Derzeit schreibt der Landkreis Göppingen seinen Nahverkehrsplan fort und hört in diesem Zusammenhang die kreisangehörigen Gemeinden an. Der bisher gültige Plan stammt aus dem Jahr 1999. Eine Fortschreibung wurde unter anderem wegen der anstehenden Entscheidung zum Thema S-Bahn-Anschluss verschoben. Die geänderte Rechtslage sowie der demographische Wandel und die neuen Schülerströme führen jedoch zu geänderten Anforderungen, denen der Landkreis in der Fortschreibung gerecht werden möchte.
Im nun vorliegenden Nahverkehrsplan werden die neusten Vorgaben erläutert, eine erfolgte Bestandsaufnahme dargelegt, die daraus resultierenden Schwachstellen und Anforderungen erklärt und ein Konzept unterbreitet. Das 141 Seiten umfassende Planwerk wurde den Gemeinderäten digital zur Verfügung gestellt und in der vergangenen Gemeinderatssitzung zusammen mit dem Entwurf einer Stellungnahme beraten. Das Gremium signalisierte dabei seine grundsätzliche Zustimmung zu dem von der Verwaltung erarbeiteten Papier. Grundsätzlich werden dabei die in der Fortschreibung vorgesehenen Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) begrüßt. Das Gremium bat jedoch noch zwei zusätzliche Forderungen in die Stellungnahme der Verwaltung einzuarbeiten. So sollte weiterhin Faurndau ohne Umsteigen von Wäschenbeuren erreichbar sein. Zudem könnten bisher Schüler aus Wäschenbeuren, welche Lorcher Schulen besuchen zwar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Ostalbkreis unterwegs sein, nicht aber im Landkreis Göppingen. Diese stelle eine massive Benachteiligung dar und müsse geändert werden. Weiter wurde vom Gremium der Vorschlag eingebracht, dass die Bürgerschaft Ideen, Hinweise und Anregungen einbringen könnte.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können unter www.waeschenbeuren.de oder im Bürgerbüro das umfassende Planwerk zusammen mit der Stellungnahme der Verwaltung und den Hinweisen des Gemeinderats einsehen und Anregungen bis zum 20.03.2015 bei der Gemeindeverwaltung abgeben.
Im Folgenden ist die Stellungnahme zum Entwurf des Nahverkehrsplanes des Landkreises Göppingen abgedruckt:
Zum Entwurf des Nahverkehrsplans des Landkreises Göppingen gibt die Gemeinde Wäschenbeuren folgende Stellungnahme ab:
Allgemeines
Die Gemeinde Wäschenbeuren begrüßt neben der Behebung von Schwachstellen insbesondere die geplanten grundsätzlichen Verbesserungen des ÖPNV durch stringente Taktungen und einheitliche Linienführungen mit den Vorgaben
Einheitliche Taktfamilie mit dichtem Angebot
Gute Verknüpfung und Umsteigemöglichkeiten (Bus/Bahn und Bus/Bus)
Klare Linienführung
Gerade die beiden die Gemeinde tangierenden Linien 11 und 12 weisen bislang eine äußerst komplizierte Fahrplanstruktur, viele Linienabweichungen und große Angebotslücken auf.
Die Gemeinde findet es auch richtig, auf die Anforderungen älterer Einwohner mehr einzugehen. Wesentliche Aspekte hierzu sind einerseits die Barrierefreiheit aber auch merkbare Takte und verlässliche Angebote, um den Bedarf nach Verbindungen zu den Zentren zur Versorgung und zu Arztbesuchen sowie zu Freizeitunternehmungen gerade außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu decken.
Dazu ist auch eine Ausweitung des Bedienungsangebotes auf die Abendstunden mit Abfahrten bis etwa 23:30 Uhr (also ca. eine Stunde länger als bisher) unter der Woche notwendig, um die kulturellen Angebote in Göppingen und Geislingen nutzen zu können, die von allen Altersgruppen, auch Seniorinnen und Senioren, wahrgenommen werden.
