Bewaffneter Krieger stürmt gestresst in das Treppenhaus de Rettungswache

Wir schreiben das Jahr 1986. Schwäbisch Gmünd ist noch eine große Garnisonstadt in der tausende US – Amerikaner in zwei Kasernen ihren Militärdienst verrichten. Zahlreiche Bunkeranlagen und Manövergelände sind im Umland zu finden.

Am Rande der Innenstadt gibt es eine Leitstelle, nebst Rettungswache im selben Gebäude. Es gibt Änderungen in dieser Zeit. Der Aufenthaltsbereich, nebst sanitären Anlagen und Schlafräumen, wurde wegen Sanierungsmaßnahmen in den dritten Stock, direkt unter das Dach das alten Gebäudes verlegt. Auffälliges Merkmal war ein Klappe, über die man Zugang zur Bühne hatte.

Und nun ein Nachtdienst wie oftmals schon erlebt. Die Einsatzgeschehen sind unterschiedlich, und man weis nie so genau was auf einen zukommt, so auch in dieser Nacht.

Fünf Personen sind im Dienst. Ein Leitstellen – Disponent und vier Rettungsfachkräfte, auch ich bin mit im Team. Zur später Stunde – die Fernsehsender gehen in Sendepause, und die Rettungskräfte schlafen. (Arbeitsbereitschaft) Ich bin auf wie immer, und in einem Zustand des wachen Entspannens harre ich der Dinge.

Es klingelt an der Haustüre – drei Uhr zeigt die Uhr. Ich öffne und mache mich auf den Weg nach unten. Vom zweiten Stock zwischen den Etagen, sehe ich eine schwer bewaffnete Person im Kampfanzug, mit bemalten Gesicht in Tarnfarben im Laufschritt die Treppen hochstürmen. Erster Gedankenblitz: Racheakt – jemand hat was falsch gemacht, schnell weg und alle wecken, und dann durch die eingangs erwähnte Klappe flüchten.

Während ich nach oben haste, meldet sich die Person mit den Worten stopp, stopp, stopp. Ich drehe mich um, und sehe wie der Kämpfer die Waffen ablegt und die Hände hebt. Erneut begebe ich mich nach unten um die Lage zu erkunden: Ein USA Armee Angehöriger Offizier, der sich im Bereich Lindenfeld / Hornberg im Manöver befand, berichtet darüber, dass er die Nachricht erhalten habe, dass bei seiner schwangeren Frau Wehen eingesetzt hätten, und er sie zum Margaritenhospital bringen müsse, aber den Weg nicht finden könne. Seine Aufregung war groß, und das Verhalten der Situation angemessen. Natürlich hatte ich Verständnis für das Geschehen insgesamt, und es konnte geholfen werden.

Ein außergewöhnliche Ereignis war zufriedenstellend beendet – auch für mich nicht ganz stressfrei – aber immerhin.

Alfred Brandner

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