Am Dienstag, den 24. Oktober 2023 entscheidet der Geislinger Gemeinderat über die Zukunft aller Gmynasiast:innen in Geislingen und Umgebung. Zur Diskussion stehende Optionen – wie ein 6,5-zügiges Helfensteingymnasium – weisen eklatante Mängel in Beschlussgrundlage und Zukunftsfähigkeit auf.
Vertreter:innen von Bündnis 90/Die Grünen im Oberen Filstal möchten sich stark dafür machen, dass eine möglichst gute Versorgung aller Schüler:innen in sämtlichen schulischen Lebensbereichen nicht in den Hintergrund gerät. Selbstverständlich unter Berücksichtigung vernünftiger finanzieller Aspekte.
Zu diesem Zwecke trafen sich Vertreter:innen und Interessierte aus Geislingen und Umland am Mittwochabend in Gosbach zu einem offenen kommunalpolitischen Stammtisch mit Schwerpunkt auf die Geislinger Gymnasiallandschaft und ihren Damoklesschwertern. Schnell zeigte sich, dass die öffentlich vielfach beschriebene Einigkeit in den Gremien der Umlandgemeinden – unabhängig von der Entscheidung in Geislingen lediglich den Beitrag für ein 6,5-zügiges HeGy beizusteuern – so nicht existiert.
Diese Einigkeit ist aber ein elementarer Posten in der Kostenaufstellung aller vier zur Diskussion stehenden Varianten. Existiert diese nicht, ist die derzeitige Entscheidungsgrundlage hinfällig und eine objektive Entscheidung unmöglich. Unverständnis herrscht darüber, warum insbesondere die Frage über die Zukunft des Michelberggymnasiums so kurz vor der Entscheidung des Landtags über die hierzu eingereichte Petition beschieden werden soll. Dem Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen und der Respekt vor dem überwältigenden Engagement der vielen Ehrenamtlichen für den Erhalt des MiGy gebührt hier eine faire Karenz.
Wir ersuchen daher den Geislinger Gemeinderat, diese so wegweisende Entscheidung über die Bildungsbedingungen vieler tausend Schüler:innen heute und in Zukunft, auf einen angemessenen Zeitpunkt zu verschieben, sich der Beteiligung der Umlandgemeinden valide zu versichern und den Abschluss eines laufenden Prozesses auf Landesebene abzuwarten.
“Die Bürgermeister und Gemeinderät:innen der betroffenen Umlandgemeinden müssen sich jetzt klar öffentlich mitteilen, welche finanzielle Verantwortung die eigene Kommune tatsächlich bereit ist zu gehen. Wenn dem Vernehmen nach alles andere als Einigkeit im Umland herrscht, dann ist angesichts der Tragweite der Entscheidung ein Bekenntnis zu mehr Verantwortung das Gebot der Stunde.” fordert Bernhard Lehle, Grüner Co-Fraktionsvorsitzender im Geislinger Gemeinderat.
Und Günter Burkhard, Gemeinderat in Bad Ditzenbach, pflichtet besorgt bei: “Die Kapazitäten bei 6,5 Zügen werden bereits zur Eröffnung nicht ausreichend sein, denn der zugrunde gelegte Klassenteiler von 30,5 wird in keiner Klassenstufe beider bisherigen Gymnasien erreicht und kann es auch nicht werden bis zur geplanten Baufertigstellung. Die Kommunen müssen durch mehr Teilhabe ausreichend Plätze für die Kinder ihrer ansässigen Familien sicherstellen können und Schülerlenkungen wirksam verhindern.” Auch die Situation bei Sprachzügen, Raumkapazitäten und Klassenteilern hält Burkhard für völlig ungeeignet.
Bereits vor drei Jahren haben sich die Grünen des Ortsverbands Helfensteiner Land für die Gründung eines Schulverbands ausgesprochen. “Ein solcher könnte viele der existierenden Konflikte lösen und die Verantwortung fair verteilen.” merkt Jens Tonnier, Sprecher der Grünen im Oberen Filstal, abschließend an. “Wir möchten daher gerne diese Forderung wiederholen. Für gute Lösungen ist es nie zu spät.”
PM Grünen im Oberen Filstal