Dies würde natürlich auch jüngeren Nachtschwärmern zu Gute kommen. In den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen sind nach unserem Dafürhalten auf den Hauptachsen stündliche Busangebote bis 1:30 Uhr notwendig, damit der Bedarf der zahlreichen Nachtschwärmer einigermaßen gedeckt wird.
Da gerade der ÖPNV im Freizeitverkehr eine immer größere Rolle spielt, sollte auch das Bedienungsangebot an Sonn- und Feiertagen wieder dahingehend verbessert werden, dass auch morgens ab etwa 7:30 Uhr Fahrten angeboten werden. Notwendig ist ein Buszubringer zur Schiene für Tagesausflügler, die z.B. mit dem Baden-Württemberg-Ticket unterwegs sind oder Ausflüge in die Region unternehmen wollen. Hier fand vor einigen Jahren eine schmerzhafte Kürzung statt.
In Bezug auf die Erreichbarkeit weiterführender Schulen ist darauf zu achten, dass diese nicht nur sichergestellt wird sondern so gestaltet wird, dass die Wartezeit vor und nach Unterrichtsbeginn akzeptabel ist. Ob hierzu immer die Stundenpläne geändert werden können, sei dahingestellt. Allein schon wegen der Sicherstellung der Kapazitäten in den Fahrzeugen müssen insbesondere auf der Relation Göppingen – Wäschenbeuren und zurück ohnehin zusätzliche Fahrten eingeplant werden, die dann ggf. auch von der Taktlage abweichen können.
Zu den einzelnen Kapiteln hat die Gemeinde Wäschenbeuren folgende Anmerkungen:
Zu 3.4.1.1
Die Verkehrsachse B 297 müsste noch ergänzt werden um die Verknüpfung mit Lorch:
B 297 Kirchheim unter Teck-Göppingen – Wäschenbeuren – Lorch
Zu 3.5
Als wichtiges verkehrliches Ziel ist für Wäschenbeuren das Wäscherschloss aufgeführt. Das Wäscherschloss und die nahe gelegenen Weiler Wäscherhof und Lindenbronn sind bisher nicht an den ÖPNV angebunden. Auf Grund der geringen Einwohnerzahl der Weiler ist der Bedarf sicherlich auch in Zukunft zu gering. Gerade aber im Hinblick auf den zunehmenden Freizeitverkehr sollte das Gebiet zumindest für Wanderer durch die Bedienung der Haltestelle „Wäscherhofstraße“ auch am Wochenende erreichbar sein. Dies sieht der Nahverkehrsplan durch das neue Angebot der Linie 12 am Wochenende ja auch vor.
Zu 4.2.4
Der Entwurf des Nahverkehrsplans spricht davon, dass im optimalen Zusammenwirken zwischen Schulzeiten und Schulorganisation und vertakteter Angebotsgestaltung ein Optimum erreicht werden soll und dass hierbei Stundentakt und Vernetzung mit dem SPNV eine wichtige Planungsprämisse bilden sollen. Damit ist die Gemeinde grundsätzlich einverstanden, bittet aber darauf zu achten, dass insbesondere die Anforderungen an das Schulverkehrsangebot ausreichend beachtet werden. Ansonsten wird das Ziel, Stehplätze auf ein Minimum zu reduzieren, aus unserer Sicht nicht eingehalten werden können. Fraglich ist, ob es gelingt die Morgenspitze zu entzerren. Hier wird nach Einschätzung der Gemeinde der Bedarf nicht ohne zusätzliche Angebote über den Stunden- bzw. Halbstundentakt hinaus gedeckt werden können.
