Das Stadtmarketing schreitet voran. In den vergangenen Monaten wurde die Analyse durchgeführt – die Ergebnisse wurden dem Gemeinderat am 2. März 2016 präsentiert.
Um auch Bürgerinnen und Bürger am Prozess aktiv zu beteiligen und transparent zu informieren, wurde am 4. März 2016 ein eigens eingerichteter Blog freigeschaltet. Am 16. März eröffnet die werkSTADT offiziell ihre Tür, sie informiert und lädt zum Mitmachen ein.
„Wir schieben was an“ so lautet der Claim auf dem Prozess-Logo zum Stadtmarketing der Stadt Geislingen. Dieses Motto begleitet die Stadtverwaltung und die beauftragte Agentur GRUPPE DREI in den kommenden Wochen und Monaten. Warum aber ein Prozess-Logo? „Wertvolle Prozesse brauchen eine Marke. So auch der Stadtmarketing-Prozess der Stadt Geislingen an der Steige. Mit Abschluss der Analysephase und Start der Positionierungsphase wird die Prozessmarke nun sichtbar“, so der Geschäftsführende Gesellschafter der „Gruppe Drei“ Agentur für Strategisches Marketing, Prof. Alexander Doderer. Die Gruppe Drei ist mit 45 Mitarbeiter*Innen in ganz Deutschland, vorwiegend für mittelgroße Städte aktiv. Städte, die im Einzugsbereich großer Metropolen oft ein Schafftendasein fristen. Auf der Grundlage des „Mach 5“-Prozesses der Bürgerbeteiligung in Geislingen, ist die Arbeit der „Gruppe Drei“ jetzt ein erster Schritt, das Image der Stadt nach innen und außen zu verbessern.
Was macht diese Lokomotive da?
Die Geislinger Steige ist ein alter Handelsweg auf die Schwäbische Alb.
Sie verbindet Geislingen an der Steige an deren Fuß in Richtung Südsüdosten durch das Rohrachtal mit Amstetten und zählt zu den bekanntesten Albaufstiegen.
Die Deutsche Reichsbahn elektrifizierte 1933 die Strecke. Die nun verwendeten Elektrolokomotiven waren wesentlich leistungsfähiger als die alten Dampflokomotiven, weshalb etliche Schubfahrten eingespart werden konnten. Für die weiter nötigen setzte man Lokomotiven der Baureihe E 93 (später
193) und Baureihe E 94 (194) ein. Sie lösten dort unter anderem die Dampflokomotiven der Baureihe 59 ab. Diese Elektrolokomotiven wurden nach dem Schweizer Vorbild als „Deutsches Krokodil“ bezeichnet. Sie werden bis heute direkt mit Geislingen an der Steige in Verbindung gebracht.
In unserem Prozesslogo soll dieses Symbol die Stadt Geislingen an der Steige kraftvoll nach vorne bzw. nach oben schieben. Das Prozesslogo dient lediglich für den laufenden Prozess als „Erkennungszeichen“ von Veranstaltungen, Kommunikationsmitteln, Analysen und Empfehlungen etc.
Erste Produkte auf denen das Prozess-Logo sichtbar wird, ist die werkSTADT im Alten Zoll (Hauptstraße 24) (links auf dem Foto Prof. Doderer und OB Dehmer in der Ausstellung im Alten Zoll). Zudem ist am 4. März 2016 unter www.stadtmarketing-geislingen.de ein Blog online gegangen. Auf dem Stadtmarketing-Blog werden die aktuellen Geschehnisse aus dem Stadtmarketingprozess parallel online abgebildet, um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Geislingen an der Steige die Vorgehensweise transparent darzustellen. Die Blogbeiträge können öffentlich kommentiert und somit diskutiert werden. Klicken Sie sich einfach durch unter www.stadtmarketing-geislingen.de.
Am Mittwoch, den 16. März 2016 und am Verkaufsoffenen Sonntag, den 20. März 2016 öffnet dann die Begleitausstellung „werkSTADT“ erstmals im Alten Zoll die Türen (Hauptstraße 24, Fußgängerzone).
Die Ausstellung wird in den kommenden Monaten immer mittwochs zur Marktzeit von 10 bis 13 Uhr für interessierte Bürgerinnen und Bürger geöffnet sein.
Auch in der „werkSTADT“ werden aktuelle Geschehnisse aus dem Stadtmarketingprozess abgebildet, um online wie offline die Vorgehensweise transparent darzustellen. Besucher haben hier über Impulskarten die Möglichkeit, Ideen und Anregungen zur zukünftigen Ausrichtung der Stadt einzubringen und es kann an weiteren Themen wie der Positionierung der Stadt mitgearbeitet werden.
Während der Öffnungszeiten ist immer auch ein Ansprechpartner der Stadt vor Ort.
