Geislingen: Aus der Beratung des Technischen Ausschusses vom 18. Oktober 2017

Restaurierung der Siechenkapelle macht Fortschritte

Seit geraumer Zeit laufen die Sanierungsarbeiten an und in der der Siechenkapelle. Mittlerweile ist der Opferputz angebracht. Nach einer ersten Reinigung sind nun auch wieder einige Wandmalereien in der im 15. Jahrhundert erstellten Kapelle sichtbar geworden.

Im September 2016 entschied sich der Gemeinderat für das Aufbringen eines Opferputzes. Um die Langzeitentsalzung der Sandsteinfassade zu gewährleisten, wurde ein einlagiger Kalkmörtel in 2-3 cm Stärke aufgebracht.

Auch von der Denkmalpflege wurde diese Möglichkeit favorisiert, weil die Kapelle ursprünglich wahrscheinlich ebenfalls verputzt war.

Dr. Dörthe Jakobs vom Landesamt für Denkmalpflege berichtete, dass im Vorfeld der mehrfachen Kompressenentsalzung viele Untersuchungen durchgeführt worden seien. Durch die Kompressenentsalzung habe man jedoch eine Menge an Salz entfernen können. Vor allem die Süd- und die Ostwand wiesen eine hohe Salzbelastung auf, verdeutlichte Diplom-Restauratorin Anja Brodbeck.

Um den Salzeintrag durch die B 10 im Winter etwas einzudämmen könnten sich die Fachleute vorstellen, während der kalten Jahreszeit an der Ostseite in Richtung B 10 eine Folie anzubringen. So könnte wenigstens verhindert werden, dass das Spitzwasser an die Fassade gelangt.

Einen großen Bereich der Arbeiten nahmen die Konservierungsmaßnahmen ein.

Die Arbeiten werden begleitet durch das Landesamt für Denkmalpflege und Professor Diplom-Restaurator Roland Lenz von der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.

Für die Restaurierung der Siechenkapelle stehen insgesamt rund 187.000 Euro zur Verfügung.

Der im Volksmund als Siechenkapelle bezeichnete Bau ist der Restbestand eines Spitals für Aussätzige. Sie ist das Langhaus der früheren Kapelle, die im Jahr 1471 erstmalig erwähnt wurde. Die Malereien im Inneren werden auf 1476 datiert. Ab 1811 wurde die Kapelle als Scheune und Geräteschuppen genutzt. Seit 1992 ist die Siechenkapelle als Kulturdenkmal erfasst.

Parkhaus Sonne-Center/Die Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren

Vergangenen Mittwoch informierte Stadtwerke-Chef Dr. Martin Bernhart den Technischen Ausschuss über den Stand der Sanierungsmaßnahme im Parkhaus Sonne-Center.

Auf drei Ebenen setzt die Firma Implenia seit März den angegriffenen Boden instand. In Folge von jahrelangem Wassereintrag, damit auch Streusalz und Kohlendioxidsalz, korrodierten die Betonoberfläche und die Stahlverwehrungen. Im ersten Obergeschoss und im Zwischengeschoss wurde der Beton bereits abgetragen und wieder neu aufgebaut.

Im Erdgeschoss wird im Moment der Beton auf der Bodenplatte abgetragen damit die durch Streusalz teilweise verrosteten Bewehrungen, die das Gebäude stützen sollen, ausgetauscht werden können.

Momentan ist man mit den Arbeiten zwei Wochen in Verzug da sich im Laufe der Sanierungsarbeiten herausgestellt hat, dass das Chlorid an manchen Stellen tiefer in den Beton eingedrungen war als zunächst angenommen. So muss in manchen Bereichen bis zu 50 cm Boden abgetragen und wieder neu aufgebracht werden. Dieser Mehraufwand führt zu Mehrkosten von 100.000,00 Euro. Die Stadtwerke hatten für das Projekt ursprünglich 2,3 Millionen Euro eingeplant.

Stadtwerkechef Dr. Martin Bernhart geht davon aus, dass die Sanierung des Parkhauses bis Ende April 2018 abgeschlossen sein wird.

PM

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