Zu 4.2.6.1
Es wird erwähnt, dass der integrale Taktfahrplan für den SPNV in Baden-Württemberg folgende Bedienungsstandards vorsieht:
montags bis freitags zwischen 6 und 21 Uhr im Stundentakt
Samstag vormittags von 6 bis 13 Uhr je nach Nachfrage im Stunden- oder 2- Stunden-Takt
Samstag nachmittags von 13 bis 21 Uhr im 2-Stunden-Takt
sonn- und feiertags von 7 bis 21 Uhr im 2-Stunden-Takt
Hierzu ist zu sagen, dass das Angebot auf der Schiene auf Grund der Nachfrage auf der Filstal- und der Remstalachse und der Verdichtung in den westlichen Teilen des Landkreises Göppingen und des Ostalbkreises hinsichtlich der Bedienungshäufigkeit und der Betriebszeiten wesentlich besser ist als der Mindeststandard bezogen auf das gesamte Baden-Württemberg. Der Mindeststandard muss ja auf ländliche Regionen abzielen, damit dort kein Überangebot geschaffen werden muss. Daher sollte nach Auffassung der Gemeinde auch das Busangebot auf den höheren Standard abgestimmt sein, um Anschlüsse auch vom SPNV in den späten Abendstunden zu gewährleisten. Realistisch erscheint der Gemeinde ein Angebot mindestens im Stundentakt mit einer Abfahrt bis 23:20 Uhr ab Göppingen nach Wäschenbeuren sonntags bis donnerstags und bis 01:20 Uhr vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Was die Anschlüsse in das bzw. aus dem Remstal betrifft, wird eine Anlehnung an die Bedienungsstandards im SPNV in Baden-Württemberg für ausreichend erachtet.
Zu 4.3.1 – 4.3.4
Die Gemeinde Wäschenbeuren begrüßt die künftigen Ausstattungsmarkmale für Haltestellen, insbesondere die deutlich verbesserten Standards der Fahrgastinformation. Auch die verbesserte Fahrgastinformation in den Fahrzeugen wird als notwendig erachtet. Hier sollte für Neufahrzeuge die Vorgabe gemacht werden, dass sowohl Haltestellenanzeige als auch der weitere Verlauf auf Monitoren angezeigt werden (Standard in den Nahverkehrsplänen der Landkreise anderer Regionen). Insbesondere die Verarbeitung von Echtzeitdaten ist ein großer Fortschritt gegenüber dem Status quo. Dass Außenwerbung auf Fahrzeugen künftig nicht mehr auf den Fensterflächen angebracht werden darf ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, der den Komfort für die Fahrgäste insbesondere auf längeren Linien und im Freizeitverkehr deutlich erhöht.
Auch die Sicherstellung einer möglichst frühzeitigen Information der Fahrgäste über Sondersituationen (Verzögerungen, Fahrtausfälle, baustellenbedingte Verlegung von Linien oder Haltestellen) durch das Verkehrsunternehmen ist für die Gemeinde ein wichtiger Aspekt. Diese ist bislang so gut wie nicht erfolgt.
Zu 5.4.1
Nach Ansicht der Gemeinde Wäschenbeuren würde die Festlegung auf eine Fahrt pro Zeitscheibe „nach 21 Uhr“ eine Verschlechterung des Status quo bedeuten. Hierzu dürfen wir nochmals auf unsere Ausführungen auf der ersten Seite zur Bedienungshäufigkeit verweisen. Gerade auf den Hauptachsen ist stattdessen eine Verbesserung gegenüber heute unbedingt erforderlich.
Zu 6.1
Den Ausführungen unter 6.1 des Planentwurfs kann die Gemeinde nur zustimmen, wobei für die Relation Göppingen – Wäschenbeuren mindestens ein Stundentakt bis zur Abfahrt 23:20 Uhr (1:20 Uhr am Wochenende) ab Göppingen gelten sollte. In den Hauptverkehrszeiten sollte die Vertaktung mindestens im 30’-Rhythmus erfolgen, wie es der Entwurf des Nahverkehrsplans auch vorsieht. Außerdem sind wir der Meinung, dass zu den Schulbeginn- und -endzeiten aus Kapazitätsgründen auch weiterhin Verstärkerkurse erforderlich bleiben werden. Dass die Linien auf einheitlichen und klaren Linienwegen verkehren sollen und systematisch an Knoten vernetzt werden, hält die Gemeinde für sehr wichtig.
