Göppingen: Reges Interesse am Thema Islamismus

Inmitten gefüllter Reihen von Interessierten im Märklinsaal der Stadthalle in Göppingen, eröffnete Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull am Mittwoch, 16. März, einen Informationsabend zum Thema Islamismus. Zull betonte, dass es weiterhin Ziel sein müsse, präventiv zu arbeiten, um möglichen Gefahren von Radikalisierung vorzubeugen. Dafür brauche es auch grundlegende Informationen über den Islamismus.

Reges Interesse am Thema IslamismusDie Antworten auf zahlreiche Fragen sowie viele hilfreiche Informationen zu historischen Hintergründen wurden durch den Referenten Dr. Benno Köpfer als Referatsleiter der Analysegruppe Internationaler Extremismus und Terrorismus des Landesamtes für Verfassungsschutz, zum einen in seinem informativen Vortrag, zum anderen in der Fragerunde im Anschluss gegeben. Der größte Teil von 85 Prozent der Muslime weltweit nennt sich Sunniten. Etwa zwölf bis 15 Prozent der Muslime sind Schiiten, erklärte Dr. Köpfer. In Abgrenzung zur Religion wird unter dem Islamismus eine religiös motivierte Form des politischen Extremismus verstanden. Wie sich der „Jihad“ definieren lässt, ist selbst unter den Muslimen nicht ganz klar. Auch die Salafisten gelten der Öffentlichkeit als geläufig, Sie bilden jedoch ebenso keine homogene Gruppe, sondern sind teilweise mit gewaltbereiten und teilweise mit gewaltlosen Mitteln aktiv, wurde durch den Referenten Dr. Benno Köpfer betont. Außerdem nahm er zur Wirkung auf Anwerbung von neuen Mitgliedern Stellung – was vor allem Jugendliche betrifft. Eltern und Pädagogen können dann plötzlich am Verhalten der Kinder und Jugendlichen eine gewisse Tendenz erkennen. Als Möglichkeit zur Hilfe für Jugendliche, die sich bereits im Radikalisierungsprozess befinden, stellte Dr. Köpfer auf Anfrage das Projekt INSIDE OUT in Stuttgart vor. Hier können Radikalisierungsprozesse erkannt werden und solchen mit pädagogischen Maßnahmen entgegengewirkt werden. Mit der Erkenntnis „Es gibt nicht den einen Islam“ gilt der Abend als sehr gelungen, was sich auch in den Reaktionen der Zuhörerinnen und Zuhörer widerspiegelte.

PM

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