Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Ja zu Bauten

Dem Bau eines Carports, Ulmenweg 4 und eines Wohnhauses, Zeller Straße 49/2 hat der Gemeinderat das Einvernehmen erteilt.

Raupe überzieht Erlen

Die Gespinst- und Knospenraupe hat mit ihren schleierartigen Gespinsten mehrere Erlen an der Ortseinfahrt/Verschwenkung aus Richtung Bezgenriet überzogen. Für Menschen und Tiere besteht keine Gefahr, denn die Insekten sind ungefährlich. Sie werden in den kommenden Wochen wieder verschwinden. Darüber informierte BM Jochen Reutter.

Schöffenwahl

Zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzung, zwei Tage vor Bewerbungsschluss, lagen der Verwaltung drei Bewerbungen für das Schöffenamt vor. In der Sitzung am 6. Juni wird der Gemeinderat entscheiden, welche Personen er dem Amtsgericht für diese verantwortungsvolle Aufgabe vorschlagen wird.

Keine Kameras am Kindergarten

Eine Kameraüberwachung am Kindergarten, auch im hinteren Gartenbereich, ist rechtlich nicht zulässig. Darüber informierte Hauptamtsleiter Norbert Baar. Im Februar hatten Gemeinderäte diese Technik angeregt, um Vandalen am Kindergarten ermitteln zu können. Die Rechtslage ist hier jedoch seit Jahren unverändert und ab 25. Mai, nach Inkrafttreten der neuen EU-Datenschutzverordnung, noch strenger. Kameras im öffentlichen Bereich können nur eingesetzt werden, wenn Straftaten begangen wurden oder zu erwarten sind. Trotz einer Belohnung von 500 Euro erhielt die Verwaltung keinerlei Hinweise aus Bevölkerung oder Nachbarschaft, auch zahlreiche Polizeikontrollen blieben bislang ohne Ergebnis.

Gemeinde saniert ihre Straßen

Dieses Jahr wird die Gemeinde 300.000 Euro für Fahrbahnsanierungen ausgeben. Außerdem erhält das Neubaugebiet „Am Ochsen“ für rund 40.000 Euro den Endbelag. Diesem Vorschlag der Verwaltung hat der Gemeinderat zugestimmt. Als besonders dringlich sieht Bürgermeister Jochen Reutter die Sanierung dieser Abschnitte an: Bruckwiesenstraße von Birkenweg bis Zeller Straße, Ringstraße, obere Dobelstraße und Gewerbegebietszufahrt Reustadt von der Kreisstraße her. Weitere Sanierungsarbeiten können sich aus dem parallel laufenden Austausch von Wasserleitungen ergeben. Mit der ingenieurtechnischen Umsetzung betraut die Gemeinde das Ingenieurbüro Straub aus Donzdorf. BM Jochen Reutter konnte nicht versprechen, dass alle Abschnitte saniert werden können. Mit 300.000 Euro komme man vielleicht nicht so weit wie gewünscht.

Telekom verspricht besseres Internet

Die Deutsche Telekom will im Raum Bad Boll nachrüsten. Darüber informierte BM Jochen Reutter. Diese Ankündigung sei überraschend gekommen. Wie schon berichtet, sollen die verschiedenen Verteilerkästen im Ort mit Glasfaser verbunden werden und so die Leistung des Kupferkabelnetzes erhöhen, das so genannte „Vectoring“. Im Auftrag des Verwaltungsverbands hat eine Fachfirma einen Masterplan erarbeitet, wie man künftig Glasfaser an jedes Haus legen kann. Dies ist aber noch Zukunftsmusik. Schritt für Schritt können die Gemeinden dort, wo Straßen aufgerissen werden, Leerrohre für Glasfaser einlegen. In der Sitzung am 27. Juni wird eine Vertreterin der Deutschen Telekom die Planung für Hattenhofen im Gemeinderat vorstellen.

Neues aus dem Verband

Der neue Familientreff in Bad Boll, als Anlaufstelle für Familien mit kleinen Kindern, entwickelt sich gut. Darüber berichtete Bürgermeister Reutter aus der letzten Verbandsversammlung. Einmal wöchentlich, mittwochs von 9.00 bis 12.00 Uhr können sich Familien in der Seniorenwohnanlage treffen. Dies sind weitere Nachrichten aus der Verbandsversammlung: Der Verwaltungsverband konnte seine Schulden um rund 18.000 Euro auf 274.000 Euro verringern. Letztes Jahr haben die Fahrgäste des Bürgerautos Lorenz 3.751 Euro gespendet.

Wasserversorgung: Trinkwasser sicher, Löschwasser mit Schwachstellen

Die Trinkwasserversorgung in Hattenhofen ist sicher. Bei der Löschwasserentnahme aus dem öffentlichen Trinkwassernetz gibt es, seit geraumer Zeit bekannt, Schwachstellen. Dies bestätigt eine hydraulische Berechnung der Wasserleitungsnetze in allen Verbandsgemeinden durch ein Ingenieurbüro. Den Kurzbericht durch Verbandsbaumeister Wolfgang Scheiring nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Ausführlich und auch kontrovers diskutiert wurden die Maßnahmen zur Verbesserung der Löschwassersituation und ein möglicher Zusammenschluss von Hochzone und Niederzone.

