Der Staatsanzeiger prämiert seit 2021 herausragende Projekte aus Verwaltungen, Museen und weiteren öffentlichen Institutionen. Auch die Stadt Göppingen hat sich in diesem Jahr beworben – und ist nun in der Kategorie Digitalisierung & Innovation mit dem Projekt HIVE nominiert worden.
Dabei war das Feld der Konkurrenten groß: 49 Bewerbungen gab es laut Staatsanzeiger in dieser Kategorie. Auf alle fünf Kategorien gab es 194 Bewerbungen bundesweit. Ebenso für Digitalisierung & Innovation nominiert worden sind in diesem Jahr das Landratsamt Heilbronn und das Landratsamt des Rems-Murr-Kreises.
Die Stadt Göppingen punktet mit seinem Vorzeigeprojekt HIVE – kurz für Hub for Innovation, Vision and Execution -, dem Innovationszentrum für Künstliche Intelligenz, das in nur neun Monaten mit umgenutzten Schiffscontainern in einer Fabrikhalle auf dem ehemaligen Böhringer-Areal entstanden ist. HIVE steht dabei auch sinnbildlich in seiner Übersetzung aus dem Englischen als Bienenstock, der vor Leben pulsiert.
„Ich freue mich sehr über die Nominierung von HIVE beim Staatsanzeiger Award, die eine weitere Auszeichnung der geleisteten Arbeit und ein Zeichen von der bereits heute vorhandenen überregionalen Bedeutung des Projektes darstellt. Das HIVE zeigt, was wir hier in Göppingen erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen, und setzt Maßstäbe, wie wir Projekte in Deutschland zukünftig angehen müssen: unbürokratisch und lösungsorientiert. Mein Dank gilt allen beteiligten Partnern. Wir stehen gerade erst am Anfang und ich freue mich bereits sehr auf die nächsten Schritte“, sagt Oberbürgermeister Alex Maier.
In nur neun Monaten von der Idee zur Umsetzung
Erst im Januar 2025 war das Projekt mit einer ersten innovativen Konzeption an den Start gegangen. Die Stadtverwaltung Göppingen entwickelte das Projekt gemeinsam mit einem kleinen Kreis aus motivierten Partnern um die lokalen Unternehmen MIRA vision, Kleemann und Leonard Weiss, die Kreissparkasse Göppingen sowie die städtischen Töchter EVF und die Wohnbau Göppingen weiter. Im weiteren Verlauf konnten zahlreiche weitere Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft gewonnen werden. Es folgten politische Beschlüsse sowie eine Vereinsgründung und Förderanträge. Die Stadt Göppingen leistete eine Anschubfinanzierung von 400.000 Euro, der Verband Region Stuttgart steuert nun einen Zuschuss von 1,05 Millionen Euro zu. Ab Juni gab es eine kurze Bauphase, die im September mit der feierlichen Eröffnung abgeschlossen wurde.
Ziel
Ziel war es, mit dem HIVE einen physischen Ort zu schaffen, an dem Mittelstand, Start-ups, Wissenschaft und Öffentlichkeit KI nicht nur verstehen, sondern konkret erleben, anwenden und gemeinsam weiterentwickeln können. Mit dem Aufbau des HIVE Göppingen ist ein regionales, praxisorientiertes Innovationszentrum für Künstliche Intelligenz (KI) entstanden. Damit ist KI in Göppingen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.
Potenzial
HIVE ermöglicht die Weiterentwicklung der technologischen Grundlagen und des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Praxis von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und anderen gesellschaftlichen Institutionen. Ziel ist auch die Entwicklung von individuellen und anwendungsbezogenen KI-Lösungen, die direkt an den Bedarfen der Nutzer ansetzen, zu fördern und durch die verzahnte Zusammenarbeit zwischen Industrie und (sprung-)innovativen Startups und weiteren Akteuren Projekte mit Innovationscharakter zu realisieren.
Erste Erfolge
Eine erste erfolgreiche gemeinsame Ausgründung zweier beteiligter Unternehmen ist bereits entstanden. Aktuell beziehen die Projektpartner nach und nach ihre Büros im HIVE. Alle Büroarbeitsplätze sind bereits vergeben und es gibt eine Warteliste.
Bau
HIVE Göppingen ist in einer alten Industriehalle auf dem traditionsreichen Böhringer-Areal, das sich derzeit in der Transformation befindet, mitten in Göppingen lokalisiert. Die Halle sowie das gesamte Areal befinden sich im Eigentum der städtischen Tochtergesellschaft. Die nachhaltige Bauweise aus vollständig wiederverwendeten Schiffscontainern schafft eine flexible, modulare Arbeitsumgebung, ergänzt durch moderne Technologie und eine kreative Atmosphäre. Der HIVE-Campus umfasst großzügige Besprechungsräume, Coworking-Bereiche, eine einladende Cafeteria sowie spezialisierte Laborflächen für KI-Experimente, Testumgebungen für neue Algorithmen und eine offene Plattform für Forschung und Entwicklung.
Beteiligte
Im Rahmen des Projektes wurde ein Verein gegründet, bei dem neben der Stadt Göppingen, die städtischen Töchter EVF und die Wohnbau Göppingen als Gründungsmitglieder auftreten. Weitere Gründungsmitglieder sind die lokalen Unternehmen MIRA vision, Kleemann und Leonard Weiss sowie die Kreissparkasse Göppingen. Im Rahmen des Teilprojektes HIVE Education, das das Ziel hat Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Mitarbeitende frühzeitig und außerschulisch im KI-Bereich zu bilden, sind außerdem weitere Partner wie die Volkshochschule und eine Vertreterin der örtlichen Schulen involviert.
In den vergangenen Monaten wurden zudem Kooperationen mit den weiteren bestehenden Innovationszentren in Göppingen (Hochschule Esslingen (Thema Wasserstoff) und Technikum Laubholz (Thema Bioökonomie)) auf den Weg gebracht.
Hintergrund Preisverleihung
Der Staatsanzeiger Award geht in sein fünftes Jahr und verzeichnet zum Jubiläum eine Rekordbeteiligung. Seit 2021 prämiert der Wettbewerb herausragende Projekte aus Verwaltungen, Museen und weiteren öffentlichen Institutionen in ganz Deutschland. Ziel des Awards ist es, innovative Ansätze sichtbar zu machen, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und erfolgreiche Beispiele aus der kommunalen und öffentlichen Praxis einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Nun stehen die Nominierten in den fünf Kategorien (Bürgermeister:in in Mission, Digitalisierung & Innovation, Kommune für Alle – Soziale Teilhabe, Kultur & Tourismus) fest.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 19. März 2026, im Alten Schloss in Stuttgart statt.
PM Stadtverwaltung Göppingen