Stundentakt des IRE beflügelt Nahverkehrsplanung Landratsamt sieht Chancen für mehr Umsteiger

Mit dem Stundentakt des InterRegioExpress auf der Linie Stuttgart – Ulm – Friedrichshafen, der künftig zwischen 5.30 Uhr und 23.30 Uhr verkehren soll, profitiert der LK Göppingen in besonderer Weise von den Verbesserungen im Rahmen des Zielkonzepts des Landes für den Schienenpersonennahverkehr. „Das neue Angebot eröffnet die Chance, mehr Menschen als bisher zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu überzeugen“ begrüßt Landrat Edgar Wolff die Neuerungen auf der Filstalbahn. Der Fahrplan soll schon zum Dezember 2016 auf den IRE-Stundentakt umgestellt werden und ist vor allem für schnelle Verbindungen nach Stuttgart und Ulm interessant. Die Züge halten innerhalb des Landkreises wie bisher nur in Göppingen und Geislingen. Optimiert wird auch das Wagenmaterial, das eine neue Ausstattung und erstmals WLAN und Steckdosen bieten wird.  

Die Landkreisverwaltung hatte sich bereits wiederholt für eine Verstetigung des IRE-Angebots eingesetzt und musste noch vor wenigen Jahren für die Wiedereinführung der Abfahrt des IRE um 20.02 Uhr ab Stuttgart hart kämpfen. Die Mittelzentren Geislingen und Göppingen, bisher zweistündlich angeschlossen, werden durch den neuen Stundentakt des IRE noch enger mit beiden Oberzentren, Stuttgart und Ulm, vernetzt. Aber auch für den Umsteigeknoten Plochingen und die Übergänge zur S-Bahn bietet der neue Takt klare Vorteile. Damit wird nicht zuletzt der deutlich gesteigerten Nachfrage Rechnung getragen. Durch die zusätzliche Bedienung nach 20 Uhr verändert sich das Angebot der Verbindungen zwischen Stuttgart, dem Landkreis und Ulm ganz entscheidend. Die neuen Züge werden in diesem Tagesrandbereich die wichtigen Anschlüsse zum Fernverkehr nahezu verdoppeln. Durch den zusätzlichen Halt in Esslingen ergeben sich darüber hinaus ganz neue Verkehrsbeziehungen und nochmals verbesserte Umsteigemöglichkeiten zur S-Bahn.

„Der Landkreis erhält dadurch die Chance, seine Bemühungen um Verbesserungen im Busverkehr verstärkt auf die Schiene abzustimmen“ freut sich auch Jörg-Michael Wienecke, der Leiter des Amts für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere für das Modellprojekt „innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ ergeben sich wichtige Perspektiven bei der Umsetzung im Raum Geislingen. Verkehrsminister Winfried Hermann hatte erst letzte Woche entschieden, das durch den Landkreis im Dezember beantragte Vorhaben im Geislinger Raum mit bis zu 850.000 € über drei Jahre mit 75% zu fördern. Der Landkreis Göppingen ist bisher der einzige, der den Zuschlag für ein derartiges Modellprojekt erhielt. Unter anderem sollen die AnrufSammelverkehre (Rufbusse) verstetigt, die Vertaktung auf die Schiene erreicht und der Service u.a. durch den Aufbau einer Mobilitätszentrale im Bahnhof Geislingen verbessert werden.

In der Kombination ergeben sich dadurch wichtige neue Perspektiven für mehr nachhaltige Mobilitätsangebote im Landkreis Göppingen, insbesondere auch im weniger dicht besiedelten Bereich. Das Modellprojekt soll laut Angaben der Kreisverwaltung ein wichtiger Baustein für die Umsetzung des erst im Dezember beschlossenen neuen Nahverkehrsplans des Landkreises werden.

PM

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