Geringe Wasserverluste im 27 km langen Netz

Die rund 3.000 Menschen in Hattenhofen verbrauchen pro Jahr rund 162.000 Kubikmeter Trinkwasser. 180.000 Kubikmeter werden eingespeist, der Wasserverlust beträgt, abzüglich sonstiger Verbräuche, rund 7,3 Prozent. Zwei Drittel des Wasserverbrauchs erfolgen in der Hochzone, die vom Hochbehälter auf Markung Zell u. A. über zwei getrennte Zuleitungen versorgt wird. Die Niederzone wird vom Hochbehälter in Schopflenberg mit einer Leitung versorgt. Hier gibt es keine gleichwertige alternative Versorgungsmöglichkeit. Die gesamte Netzlänge beträgt einschließlich der Zuleitungen und Hausanschlussleitungen über 27 Kilometer. Zu zwei Drittel bestehen die Leitungen aus duktilen Gussleitungen, die seit etwa 1960 eingesetzt werden. Das maximale Alter dieser Leitungen beträgt 65 Jahre. In großen Teilen sind diese Duktilgussleitungen jedoch deutlich jünger und müssen somit noch nicht erneuert werden. Angestrebt ist eine Nutzungsdauer von 80 Jahren. Das Gleiche gilt für den Werkstoff PVC, der in Hattenhofen zu rund 28 Prozent verbaut ist. PVC wurde jedoch ausschließlich außerörtlich eingesetzt. Ausgetauscht werden müssen die Graugussleitungen, die mindestens 70 Jahre alt sind und einen Anteil von 2,5 Prozent am Gesamtnetz ausmachen. Aufgrund der guten Netzvermaschung und überschaubarer Leitungsdurchmesser sind die hygienischen Bedingungen im Netz unproblematisch, ergibt das Gutachten. Einzig die drei Aussiedlerhöfe könnten langfristig zu hygienischen Beeinträchtigungen führen, wenn hier die landwirtschaftliche Nutzung und damit der hohe Bezug aufgegeben würden.

Zonen werden nicht wieder verbunden

Zum geplanten Ringschluss meinte ein Gemeinderat, man solle die vor Jahren hergestellte Trennung der beiden Zonen wieder rückgängig machen und die Netze verbinden. Das sei jedenfalls besser und günstiger als 200 Meter neue Leitungen zu legen. Dann könne man im Katastrophenfall, wenn eine Zone ausfällt, das komplette gemeindliche Gebiet dennoch versorgen. Verbandsbaumeister Wolfgang Scheiring und verschiedene Sprecher im Gemeinderat wiesen darauf hin, dass dies technisch mit einem Druckminderungsschacht möglich, aber rechtlich nicht zulässig ist. Die Verbindungsleitung dürfe aus hygienischen Gründen nicht trocken laufen und wenn man den Hauptschieber nicht sofort schließe, fließe Wasser aus der Hochdruckzone in die Niederdruckzone. Leichter sei es, im Schadensfall eine oberirdische Leitung über ein Standrohr zu legen. Als noch die Verbindung zwischen beiden Zonen mit einem Schieber geregelt wurde, sei es oft zu Überspeisungen oder Druckabfall in bestimmten Bereichen gekommen, so ein Gemeinderat. Neue Leitungen mit breiterem Querschnitt in zwei Engstellen in der Friedhofstraße sollen die Versorgung in der Hochdruckzone verbessern.

Diskussion um Löschwasserversorgung

Die Löschwasserversorgung könne mit Ausnahme von Einzelbauwerken und Bereichen mit historischem Bestand („alte Siedlung“ Dobelwiesen) im Grundschutz gewährleistet werden, so die Gutachter. Diese Siedlungsbereiche könnten im Brandfall über andere Hydranten mit 300 Meter Umkreisradius versorgt werden.
Diese Aussage empfand ein Gemeinderat und Feuerwehrkommandant als „enttäuschend“. 300 Meter lange Leitungen, das wären 15 bis 20 Schläuche, seien nicht praktikabel und überhaupt keine Lösung. Der Bericht suggeriere, letztlich sei bei der Löschwasserversorgung alles gut, was so nicht stimme. In bestimmten Bereichen habe die Feuerwehr alles versucht, aber der Löschwasserdruck sei zu gering. Hier müsse so schnell wie möglich ein Ringschluss erfolgen. Bei einem Hydrant in der Friedhofstraße gebe es davor keinen Abnehmer, trotzdem komme dort seit Jahren zu wenig Wasser an. Da stimme etwas nicht. Dies werde im Bericht nicht dargestellt, so der Feuerwehrmann.

Beim Hydrant in der Friedhofstraße sei man auf die Angaben der Landeswasserversorgung angewiesen, so Wolfgang Scheiring, man könne auch nicht in deren Netz „rummachen“. Deswegen müsse man dort weiter testen. Ein Gemeinderat vermutet einen Zusammenhang mit der Bebauung des Gewerbegebiets Wängen in Zell: Seitdem sei der Druck in der Friedhofstraße zurückgegangen. Jochen Reutter und Wolfgang Scheiring verwiesen auf die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung des Versorgungsnetzes im Brandfall: Die Leitungen in der Kürze, im Kirchweg und in der Dobelstraße sollen verbunden werden. Dann kann die gesamte Siedlung nördlich der Dobelstraße durch eine einzige Verbindungsachse versorgt werden. Die Leistungsfähigkeit würde um 45 Prozent erhöht, benötigt werden rund 110 Meter neue Leitungen. In der Uhlandstraße werden Lücken geschlossen, somit soll das Netz zu einem zusammenhängenden, vermaschten Netz mit deutlich erhöhter Löschwasserbezugsmenge ausgebaut werden. Der Leitungsneubau beträgt rund 230 Meter. In der Friedhofstraße wird eine Engstelle, die hydraulische Leistungsfähigkeit bei großen Entnahmen limitiert, aufdimensioniert. Hier sind rund 160 Meter neue Wasserleitungen erforderlich. BM Reutter will demnächst detaillierte Vorschläge mit Kostenberechnung vorlegen und nochmals erläutern lassen, warum Hochzone und Niederzone getrennt bleiben sollen.

PM Gemeinde Hattenhofen

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