ANALYSEPAPIER
Seit September 2015 ist die Stadtmarketing-Agentur GRUPPE DREI dabei, die Stadt Geislingen an der Steige zu analysieren.
Anfang März wurde nun zunächst im Gemeinderat das Analysepapier präsentiert. Das Analysepapier gliedert sich in die klassische Analyse inklusive Wettbewerbscheck, Kommunikationscheck und Organisationscheck.
GRUPPE DREI führte hierfür Testeinkäufe durch, besuchte alle Ortsteile und die Kernstadt, befragte 81 Personen in einer schriftlichen Befragung zur Stadt und ihrem Image und war an ca. 15 Tagen vor Ort unterwegs.
Die Analyse beinhaltet Informationen zur Geschichte von Geislingen, zu relevanten Daten und Fakten zu Bevölkerung, Kaufkraft, Arbeitsmarkt usw., eine Dokumentation zu Experteninterviews und Bürgerbefragungen und einen Überblick über Veranstaltungen und Handelsplätze. Im Kapitel Empfehlung wird die Prozessmarke des Stadtmarketing-Prozesses hergeleitet und definiert. Zudem wird ein erster Einblick zu Sofortmaßnahmen und Empfehlungen für den Handel, Wirtschaft, Tourismus und Kommunikation gegeben. Der abschließende Anhang beinhaltet alle Dokumente, die innerhalb der Analysephase von GRUPPE DREI erarbeitet wurden, z.B. Kommunikationscheck, Wettbewerbscheck, Protokoll Ortsbegehung, Ergebnisse Mystery Shopping (Testeinkäufe) etc.
GRUPPE DREI denkt Standorte nach einem ganz bestimmten Schema. Dieses Schema unterscheidet sich sehr oft von der Sichtweise von Bürgerinnen und Bürgern, teilweise auch von jener der Verwaltung. In der nebenstehenden Grafik zeigen wir dieses Denkschema auf.
Als ein Schwerpunkt wird festgehalten, dass eine Innenentwicklung immer Priorität vor der Außenentwicklung hat. Das bedeutet, dass bei der Umsetzung der Maßnahmen zunächst im Ortskern im Bereich der Fußgängerzone begonnen wird, da hier der größte Handlungsbedarf besteht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass andere Handelsplätze und/oder Stadtgebiete nicht vom Stadtmarketingprozess profitieren. Doch auch hier gilt der Leitsatz „Qualität vor Quantität“.
Fazit der Analyse:
- Hauptstraße muss alle 4 Wochen bespielt werden – Jahres-Event-Plan aufstellen, z.B. Oldtimer-Show, Koch-Event, Victoria Secret
- Überprüfung der Infrastruktur: Giebelbeleuchtung, Straßen- und Gehzonen-Zustand, Sitzgelegenheiten, Mülleimer, vorhandene Beschallungseinrichtungen, Saison-Begrünung
- Rathaus muss sich selbst inszenieren
- Erweiterung saisonale Märkte prüfen – z.B. Ostermarkt, Frühlingsmarkt, Maimarkt, Weihnachtsmarkt ausdehnen
- Gesamte Infrastruktur der Hauptstraße muss auf Vordermann gebracht werden
- Gestaltungssatzung ggf. liberalisieren – v.a. Schaufenstergestaltung prüfen
- Fußgängerzone muss besser gepflegt werden
- Geschäftsöffnungszeiten im Einzelhandel müssen neu gedacht werden
- Tote Schaufenster sind unmittelbar mit Großfotos oder Kunst zu bestücken
Sofortmaßnahmen:
Logo: „aufsteigendes“ Element bei Geislingen an der STEIGE (wir schieben was an). Alles, was gedacht wird, soll nach oben, soll besser sein als das Bisherige. Alles, was gemacht wird, soll aufwärts streben, wachsen, entwickeln, aufblühen… Halbherzigkeit ist keine Richtung, sondern eine Schwäche
Nun werden die Ergebnisse der Analysephase auch nochmals mit dem MACH5 Prozess abgeglichen und priorisiert, um schnell erste Maßnahmen umsetzen zu können.
Nach der Analysephase startet jetzt die Positionierungsphase für die Stadt Geislingen. Hierzu wird neben der oben erwähnten werkSTADT auch ein Workshop stattfinden, um im Anschluss die Positionierung zu erstellen. Ziel ist es, vor der Sommerpause diese Phase abgeschlossen zu haben.
BLOG: www.stadtmarketing-geislingen.de
ÖFFNUNGSZEITEN werkSTADT:
Ab Mittwoch, den 16. März 2016 immer mittwochs zur Marktzeit von 10 bis 13Uhr
Am Verkaufsoffenen Sonntag, den 20. März 2016
Logo und Grafik: GRUPPE DREI®