SPD-Bürgerforum in Süßen: „Gutes Wohnen für alle“

SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier will Gemeinnützigkeit beim Wohnungsbau fördern

Natürlich ist Süßen nicht Wien. Dennoch nahm die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier die Besucher des Bürgergesprächs des SPD-Ortsvereins Süßen gleich zu Beginn in die österreichische Hauptstadt mit. Denn dort gibt es etwas, woran es in Deutschland erheblich mangelt: bezahlbare Wohnungen. In der Donaumetropole wird seit 100 Jahren umfangreich in den sozialen Wohnungsbau investiert. Gemeinnützige Bauträgergesellschaften schaffen dort mit langfristigen, zinsgünstigen Darlehen Wohnraum zu einer Miete von sieben Euro pro Quadratmeter. Und das mit bestem Passivhausstandard.
Angesichts des Wohnungsmangels und für viele nicht mehr bezahlbarer Mieten und Baulandpreise wolle die SPD die in den 1990er Jahren abgeschaffte Wohnungsgemeinnützigkeit wieder einführen, so Breymaier. Sie wäre mit Privilegien wie z.B. Steuervergünstigungen für Unternehmen verbunden, die sich im sozialen Wohnungsbau engagieren. Die Kommunen könnten diese Zielsetzung mit einer Quotierung von Bauland unterstützen. In Neubaugebieten sollte angestrebt werden, 40 Prozent für den sozialen Wohnungsbau, 30 Prozent für geförderten Wohnraum und 30 Prozent für private Bauherren zu reservieren. Begleitend müssten staatliche Wohnraumförderprogramme besser ausgestattet und Bauvorschriften entschlackt werden, um kostengünstiger bauen zu können.
In der Diskussion machte Rita Timmermans an einem Beispiel deutlich, wie schwer es für Geringverdiener ist, eine Wohnung in Süßen zu finden. Dabei gebe es viele Leerstände. Um diese zu aktivieren, könne die Stadt als Vermittler zwischen Immobilienbesitzern und Wohnraumsuchenden auftreten, verwies Udo Rössler auf einen Antrag der SPD-Fraktion zum „Leerstandsmanagement“. Eberhard Herrmann regte eine Beratung für Ältere an, von denen viele gerne in kleinere Wohnungen wechseln würden. Auch generationenübergreifende Wohnprojekte könnten für sie passen. „In Süßen war eine Initiative aber leider erfolglos“, bedauerte Martin Bauch. Ob Wohnungstauschbörsen, Wohngemeinschaften oder die Förderung von Familien, die Altbauten sanieren: Das SPD-Gesprächsforum gab Leni Breymaier viele Ideen mit auf den Weg, wie „gutes Wohnen für alle“ realisiert werden kann.
PM

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