Lange Tafel gegen Altersarmut: Jetzt löffeln wir die Suppe aus

Den Tag der menschenwürdigen Arbeit nimmt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und das netzwerk arbeitSwelt zum Anlass, um mit einer Einladung, an alle Interessierten, zum Mittagessen und Kaffee und Kuchen, mitten auf dem Marktplatz in Göppingen auf die wachsende Altersarmut hinzuweisen sowie über diese inklusive deren Alternativen mit dem Sprecher der Landesarmutskonferenz in Baden-Württemberg Roland Saurer zu diskutieren.

Den Tag der Menschenwürdigen Arbeit wollen netzwerk arbeitSwelt und KAB nicht einfach verstreichen lassen. Am 07.10. laden die beiden sozialen Einrichtungen aus dem Dekanat zu einem öffentlichen Mittagessen, sowie Kaffee und Kuchen, ab 11:30 Uhr auf dem Marktplatz in Göppingen ein.

Dabei wollen die Veranstalter auf die Situation von immer mehr älteren Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, aufmerksam machen. Eingeladen sind zu der kostenlosen Mahlzeit alle Interessierte, vor allem auch betroffene Menschen. „Wir wollen, bei einem schmackhaftem Essen, über die Altersarmut ins Gespräch kommen und endlich das Thema Altersarmut in den Mittelpunkt der Gesellschaft, in diesem Fall mitten auf den Marktplatz, stellen“, so Diakon Norbert Köngeter vom netzwerk arbeitSwelt.

Ab 12 Uhr sowie am 13:30 Uhr wird der Sprecher der Landesarmutskonferenz in Baden-Württemberg Roland Saurer den Veranstaltern Rede und Antwort stehen sowie die Arbeit und die Ziele der Landesarmutskonferenz in Baden-Württemberg vorstellen.

Allen politischen Regelungen zum Trotz steigt die Altersarmut weiter an. Immer wieder wurden die Renten angepasst und verändert, um die Rente zukunftssicher zu gestalten. „Egal was passiert, wir, die Bürgerinnen und Bürgern, löffeln die Suppe aus und was das schlimmste ist, die Altersarmut steigt weiter an“, so die Veranstalter.

Als Bewegung für soziale Gerechtigkeit will die KAB und das netzwerk arbeitSwelt die Politik mitgestalten, damit sie dem Menschen dient. Angesichts steigender Altersarmut, fordert die KAB und das netzwerk arbeitSwelt mehr Solidarität in der gesetzlichen Rentenversicherung und das eindämmen von prikären Arbeitsverhältnissen. „Die Lohnarbeitsverhältnisse werden immer prekärer. Sie sind häufig ungeschützt, schlecht entlohnt und bieten einzelnen Menschen keine Perspektive für ihre Zukunft.“, erklärt der KAB-Sekretär Ákos Csernai-Weimer.

2036 könnten es weit mehr als 20% (mehr als jeder 5te) der Rentner armutsgefährdet sein. 2021 waren es 17,4%, nach Ansicht der Veranstalter sind auch das bereits zu viele.

Gefährdet gelten die Rentner, die weniger als 958 Euro (2019) Netto im Monat zur Verfügung haben.

Alleinstehende Frauen, vor allem alleinstehende Mütter und geringqualifizierte Menschen, die lange Arbeitslosigkeitsphasen hinter sind haben sowie Menschen mit Migrationshintergrund befinden sich in Gefahr, von Altersarmut betroffen zu sein. Bei Frauen liegt diese Risiko viermal höher als beim Durchschnitt.

Wer wenig arbeitet und wenig verdient, hat im Alter auch wenig Rente, so lautet die einfache Formel. Wer kann, sollte vorsorgen. Die Frage ist oft – wovon?

„Betriebsrente und private Rentenvorsorge sind wichtig“, sagt Bert Rürup, Rentenexperte, „um im Alter eine Lebensstandardsicherung zu gewährleisten“.

Wer das nicht kann, bekommt im Alter ein Problem. Jeder 20. Rentner lebt auf Sozialhilfeniveau.

Aktuell liegt das Bruttoniveau der gesetzlichen Rente bei rund 48 Prozent des letzten Nettoeinkommens.

Mit der „Langen Tafel gegen Altersarmut“ macht die KAB und das netzwerk arbeitSwelt auf die zunehmende Altersarmut aufmerksam. Wir wollen sensibilisieren – anmahnen – Perspektiven diskutieren, Altersarmut sichtbar machen, betonte Ákos Csernai-Weimer KAB.

PM Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Regionalsekretariat Göppingen

 

 

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