Zu 6.2
Auch wenn künftig die Prämisse gelten soll, dass künftig weniger Schülerkurse gezielt bis direkt vor die Schule gefahren werden, müssen Abwägungen hinsichtlich der Verkehrssicherheit getroffen werden. So ist es für die Gemeinde schwer vorstellbar, die Haltestelle Stauferschule künftig nicht mehr direkt anzufahren, insbesondere, da hier auch Grundschüler aus Maitis und Lenglingen befördert werden. Grundsätzlich spricht sich die Gemeinde jedoch schon für ein klares, merkbares und gut getaktetes Angebot aus. Insbesondere das bisher übliche „Auslassen“ von Haltestellen bei einzelnen Kursen auf der Linie 11 auf dem weiteren Verlauf Richtung Göppingen sollte künftig unterlassen werden.
Zu 6.3
Den Fahrplan am System des integralen Taktfahrplans auszurichten, erachtet die Gemeinde als richtig und wichtig. Leider stellen die Planer fest, dass eine wünschenswerte Querspange von Lorch (RE) nach Göppingen (IRE) an den Restriktionen der Straßenverbindung scheitert. Dennoch sollten möglichst sinnvolle Übergänge zwischen Bus und Schiene bzw. umgekehrt eingeplant werden, in erster Linie in Göppingen, aber wenn möglich auch in Waldhausen oder Lorch. Ein schlanker Knoten zur Minute 15’/45’ in Göppingen könnte in der Praxis etwas zu knapp bemessen sein, insbesondere in der SVZ. Die Busverkehre sollten in jedem Fall stets flexibel bei den jeweiligen Fahrplanwechseln auf die Angebote im SPNV abgestimmt werden.
Zu 6.4.1.1
Die Gemeinde stimmt zu, dass sich das ÖPNV-Angebot im Landkreis durch eine relativ hohe Anzahl an Fahrten auszeichnet. Bezogen auf Wäschenbeuren ist die Anzahl an Fahrten zwar nicht ganz so hoch, aber grundsätzlich auch nicht ganz unangemessen. Die fehlende Taktung und Abstimmung ist jedoch problematisch. So fahren zu bestimmten Zeiten zwei Busse in eine Richtung fast zur gleichen Zeit ab, danach folgt wieder eine Taktlücke von ca. 2 Stunden. Die Gemeinde wünscht sich eine regelmäßige Anbindung zum SPNV, tagesdurchgängige einheitliche Linienwege, regelmäßige Anschlüsse, klare Abstimmungen und Beziehungen der Linien untereinander, also ein vertaktetes Grundangebot sowohl an Schul- und Ferientagen, das im Fall hoher Nachfrage um Verstärkerfahrten im Schülerverkehr ergänzt wird. Sie stimmt somit den Aussagen des Planentwurfs zu. Für Wäschenbeuren darf das allerdings in der Summe nicht weniger Fahrten am Tag zur Folge haben.
Im Entwurf zum Nahverkehrsplan heißt es: „Bei Linien, für die eine Bedienung in der Schwachverkehrszeit vorgesehen ist, sind, soweit nicht anders vermerkt, Angebote bis etwa 23.00 Uhr vorgesehen.“ Hierzu wird auf unsere Ausführungen zu 4.2.6.1 verwiesen, wonach unbedingt noch Abfahrten ab Göppingen bis 23:20 Uhr (am Wochenende bis 1:20 Uhr) vorgesehen werden sollten, da ansonsten alle Verbesserungen leicht zur Makulatur werden könnten. Denn es ist zu bedenken, dass Besucher kultureller Veranstaltungen oder Umsteiger von der Bahn aus Stuttgart oder Ulm das System auch zu anderen Tageszeiten gar nicht erst nutzen würden, wenn sie abends nicht mehr nach Hause kommen. Insofern sollte in diesem Satz die Zeitabgabe geändert werden.
Zu 6.4.1.3
Die Gemeinde Wäschenbeuren begrüßt das durchgängige Konzept mit den Linien Göppingen – Wäschenbeuren – Waldhausen – Lorch mit Zuganschlüssen nach Schwäbisch Gmünd (Linie 11) und Göppingen – Wäschenbeuren – Maitis – Lenglingen – Schwäbisch Gmünd (Linie 12), die sich zu einer halbstündlichen Bedienung bzw. stündlichen Bedienung je nach Verkehrszeit ergänzen. Interessant erscheint der Gemeinde auch eine Direktverbindung ohne die Bedienung von Unterkirneck, Rattenharz und Waldhausen zur besseren Erreichbarkeit von Lorch. Andererseits könnte auch die Erreichbarkeit von Waldhausen und des Gewerbegebiets zwischen Lorch und Waldhausen eine Rolle spielen. Hier wäre abzuwägen zwischen dem Wunsch der Fahrgäste nach einer schnellen Verbindung aus Göppingen und dem Kreis nach Lorch und einem guten Angebot für Unterkirneck, Rattenharz und Waldhausen, eigentlich eine Aufgabe für einen Stadtbus Lorch.
