Beim Schulstammtisch im SPD-Bürgerbüro im Roth-Carrée haben sich Eltern, Lehrer und Rektoren mit Schulamtsleiter Jörg Hofrichter und dem Landtagsabgeordneten Peter Hofelich (SPD) über die aktuelle Situation an den Schulen im Kreis zum Schuljahresbeginn ausgetauscht. Die Personallage bleibe vielerorts angespannt – auch wegen nach wie vor steigender Schülerzahlen. Zudem gelte es, begonnene Reformen weiter voranzubringen.
In seinem Impulsvortrag umriss Schulamtsleiter Jörg Hofrichter die konkreten Entwicklungen und bevorstehenden Aufgaben an den Schulen im Kreis. So sei auch im aktuellen Schuljahr eine angespannte Personalsituation zu verzeichnen: „Wir starten in einer Mangelsituation, viele Kollegen sind sehr belastet“. Auch eine Krankheitsreserve sei aus diesem Grund kaum vorzuhalten. Hinzu komme, dass im neuen Schuljahr die Zahl der eingeschulten Kinder erneut angestiegen ist – allein im Kreis Göppingen strömten 2.107 Kinder an die Grundschulen. Eine wichtige Aufgabe bestehe jetzt darin, „die bildungspolitischen Innovationen der vergangenen Jahre“ zu gestalten, so Hofrichter. Oft fehlten auf dem Arbeitsmarkt jedoch ausgebildete Lehrkräfte, um freie Planstellen zu besetzen. Auch anstehende Pensionierungen und viele Lehrer in Teilzeit erschwerten die Versorgung. An den Gemeinschaftsschulen im Kreis absolvierten in diesem Schuljahr erstmals Schülerinnen und Schüler ihre Mittlere Reife. Außerdem stünden inklusive Bildungsangebote weiter im Fokus. Ein Schwerpunkt der Schulen im Kreis sei die Stärkung der Unterrichtsqualität samt einer Konsolidierung ihrer Schulprofile.
Auch die Göppinger Gesamtelternbeirats-Vorsitzende Stephanie Hansert-Schupp beklagte die unzureichende Lehrerversorgung an manchen Schulen im Kreis. Der Landtagsabgeordnete Peter Hofelich unterstrich die Bedeutung einer ausreichenden Versorgung an den Schulen – auch über den reinen Unterricht hinaus: „Viele Schulen brauchen Investitionen in ihre Schulgebäude, die digitale Infrastruktur und mehr Förderangebote. Zukunftsprojekte wie der Informatik- und Ethikunterricht müssen vorangetrieben werden. Leider verschärft der durch Grün-Schwarz betriebene Abbau von über 1.000 Lehrerstellen die Situation an den Schulen. Bei der baulichen Infrastruktur dürfen die Städte und Gemeinden als Träger nicht allein gelassen werden. Deshalb brauchen wir ein breit angelegtes Schulbaumodernisierungsprogramm des Landes.“ Der Stammtisch diskutierte auch die gewachsene Aufgabenfülle von Schulleitern sowie Möglichkeiten, mehr Rektoren für Grundschulen zu gewinnen.
PM