Fahrgastbeirat bemängelt regionalen Bahnverkehr

Fahrgastbeirat Baden-Württemberg beklagt mangelnde Pünktlichkeit und Verlässlichkeit im regionalen Bahnverkehr und fordert vertrauensbildende Maßnahmen seitens der DB

Viele Pendler und andere Zugreisende sind derzeit zu Recht verärgert. Durch kurzfristige Zugausfälle und Verspätungen kommen sie zu spät zur Arbeit und verpassen ihre Anschlüsse.

Angesichts der seit Wochen unbefriedigenden Situation im regionalen Bahnverkehr mit Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen hat sich der Fahrgastbeirat Baden-Württemberg an DB Regio als Zugbetreiber und an das Verkehrsministerium Baden-Württemberg als Besteller der Zugleistungen gewandt mit der Forderung nach Herstellung eines verlässlichen und pünktlichen Zugangebotes im Regionalverkehr.

Der Fahrgastbeirat BW sehe mit großer Sorge, dass in den vergangenen Jahren die Pünktlichkeitswerte stetig abgesunken seien. Und seit dem 1. Oktober sei nochmals ein neuer Tiefpunkt erreicht worden, beklagt der Fahrgastbeirat.

Matthias Lieb, Vorsitzender des Fahrgastbeirat Baden-Württemberg: Die massiven Störungen, die auch nach der vierten Woche ohne spürbare Anzeichen einer Besserung anhalten, verursachen bei den betroffenen Fahrgästen starken Frust und führen dazu, dass manche Pendler wieder auf das Auto umsteigen. Gerade im Ballungsraum Stuttgart mit seiner hohen Luftbelastung, wo zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel aufgerufen wird, ist eine solche Negativ-Entwicklung im Fahrgastbeirat für den vom Land Baden-Württemberg bestellten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vertritt die Interessen der SPNV-Nutzer. Er ist ein beratendes Gremium und stellt das Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger für den SPNV dar. Er ist unabhängig und kein Organ des Landes oder der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW).

Schienenpersonennahverkehr fatal.“

Von der DB AG erwartet der Fahrgastbeirat BW deshalb vertrauensbildende Maßnahmen, um die Fahrgäste für die Unbilden der letzten Wochen zu entschädigen.

Es zeige sich hier aber ein grundsätzliches Problem, so Lieb: „Wenn die vertraglich vereinbarte Leistung nicht erbracht werde, hat zwar der Betreiber eine Pönale an das Land als Aufgabenträger zu entrichten, doch der Fahrgast, der von verspäteten oder ausgefallenen Zügen betroffen ist, geht leer aus. Deshalb müssen die Regelungen auf den Prüfstand.“

Offensichtlich reichten die heutigen vertraglichen Regelungen nicht aus, bei den Verkehrsunternehmen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit als wichtigstes Produktionskriterium zu setzen, gibt Lieb zu bedenken. Deshalb sollte aus Sicht des Fahrgastbeirates das Verkehrsministerium mit den Verkehrsunternehmen über die Einführung der sog. österreichischen Entschädigungsregelung nachdenken: Damit würden Pendler mit dem Preis einer Monatskarte entschädigt, wenn im Jahresverlauf die Pünktlichkeit unter dem vereinbarten Wert liege.

PM

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