Die Verhandlungen um den Abschluss eines Grundstücksgeschäftes zwischen der Stadt Weilheim und cellcentric wurden in den letzten Wochen intensiviert und wesentlich vorangebracht. Dies geschah mit dem von beiden Parteien verfolgten Ziel, eine großvolumige Industrieanlage durch cellcentric im Plangebiet Rosenloh ansiedeln zu können.
Der ursprüngliche Plan, der eine Errichtung des Klimawerks bereits beginnend im April des Jahres 2025 vorsah, musste angepasst werden. Aufgrund langwieriger Verhandlungen über fehlende Einbringungsgrundstücke, hat sich der Weiterverkauf der für das Klimawerk benötigten Flächen an cellcentric verzögert. Das hatte u.a. zur Folge, dass der cellcentric-Standort in Esslingen für den Produktionsstart genutzt werden musste. Das wiederum zog ursprünglich von cellcentric nicht geplante Investitionen in Esslingen aber auch in Nabern nach sich, um auch die weitere Entwicklungstätigkeit von cellcentric voranzubringen.
Es ist geplant eine neue Generation des cellcentric -Brennstoffzellensystems in den nächsten Jahren so schnell wie möglich marktfähig zu machen und vor allem hochvolumig zu produzieren (Skalierung). Entscheidender Baustein für diese Skalierung ist die Errichtung einer großvolumigen Brennstoffzellen-Produktionsanlage.
Das Ziel von cellcentric ist es, die Betriebsaufnahme für eine größere Skalierung einhergehend und um den Zeitpunkt der Einführung der EU-CO2-Gesetzgebung herum am Standort Weilheim vorzusehen. Dies wird aus heutiger Perspektive um 2030 oder kurz danach geschätzt.
Die derzeit großen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Wandel in der Automobilindustrie, wie z.B. dem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur (H2), der Verfügbarkeit und Preisgestaltung von Wasserstoff und damit der Kostenparität zu Diesel als Treibstoff für die Endkunden von Schwerlastkraftwagen, der genaue Zeitpunkt des Marktwachstums und einer ggf. längeren Anlaufphase (wie aktuell am Markt für Elektrofahrzeuge zu sehen ist) stellen große Herausforderungen dar.
Deshalb ist es für cellcentric von entscheidender Bedeutung, Flexibilität in Bezug auf Umfang der baulichen Anlagen und die Anlaufgeschwindigkeit des Klimawerks zu erhalten. Dieser Wunsch nach Flexibilität kann von der Stadt Weilheim nachvollzogen werden.
Vor diesem Hintergrund streben die Stadt Weilheim und cellcentric einen Optionsvertrag über das Grundstücksareal an, der cellcentric Flexibilität für die weiteren Planungen verschaffen und zugleich sicherstellen soll, dass die bisherigen finanziellen Aufwendungen der Stadt für die Entwicklung des Plangebiets Rosenloh, namentlich für den Ankauf der Grundstücke, bereits bei Vertragsabschluss weitgehend gedeckt sein werden.
Die Stadt ist zuversichtlich, die Verhandlungen, um den Vertrag noch in diesem Jahr mit einer Beurkundung Ende Dezember zum Abschluss zu bringen.
PM Stadtverwaltung Weilheim