„Wir haben im Wahlkreis Göppingen mit großem Einsatz einen Wahlkampf hingelegt, den es in ganz Baden-Württemberg wohl nicht so oft gegeben hat. Leider sind wir aufgrund von Einflüssen, die wir nicht in der Hand hatten, nicht belohnt worden. Trotzdem danke ich dem Wahlkampteam herzlich für das ehrenamtliche Engagement. Kopf hoch. Wir kommen wieder!“ Mit diesen Worten dankte MdL Peter Hofelich bei einem geselligen Abschlussabend im ‚Lamm‘ in Oberwälden seinem Team.
Herzlichen Dank sprach Hofelich weiterhin den SPD-Vorsitzenden in den Ortsvereinen des Wahlkreises, deren Wahlkampfleitern sowie den vielen aktiven Mitgliedern aus: „Unserer Bürgerschaft muss klar sein, dass die SPD in Wahlkampfzeiten, wie auch das ganze Jahr über, hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen ist. Getreu dem Verfassungsartikel ‚Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit‘. Für die Volkspartei SPD ist die entscheidende Aufgabe der nächsten Zeit, dass dieses Engagement wieder mehr Anerkennung und Teilhabe in der Bürgerschaft erfährt.
Die Wahlauswertung für den Wahlkreis 10 Göppingen war zweischneidig: auf der Habenseite steht ein mit zwei Prozent über dem Landesdurchschnitt der SPD liegendes Wahlkreisergebnis und ein wieder errungenes Landtagsmandat. Auf der Sollseite steht ein Absturz von stark 26 auf knapp 15 Prozent und ein Abgleiten in der nordwürttembergischen SPD-Reihung vom zweiten auf den siebten Platz. Der Grund dafür dürfte das überdurchschnittliche Ergebnis der AfD im Wahlkreis Göppingen sein. Hierfür wiederum gibt es Gründe in der Bevölkerungsstruktur des Wahlkreises, unter denen die starke Politisierung von Wohngebieten mit Spätaussiedlern nur ein Faktor ist. „Die unbestreitbar vorzeigbare Leistungsbilanz der SPD in der Landespolitik verfing hier nicht und allgemeine bundespolitische Motive, mit dem Katalysator der Flüchtlingspolitik, überwogen.“ Andererseits entschied sich auch im Wahlkreis Göppingen ein großer Teil grundsätzlich SPD-gewogener Wähler dafür, nicht die Leistungsbilanz der SPD in der Regierung zu honorieren; sondern den grünen Ministerpräsidenten Kretschmann gegen die zwar schwache, aber doch bedrohliche Alternative Wolf, mit der einen Stimme zu stabilisieren. „Beide Entwicklungen zusammen – bundespolitisch motivierte AfD-Wahl und landespolitisch motiviertes Ministerpräsidenten-Plebiszit – haben die SPD zerrieben. Für einen lokalen Abgeordneten, der fünf Jahre lang hart und kontinuierlich im Wahlkreis gearbeitet hat, ist das natürlich frustrierend, dennoch werde ich weiterhin hartnäckige Arbeit im Landtag leisten. Für die Zukunft ist entscheidend, wie unsere SPD mehr Nähe zu den Menschen herstellen kann und eine positive Identifikation für ein soziales sowie wirtschaftlich starkes Baden-Württemberg mit der SPD schafft!“ Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen bemerkt Hofelich abschließend: „Man darf gespannt sein, wie 150.000 Wählerinnen und Wähler, die wegen Kretschmann von der SPD zu Grün gewechselt sind, zu den Vorhaben und Ergebnissen einer grün-schwarzen Landesregierung stehen.“
PM