Die Kundeneinlagen bei der Kreissparkasse blieben 2023 im Vergleich zum Vorjahr mit 4,78 Milliarden Euro unverändert. Hierzu gehören Festgelder und Kündigungsgelder aber auch das Invest in Wertpapieren oder das Wertpapiersparen.Vor allem das Wertpapiergeschäft im Jahr 2023 hat sich in die richtige Richtung weiterentwickelt.
Der Depotbestand betrug Ende des Jahres 1,5 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 190 Millionen Euro (14,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Der Wertpapierertrag hat sich dementsprechend um 2,2 Prozent auf knapp 10,32 Millionen Euro erhöht. Einen Großteil dazu beigetragen hat das Investmentfonds- Geschäft: Hier wuchs der Bestand um 9,7 Prozent auf 936 Millionen Euro. Das Wertpapiergeschäft mit der DekaBank profitierte ebenfalls vom positiven Trend. Das Wachstum betrug hier knapp 8,9 Prozent, wobei sowohl Investmentfonds als auch Zertifikate der DekaBank nachgefragt waren.
Im vergangenen Jahr wurden rund 5.300 neue Fondssparpläne eröffnet, was die Bedeutung des Wertpapiergeschäfts aufzeigt – allerdings gibt es hier sicherlich noch Steigerungspotenzial, so der Vorstand der Kreissparkasse, Klaus Meissner, denn ein langfristiger Vermögensaufbau ist bei der aktuellen Inflation eigentlich nur über eine langfristige Investition in Sachwerte möglich. Wer es schafft, 25 Euro pro Monat zur Seite zu legen, dem empfehlen wir einen Fondssparplan.
Stolz ist die Sparkasse auf die Entwicklung ihres hauseigenen Barbarossa: VermögensverwaltungsFonds. Dieser fokussiert sich auf Qualitätstitel, die über ausgeprägte Alleinstellungsmerkmale verfügen und somit dauerhaft hohe Erträge verdienen können. Idealerweise werden diese auch wieder ins eigene Geschäft reinvestieren. Der Barbarossa:VermögensverwaltungsFonds hat im Jahr 2023 einen Wertzuwachs von 10,97 Prozent erzielen können, der sich auch 2024 mit bislang 6,54 Prozent nahtlos fortsetzt. Der Fonds wurde vor knapp drei Jahren aufgelegt, um die Expertise der hauseigenen Vermögensverwaltung allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis zugänglich zu machen. Mittlerweile hat der Fonds ein beachtliches Volumen von 60 Millionen Euro erreicht.
In der Vermögensverwaltung betreut die Sparkasse zudem aktuell 620 Mandate mit einem Anlagevolumen von 380 Millionen Euro.
„Ob Vermögensanlage, Baufinanzierung, Altersvorsorge oder auch bei anderen Themen: Die bedarfsorientierte Beratung ist das Herzstück unseres Handelns“. so Meissner, „Wer legt am besten wie an? Wer benötigt wofür einen Kredit? Was passt zur jeweiligen Lebenssituation? Wir wollen jeder und jedem die passende Beratung bieten und dies zudem über unterschiedliche Zugangswege. Dabei zeigt sich, dass der Wunsch nach flexiblen, digitalen Lösungen bei unseren Kundinnen und Kunden zunimmt – beispielsweise wird unser Mediales Beratungs- und Service-Center sehr gut angenommen. Entsprechend reagieren wir mit unserem Angebot – auch hinsichtlich der Kapazitäten.“
Zum 30. Oktober 2023 wurde deshalb die Geschäftsstellenstruktur angepasst und das Beratungsangebot im Medialen Beratungs- und Service-Center sowie an elf Standorten gebündelt: in den Beratungs- Centern Göppingen, Geislingen-Sternplatz, Süßen und Ebersbach sowie den sogenannten Beratungs-Filialen Bad Boll, Böhmenkirch, Deggingen, Donzdorf, Eislingen, Rechberghausen und Uhingen.
Alle weiteren personenbesetzten Filialen wurden in sogenannte Service-Filialen umgewandelt. Sie werden während der Öffnungszeiten wann immer möglich von zwei Filialmanagern betrieben. Bei der Festlegung der Öffnungszeiten hat man sich dabei einer Frequenzanalyse bedient. Für die Standorte ergaben sich so Öffnungszeiten zwischen 5 und 15 Stunden pro Woche. Das Konzept wurde von den Kundinnen und Kunden gut angenommen. Es wird honoriert, dass man stundenweise vor Ort ist und so zu bestimmten Zeiten einen persönlichen Service ermöglichen.
