Legionellose-Fälle im Landkreis: Kein gemeinsamer Ursprung nachweisbar – Gesundheitsamt ruft weiterhin zur Aufmerksamkeit und Eigenvorsorge auf

Nach dem im August und September registrierten Anstieg von Legionellose-Fällen im Landkreis Göppingen liegen nun die Ergebnisse der weiterführenden Untersuchungen des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg vor.

Die Auswertung zeigt, dass die Erkrankungsfälle in keinem Zusammenhang miteinander stehen. Auch die mikrobiologischen Untersuchungen von Wasserproben aus möglicherweise relevanten technischen Anlagen ergaben keine Übereinstimmung mit den Patientenproben. Damit handelt es sich nach aktuellem Erkenntnisstand um ein diffuses, nicht auf eine gemeinsame Quelle zurückzuführendes Geschehen. Aktuell liegt auch keine Häufung von Erkrankungen mehr vor.

„Trotz umfangreicher Recherchen ließ sich keine Quelle oder Anlage als Ursache identifizieren“, so das Gesundheitsamt des Landkreises Göppingen. „Der Fall zeigt daher, wie wichtig es ist, die regelmäßige Wartung und Hygiene gerade auch im eigenen häuslichen Bereich ernst zu nehmen.“

Hinweise zur Vorbeugung:

Da sich Legionellen insbesondere in warmem, stehendem Wasser vermehren, sollten Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter auf folgende Maßnahmen achten:

  • Wasser regelmäßig durchfließen lassen: Nach längerer Abwesenheit (z. B. Urlaub) alle Wasserhähne und Duschen einige Minuten laufen lassen.
  • Warmwasser ausreichend erhitzen: Warmwasserspeicher sollten dauerhaft auf mindestens 60 °C eingestellt sein.
  • Duschköpfe und Perlatoren reinigen: Regelmäßiges Entkalken und Säubern verhindert Biofilmbildung.
  • Vor dem Duschen spülen: Vor allem nach Stillstand des Wassers in den Leitungen zunächst heißes Wasser laufen lassen, ohne direkt darunter zu stehen.
  • Regelmäßige Nutzung: Möglichst alle Wasserentnahmestellen regelmäßig benutzen, um stehendes Wasser zu vermeiden.

 

Hintergrund:

Legionellen sind Bakterien, die im Wasser vorkommen und sich dort vor allem in warmem Wasser vermehren können. Eine Ansteckung erfolgt nicht durch das Trinken von Wasser, sondern durch das Einatmen feinster Wassertröpfchen (Aerosole), etwa beim Duschen. Gefährdet sind vor allem ältere Personen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen der Lunge.

Das Gesundheitsamt wird die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und steht für Rückfragen der Bevölkerung zur Verfügung.

 

PM Landratsamt Göppingen Gesundheitsamt

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