Vorsicht vor organisierten Bettelbanden

Die nahende Adventszeit zieht wieder vermehrt professionelle Bettelbanden in die Fußgängerzonen. Passanten sollten hier skeptisch sein, denn mit Spenden an Bettler/-innen, hinter denen organisierte Banden stecken, unterstützt man ein System, das gerade die Ärmsten ausbeutet.

Das Ulmer Polizeipräsidium und die Stadtverwaltung sprechen diese Warnung wie in den letzten Jahren um diese Jahreszeit erneut aus. Zur Schau gestellte Gebrechen und ein ärmliches Auftreten sollen gezielt Mitleid bei den Passanten erwecken. Gerade in der Adventszeit wird so an die Spendenbereitschaft appelliert. Hinter der „Mitleidsmasche“ stecken jedoch laut Polizei zumeist organisierte Banden. Das von den Bettlern eingesammelte Geld wird ihnen von Hintermännern regelmäßig wieder abgenommen, die Bettler selbst bekommen dafür meist nur Essen, Trinken und einen Schlafplatz. Das Geld landet bei den Clanchefs. Je „erfolgreicher“ ein Bettler oder eine Bettlerin, umso geringer ist seine oder ihre Chance, aus diesem Kreislauf wieder herauszukommen.

Ein weiterer Weg um Spenden zu erhalten, ist das Vorgaukeln eines gemeinnützigen oder sozialen Sammlungszwecks. Dabei zeigen die Sammler Papiere vor, die in durchaus professioneller Aufmachung als Sammlungszweck zum Beispiel den Bau eines Kontaktzentrums für behinderte und taubstumme Kinder vorgaukeln. Werden Sammlungen nach dem geschilderten Muster festgestellt, sollte nicht gespendet und unbedingt direkt die Polizei verständigt werden.

Maßnahmen von Polizei und Stadt

Neben der Polizei schreitet auch die Stadt Göppingen mit dem Gemeindlichen Vollzugsdienst gegen die Bettelbanden ein. Die Mitarbeiter/-innen erteilen Platzverweise, hin und wieder wird auch das erbettelte Geld beschlagnahmt – ein Vorgehen, das zuweilen bei Passanten auf Unverständnis stößt. Dem ist entgegenzuhalten, dass von diesen Spenden die Bettelnden selbst nicht profitieren, im Gegenteil: Man verstärkt durch solche Spenden noch deren Abhängigkeit und unterstützt ein System, das gerade die Ärmsten ausbeutet.

Wo spenden?

Wer Gutes tun und gezielt spenden will, dem empfehlen Stadt und Polizei, sich über anerkannte, förderungswürdige Spenden sammelnde Organisationen Auskunft zu holen beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen, www.DZI.de.

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/60686/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.