„Den Erhalt der Filialen sehen wir als Investment in unsere langjährigen Kundenbeziehungen und in unseren öffentlichen Auftrag an. Auch nach der neuesten Änderung sind wir das Finanzinstitut mit dem größten personenbesetzten Filialnetz im Landkreis“, versichert Meissner.
Darüber hinaus investiert die Kreissparkasser auch in ihr Filialnetz – wie zuletzt in Deggingen. Nach 11-monatigem Umbau wurde hier die Beratungs-Filiale im April 2024 eröffnet. Inklusive der neuen Haustechnik wurden gut 1,9 Millionen Euro in den dortigen Standort investiert.
Auch auf die steigende Kundennachfrage nach telefonischen Beratungen und Videoberatungen in die Medialen Beratungs- und Service-Centers hat die Sparkasse reagiert und in diesem Bereich neue Stellen geschaffen. Damit diese besetzen konnten, wurde eigens ein Quereinsteigerprogramm ausgearbeitet. Derzeit sind im medialen Bereich rund 80 Personen beschäftigt.
Der Mediale Kundenservice hat im vergangenen Jahr rund 3000 Chatanfragen beantwortet sowie rund 280 000 Anrufe entgegengenommen, das entspricht im Durchschnitt 1124 Anrufen pro Tag (2021 waren es noch 966 Anrufe und somit 16 Prozent weniger). Die Zahl der Anrufe schwankt im Monatsverlauf und bewegt sich zwischen 800 und 2000 Anrufen pro Tag. Dank eines virtuellen Warteassistenten haben unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu wählen, ob sie in der Warteschleife bleiben oder einen Rückruf haben wollen, wahlweise im Laufe des Tages oder zu einer festgelegten Uhrzeit. Mit dieser Vorgehensweise sind die Kundinnen und Kunden der Sparkasse sehr zufrieden. Das zeigt auch die jährliche Onlinekundenbefragung oder die hervorragende Google- Bewertung – im Gesamtdurchschnitt 4,7 Sterne von 5.
Die Online-Banking-Quote lag Ende 2023 bei 71,7 Prozent. Das bedeutet, dass 71,7 Prozent der Privatgirokontoinhaber ein Mobiles Banking-Verfahren genutzt haben. Hiervon verwendeten 63,4 Prozent der Nutzer das Freigabeverfahren pushTAN, das im vergangenen Jahr weiterentwickelt wurde. 25,3 Prozent der Banking- Nutzer verwendeten das chipTAN-Verfahren und 11,3 Prozent nutzten das Telefon-Banking. Die unterschiedlichen Verfahren sind der Bank wichtig, denn auch Kundinnen und Kunden ohne Smartphone sollen das Online-Banking nutzen können.
Die Online-Banking-Quote steigt kontinuierlich:
31.12.2021 65,4 Prozent
31.12.2022 69,0 Prozent
31.12.2023 71,7 Prozent
Hinzu kommen monatlich noch die aktiven Nutzungen unserer App Sparkasse. Dabei zeigt sich ebenfalls ein kontinuierlicher Anstieg. Aktive durchschnittliche App-Nutzung pro Monat:
31.12.2021 37.900
31.12.2022 43.300
31.12.2023 50.000
Auch die Karteneinsätzen. nehmen zu und der Anteil der kontaktlosen Bezahlung wird dabei bevorzugt.
Transaktionen mit der Sparkassen-Card (Debitkarte):
Kartenzahlungen
2022 kontaktbehaftet 1.507.188 kontaktlos 7.676.551 Buchungen insgesamt 9.183.739
2023 kontaktbehaftet 1.378.549 kontaktlos 9.629.858 Buchungen insgesamt 11.008.407
Gegenüber den Transaktionen des Jahres 2019 (5,2 Millionen) hat sich der Karteneinsatz somit mehr als verdoppelt.
Seit Sommer 2023 wurde aufgrund der Abkündigung durch Maestro sukzessive alle Sparkassen-Cards um die neue VisaDebit- Card ergänzt. Da diese Karte auch beim eCommerce, also beim Bezahlen im Internet verstärkt eingesetzt wird, erfährt unsere Sparkassen-Card weiter Aufwind.
Analog zum Einsatz unserer Sparkassen-Card steigt auch die Nutzung der Kreditkarten.
