Die Gemeinde Salach intensiviert ihre Bemühungen zur Aktivierung von Wohnungsleerständen. Angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnungen und der Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum für junge Menschen, Familien und Senioren hat der Gemeinderat ein umfassendes Konzept verabschiedet, das eine Reihe von Maßnahmen zur Reaktivierung leerstehenden Wohnraums beinhaltet.
Bereits 2018 beschloss der Gemeinderat, ein Leerstandsmanagement einzuführen. Im ersten Schritt wurde der Leerstand in Salach untersucht und auf etwa 7% geschätzt. Nun folgt der nächste Schritt: Die Umsetzung von konkreten Maßnahmen. Dazu hat die Verwaltung ein Konzept mit verschiedenen Maßnahmen erarbeitet und in der Sitzung des Gemeinderats am 24.09.2024 vorgestellt. Der Gemeinderat stimmte den vorgeschlagenen Maßnahmen mehrheitlich zu.
Mit der Wiedervermietungsprämie, die aus Mitteln der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH finanziert wird, können Vermieter/innen bisher bereits bis zu zwei Monatsmieten bekommen, wenn eine
längerfristig leerstehende Wohnung wiedervermietet wird. Zukünftig wird die Prämie auf drei Nettomonatskaltmieten (maximal jedoch 3000 €) aufgestockt.
Wer sich überlegt, ein Einfamilienhaus durch Umbau in mehrere Wohneinheiten aufzuteilen, kann für die Erstberatung durch einen Architekten pauschal eine Beratungsprämie in Höhe von 400 € erhalten.
Die Gemeinde möchte zudem zukünftig mit der Caritas im Rahmen der Wohnrauminitiative „TürÖffner“ kooperieren. Diese Initiative unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen dabei, Wohnraum zu finden, und bietet Vermieter/innen umfangreiche Beratung und Sicherheit. Als Sicherheitsleistung bei Mietausfällen stellt die Gemeinde bis zu zwei Monatskaltmieten.
Zusätzlich wird die Gemeinde eng mit lokalen Unternehmen zusammenarbeiten, um Wohnraum für Beschäftigte und Auszubildende zu vermitteln.
Im Rahmen eines Pilotprojekts plant die Gemeinde außerdem, Wohnraum zu fairen Preisen direkt anzumieten und dann weiterzuvermieten, um besonders dringenden Wohnbedarf abzudecken. Dieses Modell soll zunächst erprobt und hinsichtlich seiner Effizienz überprüft werden.
Bürgermeister Dennis Eberle betonte die Wichtigkeit eines gezielten Leerstandsmanagements durch die Gemeinde: „Zahlreiche Anfragen an die Gemeinde zeigen deutlich, wie groß der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist. Unser Ziel ist es deshalb, den bestehenden leerstehenden Wohnraum noch besser zu aktivieren. Dabei ist uns wichtig, dass wir dieses Ziel gemeinsam mit potentiellen Vermietern erreichen und das Vermieten leerstehender Wohnfläche mit verschiedenen Maßnahmen noch attraktiver machen. Das ist neben der Schaffung von neuem Wohnraum einer der wichtigsten Schritte zur Vermeidung von Wohnungsnot und gleichzeitig auch der nachhaltigste.“
Sabrina Hartmann (SPD) lobte das Konzept. Durch mehrere Stellschrauben kann es gelingen, bisher ungenutzten Wohnraum zu aktiven. „Diese Chance sollten wir nutzen“, betone Sabrina Hartmann. Das Leerstandsmanagement wurde durch einen Antrag der SPD-Fraktion auf den Weg gebracht. Seit der ersten Beratung 2018 entwickelte sich das Projekt stetig. Die SPD hat sich aktiv daran beteiligt, wie zum Beispiel mit dem Vorschlag über eine Kooperation mit der Wohnrauminitiative „TürÖffner“ der Caritas.
Mit Zustimmung der SPD-Fraktion, des Einzelgemeinderates Jan Walla und des Bürgermeisters Dennis Eberle wurde das Konzept verabschiedet. Die CDU Fraktion steht dem Konzept Leerstandsmanagement kritisch gegenüber, trägt aber den Mehrheitsbeschluss mit.
PM Gemeindeverwaltung Salach