Zukunftsprojekt: Blumhardt-Friedhof bewahren und aufwerten – Neuer Träger setzt sich für Denkmalschutz ein / Besuch aus den USA unterstützt tatkräftig

Im 19. Jahrhundert suchten zahllose Menschen bei Pfarrer Johan Christoph und Sohn Christoph Friedrich Blumhardt Heilung und Beistand. Der historische Friedhof im „schwäbischen Lourdes“ belegt auch heute die enorme Ausstrahlung: Dort ruhen Mitglieder der großen Familie Blumhardt und der weltweiten Gemeinde. Um den denkmalgeschützten Friedhof zu erhalten und mit einem erlebnispädagogischen Konzept aufzuwerten, wurde nun ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Klinikum Christophsbad als neuer Träger hat dies gemeinsam mit den Nachkommen, der Gemeinde, der evangelischen Akademie sowie der Blumhardt Sozietät e.V. in die Hand genommen.

Voll imposanter Grabmäler und mit vielen kulturhistorisch bedeutsamen Bezügen: In dem denkmalgeschützten Friedhof-Ensemble ruhen die Zeugen einer großen Zeit, mit Efeu überwachsen, von Moos überwuchert – umrahmt von einer faszinierenden Geschichte, die es zu bewahren gilt. Eindrucksvoll belegt wurde dies durch den Besuch der Bruderhof-Gemeinschaft Sannerz in Hessen sowie von Jugendlichen des amerikanischen Standorts im Oktober 2017. Sie reisten an, um den historischen Friedhof mit seiner Geschichte und seinen bedeutenden Gräbern, darunter dem Chinaforscher Richard Wilhelm Blumhardt, kennenzulernen sowie mit gärtnerischen Maßnahmen das Erscheinungsbild des Friedhofes zu verbessern.

Nach einer Begrüßung der Gäste aus Amerika durch den Geschäftsführer des Klinikums Christophsbad, Bernhard Wehde,  erläuterte Dr. Helmut Tüchert, Chefarzt der Rehaklinik Bad Boll, den kulturhistorischen Hintergrund der Gräber des alten und neuen Badfriedhofes. Danach zeigten die Gäste aus den USA Tatkraft und Geschick: Rasen mähen, Hecken schneiden, Unkraut jäten, Laub rechen und viele weitere gärtnerische Maßnahmen erforderten vollen Einsatz, der dann am späten Nachmittag glücklich und zufrieden beendet wurde. Eine Führung durch die Rehaklinik Bad Boll und ein abschließender Besuch im sprudelnden, 34 Grad warmem Wasser der MineralTherme rundeten den gelungenen Tag ab.

Der Bruderhof wurde 1920 in Deutschland von dem evangelischen Theologen Eberhard Arnold, seiner Frau Emmy und deren Schwester Else von Hollander ins Leben gerufen und ist eine christliche Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, in der mehr als 2700 Menschen in über zwanzig Siedlungen in vier Kontinenten leben, die im Geiste der ersten Gemeinde in Jerusalem Jesus ohne Kompromisse nachfolgen wollen. Sie verzichten auf Privatbesitz, teilen alles miteinander und ihre Berufung besteht darin, Gott, einander und auch allen zu dienen.

Foto: Das Ehepaar Stanaway der Bruderhof-Gemeinschaft in Hessen (zweiter und dritter v.l.), Dr. Helmut Tüchert, Chefarzt der Rehaklinik Bad Boll (vierter v.l.), zusammen mit Jugendlichen des amerikanischen Standorts der Bruderhof-Gemeinschaft am 21. Oktober 2017.

PM

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