Transaktionen mit der MasterCard:
2022 1.209.034; 2023 1.366.263
Davon entfällt der größte Einsatzweck mit 54,8 Prozent auf den Bereich eCommerce.
Aber trotzdem halten sich die Abhebungen an Geldautomaten auf einem relativ konstanten Niveau.
Transaktionen Geldausgabeautomaten:
2022 2.617.169; 2023 2.626.486 (jeweils inklusive Abhebungen von Fremdkunden)
Glücklicherweise gab es im Jahr 2023 sowie im laufenden Jahr noch keine Angriffe auf Geldausgabeautomaten. Allerdings prüft die Kreissparkasse anhand des BKA-Rasters regelmäßig die Gefährdung, um daraus Schutzmaßnahmen abzuleiten. Beispielsweise wurden 16 Geräte an 12 Standorten mit einem Einfärbesystem ausgestattet.
Darüber hinaus investieren die Finanz Informatik (FI) und und die Kreissparkasse kontinuierlich in Sicherheitssysteme, um Betrug entgegenzuwirken. Die Mitarbeiter werden geschult und sensibilisiet um beispielsweise bei Schockanruf, Enkeltrick und WhatsApp-Betrug eingreifen zu können. Im Zahlungsverkehr werden die Transaktionen auch mittels Künstlicher Intelligenz durchleuchtet. Auf diese Weise konnten die Sparkasse 2023 zahlreiche Schadensfälle verhindern. Unter anderem wurden weit mehr als 100 Zahlungen mit einem sechsstelligen Volumen aufgehalten und so der Schaden für die Kunden verhindert.
Schäden ganz anderer Art hatten viele Menschen im Landkreis nach dem ersten Juni-Wochenende zu beklagen. Die hauseigenen Versicherungsagentur, die größte im Landkreis Göppingen hat eine öffentliche Anlaufstelle in den Räumen der ehemaligen M2 Cafébar in Göppingen bekommen, bei der die Kundinnen und Kunden ebenso wie bei den Filialen während der Öffnungszeiten auch ohne Termin vorbeikommen können.
Bei der Versicherung wurde die Mitarbeitendenzahl nochmals erhöht, um allen Kunden eine umfassende Beratung bieten zu können. Mittlerweile sind 25 Personen in der Versicherungsagentur der Kreissparkasse tätig. Alle haben zusammengeholfen, als Anfang Juni innerhalb kürzester Zeit 750 Elementarschäden gemeldet wurden. Hinzu kamen noch Hausrat- schäden sowie Inventarschäden bei Firmenkunden – alles in allem gingen in wenigen Tagen 1700 Schadensmeldungen ein.
Im Geschäftsjahr 2023 hat sich die Versicherungsagentur in einem dynamischen Wettbewerb gut behauptet. Das Lebensversicherungsgeschäft hat um 17 Prozent und das Sachversicherungsgeschäft um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Bei der betrieblichen Krankenversicherung wurde mit plus 600 Prozent ein historisch starkes Neugeschäft verzeichnet.
Auch das Altersvorsorgegeschäft war insbesondere aufgrund der betrieblichen Altersversorgung gut gefragt. Die Sparkassen- versicherung hat dieses Geschäftsfeld kontinuierlich ausgebaut und die Produkte sowie die Prozesse weiterentwickelt. Die Altersvorsorge bleibt unverzichtbar. Der Bedarf an privater und betrieblicher Altersvorsorge ist hoch und es ist gut, dass viele Menschen sich bereits in jungen Jahren Gedanken darüber machen und sich informieren.
Eine andere Art der Altersvorsorge sehen Menschen im Erwerb einer eigenen Immobilie. Gerade während der Niedrigzinsphase haben viele Familien den Traum von der eigenen Immobilie in die Realität umgesetzt. Es sah so aus, als ob Deutschland bei der Wohneigentumsquote im europäischen Vergleich langsam aufholen würden, doch der Zinssprung in Verbindung mit hohen Kosten und hohen beziehungs- weise unklaren Auflagen seitens der Politik haben den Markt zum Erliegen gebracht. Die Leistbarkeit von Immobilien nahm ab und damit sank auch die Nachfrage. Das Bild am Immobilienmarkt hat sich gewandelt. Die 100-prozentige Tochter, die S-Immobilien Göppingen GmbH, verfügt über eine hohe Expertise im Landkreis und bringt in diesen Tagen einen neuen Wohnmarktbericht heraus.
Joachim Abel