Wassereinbruch führt zu Feuchtigkeitsschaden des Sportbodens und zur Sperrung der Schulsporthalle in der Wölk

In den letzten Wochen hat sich der Boden der Wölkhalle aufgrund eines Wasserschadens an verschiedenen Stellen gehoben. Vergangenen Donnerstag trafen sich daher Vertreter des Landratsamts, der Geislinger Sportvereine, der beruflichen Schulen des Landkreises sowie der Stadtverwaltung zu einem Informationsaustausch in der Wölkhalle. Die Begutachtung ergab, dass der Sportboden in der Schulsporthalle durchfeuchtet ist und saniert werden muss. Bis zum Abschluss der Sanierung des Sportbodens kann aus Sicherheitsgründen in der Halle kein Sportbetrieb mehr stattfinden. Die Halle musste deshalb vom Landkreis gesperrt werden.

Beim Bau des Berufsschulzentrums Geislingen und der Sporthalle wurde die Eyb nach Norden verlegt. Die Sporthalle wurde so weit eingegraben, dass der Zugang zum Obergeschoss und der Galerie über der Halle von der Erdgeschossebene des Schulzentrums erreicht werden kann. Die Spielfläche liegt demnach auf Untergeschossniveau. Durch das Eingraben tritt der Baukörper städtebaulich weniger dominant in Erscheinung. Allerdings erkaufte man sich die gestalterischen und funktionalen Vorteile beim Bau der Halle mit dem Problem, dass bei einem extremen Jahrhunderthochwasser und dem damit verbundenen Anstieg des Grundwasserspiegels die Gefahr bestand, dass die gesamte Halle oder Teile der Halle hydraulisch hochgedrückt werden könnten. Um dieses zu vermeiden, baute man damals Durchlässe in die Außenwände der Halle ein, durch welche Grundwasser eindringen kann. Damit wird ein Aufschwemmen der Halle mit der damit verbundenen Zerstörung der Bausubstanz vermieden. Die Überflutung des Hallenbodens in so einem Falle wurde damals billigend in Kauf genommen.

Seit 1980 konnte kein Eindringen von Wasser in die Halle festgestellt werden, wenngleich in die Technikräume immer wieder leicht Wasser eingedrungen war. Allerdings war der ursprüngliche Hallenboden relativ unempfindlich aus Gussasphalt ausgeführt, was jedoch nicht mehr den Anforderungen an einen heutigen Sportboden entspricht. Dieser wurde 2011 wegen Schadhaftigkeit erneuert.

Im Sommer 2015 drang Oberflächenwasser über die Außentreppen in die Halle ein. Nach der Entfernung des eingedrungenen Wasser war zunächst kein Schaden am Boden sichtbar. Von September 2015 bis März 2016 wurde die Halle zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Dazu wurde zum Schutz des Sportbodens flächendeckend ein Spanplattenboden eingebaut. Nach dem Auszug der Asylbewerber wurde der Spanplattenboden wieder entfernt. Kurze Zeit danach wurde an einer Ecke der Halle und in den Folgewochen an mehreren Stellen Hebungen des Bodenbelags festgestellt. Bei der Begutachtung wurde festgestellt, dass die Hebungen auf Grund von Feuchtigkeit entstanden sind. Daraufhin wurde eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um festzustellen, inwieweit der Boden der Halle durchfeuchtet ist.

Diese Untersuchung ergab, dass im gesamten Boden zwar unterschiedliche, aber durchweg zu hohe Feuchtigkeit vorhanden ist. Dies bedeutet, dass eine Komplettsanierung des Sportbodens erforderlich ist. Derzeit kann nicht festgestellt werden, auf welchem Weg der Sportboden durchfeuchtet wurde. An einer Kontrollstelle ist die Dämmung im oberen Teil des Sportbodens durchfeuchtet, sodass sich an der Holzträgerplatte des Schwingbodens Schimmel gebildet hat, an einer anderen Stelle ist die Schüttung im unteren Bereich des Sportbodens durchfeuchtet und die oberen Bereiche sind trocken. Aus diesem Grund muss als erstes die Ursache der Durchfeuchtung festgestellt werden, also auf welchem Weg das Wasser in den Boden eindringen konnte. Erst nach Feststellung der Ursachen kann die Sanierung geplant und ausgeführt werden. Möglicherweise muss sogar eine mechanische Grundwasserregulierung mittels Pumpen in Betracht gezogen werden, um den Grundwasserspiegel im Bereich der Halle beim Ansteigen über eine kritische Grenze absenken zu können.

Es kann eindeutig festgestellt werden, dass die Schäden am Sportboden durch den Wassereinbruch und nicht durch die Nutzung der Halle zur Unterbringung von Asylbewerbern entstanden sind. Bei dem extremen und dauerhaften Starkregen am 29.05.2016 drang erneut Wasser ins Untergeschoss der Halle ein, insbesondere in den Technikräumen (ohne Estrich ca. 10 cm tieferliegend als der Hallenboden) stand das Wasser 5 bis 10 cm hoch und drang an einer Ecke in geringem Umfang auch in die Halle ein. Möglicherweise handelte es sich dabei um Eindringen von Wasser auf Grund eines Anstiegs des Grundwasserspiegels.

Die Anwesenden wurden von den Vertretern des Landkreises über die Schadens- und Sanierungsproblematik informiert. Hierzu soll der Sportboden schnellstens ausgebaut werden, um mit dem damaligen Planern des Baus der Halle, ggf. einem Geologen und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises eine dauerhafte Lösung des Problems zu erarbeiten. Im kommenden Verwaltungsausschuss am 10.06.2016 soll die Freigabe von Mitteln für die Schadensanalyse und zur Vergabe von Aufträgen für die notwendigen Sanierungsarbeiten beantragt werden, damit die Halle so schnell wie möglich wieder dem Schul- und Sportbetrieb zur Verfügung gestellt werden kann. Die von der Sperrung Betroffenen zeigten Verständnis für die problematische Situation und die geplante Vorgehensweise der Sanierung des Sportbodens durch den Landkreis. Die Vertreter des Landkreises versprachen die Sanierung mit hoher Priorität anzugehen und bei neuen Erkenntnissen alle Beteiligten aktuell zu informieren.

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/30445/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.