Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung im Schlosswäldle gedachte die Stadt Göppingen am Montag der Opfer des Nationalsozialismus. Oberbürgermeister Alex Maier, wie auch die 9-Klässler der Schiller-Realschule, betonten in ihren Beiträgen die Bedeutung des Gedenkens.
Schon seit vielen Jahren gestalten die Stadt Göppingen und die neunten Klassen der Schiller-Realschule mit ihren Geschichtslehrern das Gedenken zum Holocaust am 27. Januar im Schlosswäldle. Dieser Tag, der Befreiungstag des Konzentrationslagers Auschwitz, ist seit 1996 in Deutschland und seit 2005 international der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
In diesem Jahr hatte die Schule den evangelischen Friedenspfarrer und Liedermacher Stefan Schwarz eingeladen, die Veranstaltung mit seinen Liedern mitzugestalten. Die Schülerinnen und Schüler folgten in ihren Wortbeiträgen dem Leitsatz „nie mehr wieder“, eines seiner Lieder, um damit die Erinnerung an die Gräueltaten wach zu halten. „Auschwitz wurde zum Inbegriff des nationalsozialistischen Rassenwahns“, so OB Alex Maier in seiner Gedenkansprache. Er erinnerte an die über eine Million Menschen, die in den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau ermordet wurden, darunter Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und politisch Andersdenkende. „Jedes einzelne Opfer ist für uns Mahnung, ein Wiederholen der Geschichte mit allen rechtstaatlichen und demokratischen Mitteln zu verhindern.“
Maier unterstrich die Aktualität der Erinnerung angesichts wiederauflebenden Antisemitismus, Hass gegen Geflüchtete und Migranten sowie der Zunahme von Desinformation und Propaganda und verurteilte dabei auch jüngste Äußerungen: „Wenn die Vorsitzende einer Partei behauptet, dass Adolf Hitler Kommunist gewesen wäre, wenn wieder Menschen kategorisiert werden in Menschen 1. und 2. Klasse, wenn ein amerikanischer Multi-Milliardär davon spricht, dass wir die „Deutsche Schuld“ und damit auch unsere Erinnerungskultur hinter uns lassen sollen – dann müssen wir dem widersprechen.“
Er erinnerte auch an seine Teilnahme an der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag 2022 und die Begegnung mit der Holocaust-Überlebenden Dr. Inge Auerbacher, der Göppinger Ehrenbürgerin.
Gemeinsam mit Erster Bürgermeisterin Almut Cobet legte OB Maier einen Kranz am Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Gewalttaten nieder. Die Stadt Göppingen setzt damit ein Zeichen gegen das Vergessen und für eine tolerante Gesellschaft. Blumen wurden auch von der queeren Community niedergelegt, im Gedenken an die, auf Grund ihrer sexuellen Orientierung, Verfolgten und Ermordeten.
PM Stadtverwaltung Göppingen