Mit zwei Amphibienfahrzeugen entfernen Gewässerspezialisten wuchernde Pflanzen auf dem Uhinger Ausflugsziel. Ohne die Pflegemaßnahme würde der See auf Dauer verschwinden.
Es ist ein Anblick, der allmählich zur Gewohnheit wird: Auf dem Uhinger Charlottensee schwimmen Spezialboote, mit denen das Zuwachsen des Ausflugsziels verhindert werden soll. Verzichtet die Stadt Uhingen auf diese Maßnahme, wird der See auf Dauer verschwinden.
Trotzdem ruft der Anblick der Boote, bei denen es sich eigentlich um Amphibienmaschinen handelt, Interesse hervor; Handys werden gezückt und Videos landen im Internet. „Das zeigt uns, welche Bedeutung der Charlottensee für die Menschen hat und bestätigt zugleich die Maßnahme“, sagt Uhingens Ordnungsamtsleiter Michael Eberhard. Würden sich die Menschen herzlich wenig für „ihren“ Charlottensee interessieren, würden auch die Arbeiten der Gewässerspezialisten einer Fachfirma aus dem bayerischen Landkreis Günzburg nicht diese Aufmerksamkeit erzeugen. „Der Charlottensee ist Ausflugsziel, Kraftquelle, Ort der Ruhe und ist aus dem Alltag vieler Menschen nicht wegzudenken“, ergänzt Bürgermeister Matthias Wittlinger.
Deshalb ließ die Stadt in den letzten Wochen des Jahres 2024 die Spezialfirma anrücken, die mit zwei Amphibienbooten unter lautem Getöse die wuchernde Teichrose und etwas Schilf im Uferbereich entfernt haben. Die abgeernteten Pflanzen wurden am Ufer gesammelt, wo sie abtropfen konnten. Außerdem hatten Amphibien die Möglichkeit, wieder in den Charlottensee zu gelangen.
Aber wieso war die Maßnahme eigentlich notwendig? Die Teichrose, oder auch Teichmummel genannt, breitet sich explosionsartig im See aus – begünstigt durch immer wärmere Sommer. Bedingt durch die Jahreszeiten sterben die Pflanzen und ihre Blätter im Herbst und Winter ab und die enorme Blattmasse sinkt auf den Grund des kaum einen Meter tiefen Sees. Dort verrotten dann die Blätter und werden mit der Zeit zu Schlamm. Mit den Jahren wächst die Schlammschicht stetig an und verdrängt letztlich das Wasser aus dem See, sodass erst eine übelriechende Sumpflandschaft entsteht und diese dann irgendwann austrocknet und zu einer übelriechenden Sumpfwiese wird.
„Wenn wir unseren Charlottensee auch für nachfolgende Generationen erhalten wollen, führt kein Weg am Einsatz der Mäh-Boote vorbei“, sagt Matthias Wittlinger.
Info: Der Charlottensee ist über zwei ausgewiesene Wanderwege erreichbar: Die etwa 3,9 Kilometer lange Schloss-Filseck-Runde ist mit blauen Pfeilen ausgeschildert und als Spaziergang auch für Menschen mit Handicap geeignet. Zirka 9,4 Kilometer ist dagegen der große Rundweg lang, der mit gelben Pfeilen gekennzeichnet ist. Bis in den Wald hinter dem Charlottensee ist die Wegeführung identisch mit jener der Schloss-Filseck-Runde. Die Wanderwege sind vom Parkplatz bei Schloss Filseck oder vom Wanderparkplatz beim Charlottenhof zwischen Uhingen und dem Stadtteil Sparwiesen aus erreichbar.
Foto (Stadt Uhingen): Gewässerspezialisten entfernen die wuchernde Teichrose und etwas Schilf vom Uferbereich des Charlottensees.
PM Stadtverwaltung Uhingen