahrhunderte alte organische Funde vom Kornhausplatz.
Dabei lobte Dr. Rademacher ausdrücklich die vorausschauende Zusammenarbeit zwischen seiner, beim Landratsamt angesiedelten Abteilung und der Stadt Göppingen. Bereits vor der Neugestaltung des Kornhausplatzes führte die Kreisarchäologie umfangreiche Untersuchungen durch, so dass die eigentlichen Baumaßnahmen ungehindert von statten gehen konnten – ein Lehrbeispiel der guten Zusammenarbeit, das herausragende Ergebnisse hervorbrachte. Zwar waren die archäologischen Strukturen des heutigen Kornhausplatzes durch vielerlei Baumaßnahmen seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Stadtbrand 1782 bis in die 1970er Jahre hinein weitgehend zerstört, gefunden haben die Archäologen aber den unteren Teil einer Latrine aus dem 15. Jahrhundert sowie einen aus der gleichen Zeit stammenden Brunnen. Zu Tage kamen organische Funde, wie sie vielleicht alle 20 Jahre einmal ans Tageslicht kommen. Dr. Rademacher brachte eine Holzdaube, Holzlöffel und eine lederne Messerscheide sowie Messergriffe aus Geweih mit.
Näher beschrieben sind die Fundstück sowie die daraus abgeleiteten Rückschlüsse in dem Buch „Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2017“, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, erschienen im Theis-Verlag. Aus dem Landkreis Göppingen fanden insgesamt drei Grabungsstätten Aufnahme in das Werk.
Foto: Kreisarchäologe Dr. Reinhard Rademacher, Oberbürgermeister Guido Till und Stadtarchivar Dr. Karl-Heinz Rueß begutachten Buch und Fundstücke.
PM Stadtverwaltung Göppingen