Bericht des Kreisjugendamts: Die Zahl der Jugendlichen entwickelt sich stetig nach oben
Vergangenen Mittwoch machte Suzanne Chemnitzer, beim Kreisjugendamt Göppingen zuständig für die Koordinierung und Jugendhilfeplanung, Ausführungen zu Entwicklungen in der Jugendhilfeplanung. Im vergangenen Jahr lag die Jugendeinwohnerquote (0 bis unter 21 Jahren) in Geislingen bei 21,42 %. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg prognostiziert, dass die Anzahl der Kinder von 0 bis 6 Jahren bis zum Jahr 2013 von 1.614 auf 1.723 ansteigen wird. Die Zahl der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren soll von 1.485 im Jahr 2018 auf 1.763 im Jahr 2028, und die Zahl der Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren von 1.622 auf 1.676 ansteigen. Auch die Anzahl der allein erzogenen Kinder und Jugendlichen stieg von 833 im Jahr 2014 auf 964 im Jahr 2017. Dieser Anstieg wird laut Suzanne Chemnitzer Auswirkungen auf die Angebote für Jugendliche haben. In unserer Stadt sind derzeit 551 Kinder und Jugendliche von Armut betroffen. Laut Chemnitzer ist es wissenschaftlich fundiert, dass in Städten, deren Einwohner einer hohen sozialen Belastung ausgesetzt sind, die Jugendhilfeplanung umfangreicher ist als in kleinen Gemeinden. Oft sind Eltern und Alleinerziehende mit dem Alltag und der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Hier greift nach dem SGB VIII die Hilfe zur Erziehung. Demnach haben Eltern einen Rechtsanspruch auf diese Hilfe. Bei der Hilfe zur Erziehung gibt es verschiedene Angebote, z.B. Erziehungsbeistand, Beratung, sozialpädagogische Familienhilfe, intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung, aber auch stationäre Unterbringung des Kindes beispielsweise in einer Pflegefamilie. Die Zahl derer, die diese Angebote wahrnehmen, geht stetig nach oben. Die Fälle der Hilfen im ambulanten Bereich steigen, während die Hilfen im stationären Bereich zurück gehen. Diese Entwicklung wird auch vom Kreisjugendamt forciert. Oft werden Jugendliche mit Problemen auch straffällig. Im Jahr 2016 lag die Zahl der straffällig gewordenen Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren in Geislingen bei einem Wert von 87,81 pro tausend Einwohner. Für wichtig hält Suzanne Chemnitzer die Einbeziehung der Eltern, nicht nur seitens des Jugendamtes sondern auch der Kindertagesstätten und der Schulen. Insbesondere die Schulsozialarbeiter leisten hier hervorragende Arbeit. Allerdings stoßen sie auch oft an ihre Grenzen. Suzanne Chemnitzer empfahl der Stadt unter anderem auch in der Oberen Stadt den Familientreff zu etablieren und Familien in finanziell schwieriger Lage weitergehend zu entlasten um eine Teilhabe zu ermöglichen, z.B. durch kostenlose Inanspruchnahme von Familienbildungsangeboten. Chemnitzer bescheinigte der Stadt, dass sie im KiTa-Bereich gut aufgestellt sei. Es gebe auch eine Vielfalt von Anlaufstellen für Jugendliche.
PM Stadtverwaltung Geislingen