Neue Gewerbegebiete auf der grünen Wiese – wie das geplante IKG Auen in Süßen – sind nicht mehr zeitgemäß und machen uns angreifbar. Die Grünen in Süßen positionieren sich weiter dagegen, denn: Extremwetterereignisse werden häufiger. Sie werden aber nur dann zu einer Katastrophe, wenn es zu wenig Überflutungs- und Versickerungsflächen gibt.
Auf den „Auen“ (der Name ist Programm) haben wir in Süßen gute Böden, die Wasser speichern. Wir brauchen diese Ressource, um für Starkregenereignisse gewappnet zu sein. Deutschland hinkt seinen selbst gesetzten Zielen von weniger Flächenversiegelung seit Jahren hinterher. Das zunehmende Hochwasserrisiko fordert eine zukunftsfähige Stadtentwicklung im Sinne einer Schwammstadt, die mit ausreichend Grünflächen vor Hitze und Hochwasser schützt. Für eine starke lokale Wirtschaft brauchen wir darum statt veralteter Gewerbegebietsplänen innovative Innenstadtkonzepte, städtische Förderung zur Nutzung von Leerstand und mehr gewerbliche Kollaborationen. Der Mythos von neuen Gewerbegebieten im Außenbereich als Gewerbesteuermotor und damit Garant für solide städtische Finanzen hält sich tapfer. Zu Unrecht: Vor allem bei Gewerbegebieten im Außenbereich kommt es unter anderem durch die hohen Erschließungskosten erstmal zu negativen Bilanzen. Durch den Strukturwandel in der Region und dem Rückgang von produzierendem Gewerbe ist der Erfolg eines Gewerbegebiets im alten Stil zusätzlich fraglich. Dies ist keine Absage an lokale Wirtschaftskreisläufe, im Gegenteil: Durch eine effiziente Nutzung von Flächen können ökonomische Synergieeffekte entstehen und Städte wieder attraktiver werden. Dafür braucht es Kreativität, Willen und Mut für Neues von Seiten der Kommune und von Seiten der ortsansässigen Unternehmen.
PM Grüne Liste Süßen