Wäschenbeuren: Große Lösung vorläufig vom Tisch – Bemühungen zum Erhalt der Kreuzwegstationen

Gut gemeint hat es die SPD-Gemeinderatsfraktion im Rahmen der Haushaltsplanberatung für das Jahr 2017, indem sie eine Reinigung der vermoosten Kreuzwegstationen angeregt hat. Dies wurde auch mehrheitlich von den anderen Fraktionen mitgetragen.
Die religiösen Bildnisse befinden sich nördlich-westlich des kath. Kindergartens und bilden zusammen mit der Lourdes Grotte ein schönes Ensemble.
Im Zusammenhang mit der kostenlosen Überlassung des weitläufigen Kindergartengeländes begüterter Eheleute an die Gemeinde vor über 100 Jahren musste die Kommune auch die Verpflichtung eingehen, künftig für den Erhalt der Anlage Verantwortung zu übernehmen.
Dass nichts für die Ewigkeit ist, musste die Gemeinde im Jahre 1987 feststellen.
Die Kosten der Sanierung beliefen sich damals auf 23.500 €.
15 Jahre später stand eine erneute Reinigung an. Dies hat die Gemeinde 5300€ gekostet.
Weil die Anlage Gegenstand der Denkmalliste ist, muss jedoch vor jeglichem Eingriff die Genehmigung der Stuttgarter Behörde eingeholt werden.
Diesen Weg befolgte der Schultes auch diesmal.
Zuvor hat er jedoch über Medien in Erfahrung gebracht, dass die Firma Kärcher selten, besonders ausgewählte und erhaltenswerte Objekte vom Schmutz der Zeit befreit, als wichtigen Beitrag zum Denkmalschutz auf der Sponsoring-Schiene. In der Fachzeitschrift wurde dabei auch auf ein Stuttgarter Denkmal verwiesen.
Dem Brief des Bürgermeisters an die in Winnenden ansässige weltweit agierende Firma folgte bereits kurze Zeit später eine Reaktion. „Das Projekt sei interessant, man müsse jedoch 1 Jahr zuwarten“ so die fernmündlich ausgesprochene Botschaft. Auch die Begleitung eines hauseigenen Restaurators sei denkbar.
Die Landesbehörde regte aber zunächst ein Gutachten über den Allgemeinzustand der Anlage an. Dieses gebe dann Aufschluss über den Umfang der Arbeiten.
Doch dieses Bestandsaufnahme-Angebot, das von einer Summe über 4200 € ausgeht, machte BM Vesenmaier stutzig.
Neugierig fragte er nach, mit welchen Kosten dann insgesamt zu rechnen sei.
Dabei wurden 30000€ netto genannt zuzüglich vieler weiterer Nebenkosten.
In der Sitzung am vergangenen Donnerstag stand nun das Thema zur Beratung an.
Er, so Vesenmaier könne es nicht verantworten, zu Lasten der Steuerzahler so viel Bürgergeld in die Hand zu nehmen. Im Übrigen befinde sich die Anlage in einem verhältnismäßig guten Allgemeinzustand.
Wichtig sei es jedoch, die überhängenden Äste des benachbarten Grünbereiches zurückzuschneiden.
Dadurch könne die Anlage besser „atmen“ und werde vom „feuchten Milieu“ nicht so stark beeinträchtigt.
Die Zeit für eine grundlegende Sanierung sei noch nicht gekommen. Schließlich dürften auch behauene Steine altern. Dies sei ein ganz natürlicher Prozess.
Bei der Aussprache im Gemeinderat zeigten sich alle Mitglieder überrascht von der hohen Sanierungssumme. Mit einem so hohen Betrag habe man nicht gerechnet.
Angetan war das Gremium von der Idee der fachgerechten Reinigung durch die Firma Kärcher.
Hier solle man am Ball bleiben und eine Lösung bewirken.

PM

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