„Berufliche Bildung ist im Strukturwandel unserer Wirtschaft von hohem Wert. Der volkswirtschaftliche Gewinn von qualifizierter Arbeit im späteren Berufsleben überwiegt bei weitem die für den Landkreis entstehenden Kosten“, erinnerte die st.v. Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, Susanne Widmaier. „Deshalb ist es uns auch wichtig, dass unser Landkreis weiter auf ‚AV Dual‘ als Einstiegs-Modell für nicht sofort ausbildungsfähige Jugendliche setzt!“
Dass die Startphase des vom Land gewollten und geförderten und nun auch in Göppingen und Geislingen eingeführten Modells, das Praktika in Betrieben und schulische Präsenz verbindet, gut verlief, konnte der Schulleiter der gewerblichen Schule in Göppingen, Jürgen Wittlinger, berichten. Er verwies auch darauf, daß die Stundenzuweisungen des Kulturministeriums für die Stützung von eher bildungsfernen Jugendlichen beträchtlich sind und man auch sehr zufrieden mit den im Landkreis zum ‚Coaching‘ eingestellten Fachkräften sei. Kreisrätin Hilde Huber, Sprecherin ihrer Fraktion für Soziales wie Jugend, nahm dies als Bestätigung mit, gute berufliche Ausbildung im Landkreis als ein zentrales Zukunfts-Anliegen bei den kommenden Haushaltsberatungen herauszustellen. Susanne Widmaier: „Vermeintlich schnell gespartes Geld holt uns sonst ein!“
Der Besuch im Berufsschulzentrum an der ‚Öde‘ galt auch der Lage zum Schuljahresbeginn bei der Lehrerversorgung. Hier konnten Schulleiter Andreas Schweikardt von der kaufmännischen Schule wie Wittlinger Zufriedenstellendes berichten. Anders als in Vorjahren seien die Lehrerstellen „statistisch abgedeckt“. Freilich fehlten doch Lehrer in speziellen Fächern und heute schon schaue man, daß etwa in Informatik bald eine ganze Lehrergeneration in den Ruhestand gehe. Und wie jeden Herbst nahe natürlich auch eine Krankheitswelle an den Schulen, für die kaum Reserven da sind.
Auf Rückfrage von Kreisrat Peter Hofelich wies Jürgen Wittlinger auf eine brisante Entwicklung hin, die für die industrielle und handwerkliche Zukunft des Landkreises ein hohes Risiko birgt: der Strukturwandel im Filstal zieht leider verminderte Nachfrage nach klassischen Ausbildungsberufen nach sich. Entsprechend wirkt sich dies dann auf „die zweite Welle“ an Technikern und Meistern aus, die dann fehlen, obwohl sie doch gebraucht werden. Mit Sorge sieht man, dass schon Ausbildungs-Klassen andernorts zusammengefasst werden sollen. Peter Hofelich: „Das können wir in einem Landkreis, dessen Wohlstand auch künftig vom produzierenden Gewerbe abhängen wird, nicht gleichgültig hinnehmen !
PM SPD Kreistagsfraktion Göppingen