Auch die Wälder im Landkreis Göppingen stehen aufgrund der Klimaveränderungen vor großen Herausforderungen. Lücken im Baumbestand, die zum Beispiel durch Käferbefall, Sturm und Trockenschäden entstehen, werden genutzt, um klimastabile Baumarten einzubringen und die Artenvielfalt zu erhöhen. Hierzu braucht es Saatgut aus dem die für die Auspflanzung der Lücken benötigten Bäume gezogen werden. Der Bedarf an Saatgut von klimastabilen Baumarten steigt zurzeit stark an. Um der großen Nachfrage der Baumschulen nachzukommen, hat das Forstamt im Stadtwald Göppingen einen 120-Jährigen Traubeneichenbestand erfolgreich zur Saatguternte vorgeschlagen.
Hier sollen in Zukunft Eicheln aufgesammelt werden, die in Baumschulen zu kleinen Bäumen herangezogen werden. Diese Bäume können dann in anderen Wäldern im Kreis und in Baden-Württemberg zu einem klimafitten Wald heranwachsen.
Die Traubeneiche eignet sich sehr für einen klimastabilen Wald. Durch ihre Pfahlwurzel gelangt die Traubeneiche auch während längeren Trockenperioden an tiefer liegendes Wasser. Außerdem sorgt ihre Pfahlwurzel für eine hohe Stabilität bei Stürmen. Auch aus naturschutzfachlicher Sicht ist sie eine wertvolle Baumart, da sie vielen Tier- und Pflanzenarten ein wichtiges Biotop bietet.
Dieser Traubeneichen-Bestand, der alle Kriterien erfüllt, liegt im Göppinger Stadtwald. Neben dem guten Pflegezustand ergaben genetische Untersuchungen eine hohe Qualität des Saatguts. Die Zulassung des Bestandes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Freiburg. Ab Herbst 2024 können nun Baumschulen in diesem Bestand im Stadtwald Göppingen Eicheln sammeln. Die Waldbesitzer und Förster freuen sich über regionales hochwertiges Saatgut, welches die Grundlage für die Wälder von morgen schafft.
Foto: Eicheln und Laub der Traubeneiche (Quelle Forstamt Göppingen)
Landratsamt Göppingen Forstamt