Kinderbetreuung in Albershausen: Bedarfsplanung mit einer Versorgungsquote von 26% beschlossen

Antrag auf Verlängerung der Öffnungszeiten bei der Ganztagesbetreuung für das Kindergartenjahr 2015/2016 abgelehnt.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag en Ausbaustand der U3-Betreuung für das Kindergartenjahr 2015/2016 mit vier Plätzen für zwei-jährige Kinder in altersgemischten Kindergartengruppen und zehn Plätzen in der Kinderkrippe im Kindergarten „Löwenzahn“ sowie vier Plätzen bei Tagespflegepersonen festgestellt.

Für Diskussion sorgte der Antrag auf Verlängerung der Öffnungszeiten bei Ganztagesbetreuung:

Wie auch in den beiden letzten Jahren wurde im Rahmen der Bedarfsplanung eine Umfrage bezüglich einer möglichen Verlängerung der Öffnungszeiten bei der Ganztagesbetreuung durchgeführt.

Abgefragt wurde der Bedarf an einer Verlängerung der Öffnungszeit für die Ganztagesbetreuung, montags-donnerstags, von bisher 16.00 Uhr auf 17.00 Uhr. Die Ganztagesbetreuung hat derzeit von 07.00 bis 16.00 Uhr (Freitags von 07.00 – 14.00 Uhr) ihre Türen geöffnet. Grund dafür ist, dass viele berufstätige Eltern bis mindestens 16.00 Uhr arbeiten müssten. Daher sei die bisherige Öffnungszeit nicht ausreichend, um die Kinder rechtzeitig abzuholen.

Von den 159 verschickten Umfragen gaben 13 der befragten Erziehungs-berechtigten an, dass Sie Interesse an einer Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr für ihre Kinder haben.

Der Großteil der Kinder (12), deren Erziehungsberechtigte Bedarf an verlängerten Öffnungszeiten angemeldet haben, gehen in den Kindergarten Pusteblume bzw. werden in den Kindergarten Pusteblume gehen. Nur ein Kind, dessen Erziehungsberechtigte ebenfalls Bedarf angemeldet haben, geht in den Kindergarten Löwenzahn.

In Bezug auf den Kindergarten Pusteblume, der die meisten Bedarfsanmeldungen für eine Ganztagesbetreuung bis 17 Uhr hat, ist festzuhalten, dass im Kindergartenjahr 2015/2016 voraussichtlich insgesamt ca. 21 Kinder eine Ganztagesbetreuung in Anspruch nehmen werden. Davon haben die Erziehungsberechtigten von 12 Kindern Bedarf an einer Ganztagesbetreuung bis 17 Uhr.

Eine Auswertung der Bedarfsanmeldung nach den gewünschten Tagen ergibt kein deutliches Ergebnis: Es gibt keinen Tag, an dem der Bedarf an einer Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr mit Abstand größer ist als an den anderen Tagen.

Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass zumindest im Kindergarten Pusteblume ein nachweisbarer Bedarf gegeben ist. Ca. die Hälfte der zukünftigen Ganztagesbetreuungskinder im Kindergarten Pusteblume hätten Interesse an verlängerten Öffnungszeiten. Insgesamt sprach sich die Verwaltung aber dafür aus, die verlängerten Öffnungszeiten auch im Kindergarten Pusteblume nicht einzuführen. Unsere beiden kommunalen Kindergärten haben hinsichtlich der Öffnungszeiten (mit Ausnahme der Kinderkrippe) das gleiche Konzept. Dies hat sich in den Jahren auch bewährt. So konnte man die Kinder nach zwei Einzugsgebieten auf die Kindergärten verteilen und bei Platzengpässen die Grenze der Einzugsgebiete flexibel anpassen. Bei zwei verschiedenen Öffnungszeiten besteht unter Umständen die Möglichkeit, dass das eine Angebot mehr gefragt ist als das andere. Des Weiteren sieht die Verwaltung es problematisch, dass mit dem vorhandenen Personal voraussichtlich die verlängerten Öffnungszeiten nicht abzudecken sind. Ob für die vier zusätzlichen Stunden pro Woche geeignetes Personal gewonnen werden kann, wird derzeit stark bezweifelt, da der Arbeitsmarkt an qualifizierten Kindergartenpersonal wie leergefegt ist.

Die Verwaltung hat deshalb empfohlen, die Verlängerung der Öffnungszeiten bei der Ganztagesbetreuung im Kindergarten Pusteblume derzeit noch nicht einzuführen. Erst wenn in beiden Kindergärten ein entsprechender Bedarf gegeben ist, kann ganzheitlich über die Verlängerung der Öffnungszeiten nachgedacht werden. Dies ist für das kommende Jahr jedoch nicht der Fall.

Gemeinderat Uwe Seitz (FWS) betonte, dass der Bedarf, der von 13 Erziehungsberechtigten angemeldet wurde als solcher bestehe und eine Stunde Betreuung keine extreme Verlängerung bedeute. Man müsse die Entwicklung weiterhin beobachten. Er enthalte sich bei der Entscheidung über die Ablehnung der Verlängerung der Öffnungszeiten, weil man die Verlängerung nicht nur in einem Kindergarten anbieten könne. Aber die Entwicklung müsse unbedingt weiterhin verfolgt werden müsse.

Dieser Meinung pflichteten auch die Gemeinderäte Hermann Weiler (FWS) und Heiko Biedebach (BWV) bei.

Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) verwies des Weiteren auf die entstehenden Mehrkosten, die eventuell zu einer Gebührenerhöhung führen könnten. Derzeit rechne man im kommenden Kindergartenjahr mit einem Kostendeckungsgrad durch die Gebühreneinnahmen in Höhe von 15,82 %. Trotzdem werde für dieses Kindergartenjahr keine Gebührenerhöhung durchgeführt!

Gemeinderätin Sandra Hildebrandt (CDU) gab außerdem zu bedenken, dass eine Betreuung in diesem Umfang nur eine Verlagerung des Problems darstelle. Spätestens mit Eintritt der Kinder in die Schule müssen sich die Eltern wieder mit der Problematik auseinandersetzen, da die Schule mit der Ganztagesbetreuung um 15:40 Uhr endet.

Mit einer Enthaltung beschloss das Gremium, den Antrag auf Verlängerung der Öffnungszeiten für die Ganztagesbetreuung abzulehnen.

Bürgermeister Jochen Bidlingmaier sprach im Zusammenhang mit dieser Beratung dem gesamten Betreuungspersonal in den Kindergärten besonderes Lob und Anerkennung für Ihre Leistungen aus. Nicht nur krankheitsbedingt sei in den letzten Wochen viel Mehrarbeit zu leisten gewesen, auch aufgrund des Personalmangels sei der Einsatz der aktiven Kräfte bewundernswert.

PM

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