Am vergangenen Samstagabend lud das Göppinger Solidaritätsbündnis für Rojava zu einem Fest mit Musik und Essen ein. Mehr als 150 Gäste kamen in den Saal des Serbischen Kulturvereins, der als Gastgeber den Raum als Unterstützung unentgeltlich zur Verfügung stellte. Mehr als 1.400€ wurden am Abend eingenommen. Die Spenden werden für die medizinische Ausstattung in dem neu gebauten und dringend benötigten Gesundheitszentrum im nordsyrischen Kobanê verwendet. Diese Stadt wurde von der faschistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) belagert und fast vollständig zerstört. Das Bündnis wirbt für den Wiederaufbau der Stadt, damit der Sieg über den IS nicht umsonst war und die von dort geflüchteten Menschen wieder zurück kehren können.
Ein Buffet mit Essen und Getränke vom serbischen Verein sorgte für das leibliche Wohl. Ein Stand versorgte Interessierte mit Informationen über die Bündnisarbeit. Eine mehrsprachige Moderation auf deutsch, kurdisch und türkisch führte das Publikum durch ein vielfältiges und interessantes Programm. Das friedliche Zusammenleben vieler Völker und Religionen in Rojava wurde von den Veranstaltern betont. Besondere Rechte für Frauen und Minderheiten, Selbstverwaltung, Föderalismus und direkte Demokratie seien ein mögliches Modell für Frieden und Freiheit für den ganzen Nahen Osten.
Musikalisch gab es mit der Akustikgitarre begleitete Lieder von Lukas aus Esslingen, persische Lieder mit Ali Reza Azimi aus Göppingen am Keyboard. Der Chor „Koma Denge Yijanê“ aus Stuttgart trug kurdisches Liedgut vor. Der Rapper „Awlaki“ aus Göppingen sorgte mit seinem Auftritt für eine unangekündigte Überraschung. Die kurdische Tanzgruppe „Koma Govenda Yijanê“ stellte ohne Zweifel den Publikumsliebling dar und Dutzende der Gäste tanzten einfach mit. Der Ausklang des Abends gestaltete der Irfan aus Amed gewohnt professionell.
Neben der musikalischen Unterhaltung wurde die Planung, der Bau und die Beteiligung internationaler Helfer am Bau des Gesundheitszentrum in Kobanê in einem Kurzfilm erklärt. Drei Göppinger, die letztes Jahr sich freiwillig und ehrenamtlich am Bau beteiligt hatten, erzählten von ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Eine Diashow zeigte Bilder vom alltäglichen Leben auf der Baustelle. Tosender Applaus von den Gästen unterstrich die Anerkennung seitens des Publikums.
Zum Abschluss sprach die Moderation für das Bündnis mehrere Dankesworte aus unter anderem an den Serbischen Kulturverein und die Kirchengemeinde „Mor Afrem“. Keinerlei Zwischenfälle, ein gutes Spendenergebnis, ein hochwertiges Programm, zufriedene und lachende Gäste und positive Feedbacks lässt das Bündnis daher eine äußerst positive Bilanz ziehen.
PM