Der ursprünglich für Ende 2024 geplante Baubeginn zur Sanierung der Burgruine Helfenstein muss verschoben werden. Die Verzögerung ist auf zusätzliche Untersuchungen und Schutzmaßnahmen im Bereich Natur- und Artenschutz zurückzuführen.
Schutz seltener Arten als oberste Priorität
Die Sanierungsarbeiten umfassen die nördliche Burgwand, die durch einen Mauerwerksabbruch am 25. Dezember 2022 beschädigt wurde, sowie den Felsunterbau an der Grillstelle und das Holzbrückenauflager auf der Südseite der Burg. Trotz abgeschlossener Vorbereitungen muss die Stadt Geislingen nun noch ergänzende Untersuchungen durchzuführen. Diese dienen dem Schutz der seltenen Pflanzen- und Tierarten, die auf dem Burggelände heimisch sind. Aufgrund der Lage der Burgruine in einem Naturschutz- und FFH-Gebiet ist hier eine erhöhte Sensibilität notwendig.
„Wir stehen alle in den Startlöchern“, betont Joachim Burkert vom Stadtbauamt. Doch ohne die Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde und des Regierungspräsidiums Stuttgart können die Arbeiten nicht beginnen. Die gutachterlichen Ausarbeitungen sollen bis Ende Januar 2025 abgeschlossen sein. Stimmen die beteiligten Behörden den geplanten Schutzmaßnahmen zu, könnte der Baubeginn im Frühjahr 2025 erfolgen.
Zusammenarbeit mit der Baufirma und Finanzierung
Die Stadtverwaltung hat bereits eine Firma aus Leonberg mit der Sanierung beauftragt. Das Unternehmen, das den Auftrag im Sommer/Herbst 2024 nach einem Ausschreibungsverfahren erhielt, zeigte sich bislang äußerst kooperativ. Dank des Verständnisses der Baufirma sind bisher keine Ausfallkosten für die Stadt entstanden.
Die Gesamtkosten der Sanierung werden aktuell auf rund 450.000 Euro geschätzt. Einen finanziellen Beitrag in Höhe von 70.000 Euro leistet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), unterstützt durch Spenden und die Lotterie Glücksspirale.
Auswirkungen auf Tourismus und Zielsetzung
Die Bauverzögerung bedeutet, dass die Sanierung nicht wie geplant vor den Sommerferien 2025 abgeschlossen werden kann. Dies könnte den örtlichen Tourismus beeinträchtigen. Dennoch bleibt das Ziel bestehen, die Arbeiten innerhalb von sechs Monaten abzuschließen – vorausgesetzt, es treten keine weiteren unvorhergesehenen Hindernisse auf.
Oberbürgermeister Frank Dehmer betont: „Die Sanierung einer alten Burgruine ist nicht mit dem Instandsetzen einer Gartenhütte vergleichbar. Dennoch sind wir zuversichtlich, die Herausforderungen gemeinsam mit allen Beteiligten zu meistern.“
Die Stadtverwaltung bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Besucherinnen und Besuchern für ihr Verständnis und ihre Geduld. Sie bleibt weiterhin bestrebt, die Burgruine Helfenstein als ein bedeutendes Kulturdenkmal der Region zu bewahren und für künftige Generationen zu sichern.
PM Stadt Geislingen an der Steige