Problem bei der Feinerschließung von Maitis, die in Zukunft von der Linie 13 übernommen werden soll, dürfte sein, dass die Schüler der Stauferschule weitere und eventuell gefährlichere Wege zurücklegen müssten. Vielleicht könnte man, wenn es die Anschlusssicherung an den SPNV erlaubt, doch wenige Ausnahmen auf dem Linienweg der Linie 12 über Wäschenbeuren Stauferschule und Maitis Limesweg realisieren oder zu den relevanten Zeiten einen zusätzlichen Bus einsetzen, da ansonsten mit Elternprotesten gerechnet werden müsste.
Um die Erreichbarkeit für Wäschenbeuren aus der Kreisstadt auch nach 23 Uhr zu erreichen, könnte sich die Gemeinde vorstellen, den Grundtakt auf der gesamten Linienlänge bis Lorch/Schwäbisch Gmünd nur bis etwa 21 Uhr aufrecht zu erhalten und die letzten Fahrten bis Wäschenbeuren bzw. Maitis/Lenglingen zu verkürzen.
Zu 6.4.5
Folgende Linienwege und Taktungen sieht der Entwurf des Nahverkehrsplanes vor:
Linie 11
Linienweg: Göppingen – Wäschenbeuren – Waldhausen – Lorch
Taktung: Montag-Freitag 60-Minuten-Takt in Haupt- und Nebenverkehrszeit, 120-Minuten-Takt am Samstag und Sonntag.
Linie 11 „Schnellbus“-Fahrten
Linienweg: Göppingen – Lorch ohne Waldhausen mit Verknüpfung auf den SPNV
Prüfung, ob die Fahrten in 30 Minuten Fahrzeit möglich sind
Taktung: Ergänzende Fahrten (im 60-Minuten-Takt) zu den stündlichen Fahrten der Linie 11
Alternativ ist ein Schnellbus Göppingen – Schwäbisch Gmünd mit Anschluss auf den IC Stuttgart – Nürnberg im 120-Minuten-Takt zu prüfen.
Linie 12
Linienweg: Göppingen – Rechberghausen – Schwäbisch Gmünd; keine Feinerschließung in Wäschenbeuren und Maitis;
Taktung: Montag-Freitag tagsüber 60-Minuten-Takt, Abends und Samstag/Sonntag 120-Minuten-Takt
Dieses Konzept wird im Grundsatz begrüßt. Im Unterschied zu heute soll die Linie 12 statt über Faurndau über Bartenbach verkehren. Die Linie 4 verkehrt stattdessen über Faurndau. Die Gemeinde plädiert dafür, dass weiterhin eine direkte Verbindung zwischen Wäschenbeuren und Faurndau gegeben ist. Zudem ist besteht die Frage, welche Linien die Feinerschließung in Göppingen Nord/Ost (Marktstraße/Nördliche Ringstraße) und Bartenbach (Gebiet Im Engenlauch) übernehmen, wenn die Linie 4 dort nicht mehr verkehrt. Die Linie 94 stellt dadurch dass sie maximal im Stundentakt verkehrt eine erhebliche Reduzierung des Fahrtenangebots auf der Relation Göppingen – Bartenbach dar. Insbesondere für die gut frequentierten Haltestellen im Gebiet „Im Engenlauch“ sollte ja auch in Zukunft ein attraktives Angebot bestehen bleiben.
