DRK-Läden in Ebersbach: Zweifelhafte Erfolgsgeschichte

Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Der Erfolg der DRK-Läden in Ebersbach ist deshalb mit gemischten Gefühlen zu betrachten. Vor 15 Jahren war der Tafel-, vor zehn Jahren der Kleiderladen eröffnet worden.

Fynn erprobt sich mit der Drohne und ist erstaunlich geschickt. Gemeinsam mit seinem Papa besuchte er eine kleine Geburtstagsfeier in der Ebersbacher Karlstraße. Dort finden Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, seit vielen Jahren Hilfe beim Deutschen Roten Kreuz. Die „runden Geburtstage“ – der DRK-Tafelladen feierte seinen 15., der Kleiderladen „Jacke wie Hose“ seinen zehnten – waren gemeinsam mit vielen großen und kleinen Gästen gefeiert worden. „Die Eröffnung war damals ein mutiger Schritt, es war aber ganz bewusst das untere Filstal ausgesucht worden“; begrüßte Peter Hofelich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der beiden Läden, ihre Kund*innen und Gäste. Der Präsident des DRK-Kreisverband Göppingen erinnerte daran, dass am Tag der Eröffnung der Tafel, nämlich am 15. September 2008, mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers eine große Krise ausgelöst worden war. „Die Bedürftigkeit der Bevölkerung hat seitdem nicht abgenommen. Deshalb wird die soziale Arbeit immer weiterwachsen und an Bedeutung gewinnen.“ Dies zeige sich insbesondere auch in der stetig wachsenden Zahl der Kund*innen der beiden Läden. Peter Hofelich dankte nicht nur den hauptamtlichen Kräften, sondern hob auch ausdrücklich das Engagement der Ehrenamtlichen hervor, ohne die das Konzept der Läden nicht funktionieren würde.

Zu dem Erfolg beglückwünschte Ebersbachs Bürgermeister Eberhard Keller zwar die Teams der DRK-Läden. Gleichzeitig verwies er aber auch darauf, dass es „nicht gut ist, dass es solcher Einrichtung überhaupt bedarf“, forderte vielmehr mehr Engagement von Bund und Land bei den regulären Hilfsangeboten, „damit die Menschen nicht dauerhaft auf diese Unterstützung angewiesen sind“. Gleichwohl gratulierte er dem DRK „zu Ihrer erfolgreichen Arbeit“ und dankte für die stets guten und vertrauensvollen Kooperationen mit der Stadtverwaltung – auch beim Familientreff im E3.

Sabine Rauch vom Tafelladen und Rita Sachs vom Kleiderladen und ihre Teams luden zu Sekt und Kuchen ein und hatten gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband für ein buntes Rahmenprogramm gesorgt. Die Therapiehund Neo und Dorina und ihre Frauchen Rebecca Metzger und Beate Schauer waren dabei die unbestrittenen Stars. Aber auch Lukas Holzapfel und sein Team von der Drohnengruppe des DRK-Ortsvereins Unteres Filstal waren begehrte Gesprächspartner. Sie hatten ein großes Netz aufgebaut und so konnten die großen und kleinen Geburtstagsgäste einmal ausprobieren, welches Geschick es braucht, eine Drohen zu fliegen. Am Glücksrad winkten attraktive Preise und zum kleinen Jubiläum waren die Preise im Kleiderladen nochmal reduziert worden. „Wir haben Kund*innen, die seit zehn Jahren zu uns kommen“, so Rita Sachs, die „Jacke wie Hose“ seit seiner Gründung leitet. „Wir wollen ein Bewusstsein für qualitätvolle Kleidung schaffen.“ Dazu gehört für sie „ein schöner und ansprechender Laden“. Die Damen-, Herren- und Kinderkleidung ist nach Größe und Farbe sortiert und macht Lust zum Einkaufen. Die Kund*innen finden auch Accessoires, Spielsachen und gut erhaltene Schuhe zu günstigen Preisen. „Wir nehmen uns auch immer Zeit für ein Gespräch und hören uns die Sorgen und Nöte der Menschen an“, betonen Rita Sachs und Sabine Rauch. Während im Kleiderladen jeder einkaufen kann, braucht es für die Tafel einen Berechtigungsschein. „Die Zahl der Kunden steigt, aber leider erhalten wir immer weniger Lebensmittel“, bedauert Sabine Rauch. „Lebensmittel mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum, die an uns gespendet worden waren, werden jetzt in den Geschäften günstiger verkauft“, weiß sie. Und: „Was immer fehlt, ist Kühlware und haltbare Lebensmittel wie Mehl oder Reis.“

„Wir freuen uns, dass beide Läden gut frequentiert sind“, stellte auch Alexander Schnek, beim DRK-Kreisverband Leiter der Abteilung Sozialarbeit, fest. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die uns unterstützen“, bekräftigt auch er.

Info:

Der Ebersbacher Tafel-Laden des DRK in der Karlstraße 2 ist dienstags, mittwochs und freitags von 11 bis 13.00 Uhr geöffnet.

Der Kleiderladen „Jacke wie Hose“ hat montags bis samstags von 9 bis 12 und 14.30 bis 18 Uhr geöffnet (außer am Mittwochnachmittag).

Weitere Informationen unter https://www.drk-goeppingen.de/start/angebote/soziale-unterstuetzung/ebersbacher-tafel.html und https://www.drk-goeppingen.de/start/angebote/soziale-unterstuetzung/kleiderlaeden-jacke-wie-hose/kleiderladen-ebersbach.html

PM DRK Kreisverband Göppingen

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