In den letzten Tagen besuchte uns ein Gast aus der Waldrappkolonie Burghausen. Er hätte sich mit weiteren Artgenossen im Herbst auf den Weg nach Süden machen sollen, aber sie verflogen sich nach Dänemark.
Irgendwie verlor der besenderte Jungvogel Roberto mit der Ringnummer 656 seine Gruppe und verweilte jetzt mit einem Trupp Saatkrähen bei Süßen. Der Waldrapp ist eine in Mitteleuropa schon seit dem Mittelalter ausgestorbene Ibis-Art. Es gibt nur noch 2 Standorte in Marokko und der Türkei an denen dieser seltene Vogel in Freiheit lebt. Roberto stammt aus dem internationalen Waldrapp-Schutzprojekt im bayerischen Burghausen. Dort werden schon seit über 12 Jahren Waldrappe gezüchtet und auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Die Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Mittleres Fils- und Lautertal freuen sich riesig und weisen darauf hin, dass es wichtig ist, diese wertvollen Wiesen zu erhalten. Diese Wiesen und auch die Äcker links und rechts der alten B10 zwischen Süßen und Gingen sind durch ihre vielfältige Struktur immer wieder Rast- und Futterplätze für unsere Zugvögel. So wie im Frühjahr letzten Jahres für über 100 Kiebitze, sagt Eberhard Herrmann vom NABU.
Foto (Eberhard Herrmann): Der Waldrapp Roberto auf Nahrungssuche in den Süßener Auen.
PM NABU Mittleres Filstal und Lautertal