Dies hat auch Auswirkungen auf die Linien 11 und 12 zwischen Göppingen und Wäschenbeuren. Abzuwägen wäre, ob diese Linien die Feinerschließung in Göppingen und Bartenbach mit übernehmen sollen oder ob eher auf eine direkte schnelle Verbindung Wert gelegt wird. Die gute Erreichbarkeit der Haltestellen im Bereich Göppingen Nord/Ost von wichtigen Schulen wie dem Mörike-, dem Freihof-, dem Hohenstaufengymnasium oder den Realschulen aus spricht dafür, die Feinerschließung weiterhin beizubehalten. Andererseits spräche für einen direkten Linienweg, dass ggf. 30 Minuten Fahrzeit zwischen Göppingen und Lorch möglich wären. Auf keinen Fall sollte jedoch die Haltestelle EWS-Arena in Richtung Wäschenbeuren ausgelassen werden, wie dies heute auf einzelnen Kursen der Fall ist. Diese Haltestelle hat naturgemäß eine hohe Bedeutung bei vielen Sonderveranstaltungen und bei Bundesliga-Handballspielen.
Zu 6.5
Eine Konzentration des Linienangebotes in Göppingen auf die Achse Burgstraße – Friedrich-Ebert-Straße – Mörikestraße – Bahnhof sollte nochmals überdacht werden. Hier kann sich die Gemeinde Wäschenbeuren realistischerweise lediglich eine Linie vorstellen, da die Anwohner in diesem Bereich äußerst sensibel sind. Ein Teil des Angebotes sollte auf der Achse EWS-Arena – Nördl. Ringstraße – Marktstraße – Friedrich-Ebert-Straße – Mörikestraße – Bahnhof verbleiben, ggf. auch die Angebote der Linien 11 und 12, sofern sie nicht noch direkter geführt werden sollen (EWS-Arena – Lorcher Straße – Bahnhof).
Der Nahverkehrsplan spricht davon, dass eine Optimierung zwischen Takt und Schulstundenplanung unumgänglich ist, soweit die Linien lediglich im Stundentakt verkehren. Dies wäre dann noch im Einzelnen abzustimmen, insbesondere was den Schulstandort Stauferschule und die Anbindung für die Maitiser und Lenglinger Schüler anbelangt
Zu 6.6
Das Thema Rad-Wander-Bus ist auch für die Raumschaft zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd interessant. Die Gemeinde Wäschenbeuren könnte sich vorstellen, die Linie 12 am Wochenende (Samstag/Sonntag) als Rad-Wander-Bus mit Fahrradanhänger oder der Möglichkeit der Fahrradmitnahme verkehren zu lassen, um die Auslastung zu erhöhen. Der Bedarf ist insbesondere deshalb gegeben, weil sich auf dem ehemaligen Bahndamm eine überregional bedeutsame und sehr beliebte Radstrecke befindet. Es gäbe sicherlich einige Fahrradfahrer, für die das Zurücklegen einer Strecke oder einer Teilstrecke per Bus interessant sein könnte. Mit dem Ostalbkreis könnte eine Kooperation angestrebt werden.
Zu 6.7
Die Gemeinde Wäschenbeuren wünscht sich mittelfristig eine einfachere Tarifgestaltung und ein einheitliches Tarifsystem in der Metropolregion und unterstützt die Aussagen des Planentwurfs in dieser Richtung.
Die Gemeinde bittet zu prüfen, ob Schüler aus Wäschenbeuren, welche Lorcher Schulen besuchen, in Zukunft auch die öffentlichen Verkehrsmittel im Landkreis Göppingen nutzen können. Bisher können diese nur im Ostalbkreis mit der Schülerkarte fahren.
Zu 8.
Nachdem durch die geplante Bündelausschreibung die Angebotsleistung um ca. 20% steigen soll, der Buseinsatz konsequent vertaktet werden soll, Doppelbedienungen vermieden werden sollen und der Schülerverkehr besser abgestimmt werden soll, spricht sich die Gemeinde Wäschenbeuren für dieses Konzept aus. Es scheint wesentlich zukunftsfähiger zu sein als ein Festhalten an einer eigenwirtschaftlichen Verkehrsgestaltung, zumal in den kommenden Jahren hier deutliche Tarifsteigerungen wohl unumgänglich wären und dies die Akzeptanz insbesondere bei Gelegenheitsfahrgästen weiter schwinden lassen dürfte.
PM