Göppinger Grüne bei Urwahlforum

Eine Gruppe der Grünen aus dem Kreis Göppingen war beim Urwahlforum in Bad Cannstatt dabei. Vorgestellt haben sich dort Robert Habeck, Kathrin Göring-Eckart, Anton Hofreiter und Cem Özdemir. Derzeit wird von den Grünen-Mitgliedern das Spitzenduo für die Bundestagswahl 2017 gewählt.

Am Rande der Veranstaltung traf sich Dietrich Burchard, der Bundestagskandidat der Grünen im Landkreis Göppingen, mit dem Bundesvorsitzenden Cem Özdemir (Foto). Eines der hierbei besprochenen Themen war die Europapolitik der Grünen.

Deutlich wurde, wie wichtig bei den derzeitigen Herausforderungen ein einiges Europa ist. „Wir haben es mit Herausforderungen zu tun, die zu groß sind, als dass einzelne Staaten sie alleine bewältigen könnten,“ sagte Cem Özdemir. „Abgesehen von der Reisefreiheit, die wir alle genießen, kann ein einiges Europa auch regulierend auf international agierende Unternehmen einwirken. Unternehmen wie Google, Appel oder Amazon haben eine Größe erreicht und sind international so aufgestellt, dass nur gemeinsame europäische Regelungen ihre Geschäftspraktiken beeinflussen können. Ob bei Arbeitsrecht, bei Datenschutz oder bei Steuerrecht, solange keine europaweiten Regelungen gefunden werden, können die Unternehmen in den Nationen agieren, die für Ihre Interessen die günstigsten Regelungen haben“, pries Özdemir die Vorzüge von Europa für die Bürger.

Ein Verlagern der Firmenzentrale in die Länder, in denen die wenigsten Steuern zu bezahlen sind, ist derzeit möglich. Obwohl die Infrastruktur der umliegenden Länder selbstverständlich in Anspruch genommen wird, beteiligen sich die Unternehmen nicht an deren Finanzierung.

Cem Özdemir und Dietrich Burchard wollen sich nach Kräften für ein starkes Europa einsetzen. Dies ist unumgänglich bei den großen Internationalen Herausforderungen. Gleichzeitig ist ihnen daran gelegen, kleine Strukturen vor Ort zu erhalten. Beide sind der Ansicht, dass regionale Traditionen und Eigenheiten nicht aufgelöst werden dürfen sondern unterstützt werden sollten. „Das deutsche Handwerksrecht und die duale Ausbildung dürfen nicht aufgelöst werden, sie sind ein Garant für unseren deutschen Erfolg im Handwerk und eine wirksame Maßnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit“ so Dietrich Burchard, selbstständiger Zimmermann in Göppingen.

Ein Auflösen von gewachsenen Strukturen, die sich regional oder national bewährt haben macht keinen Sinn. Eine Vereinheitlichung der Steuer-, Umwelt-, oder Sozialstandards sind jedoch dringend erforderlich. Eine Vereinheitlichung der Kulturen ist genauso wenig erstrebenswert, wie das Vereinheitlichen von Nahrungsmitteln oder Saatgut. Tomaten werden in Italien immer anders wachsen und schmecken als in Dänemark. Erstrebenswert ist eine Europäische Vielfalt mit gemeinsam vereinbarten Standards, in deren Rahmen regionale Eigenheiten und Kulturen gepflegt werden dürfen.

PM

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