Rund 1200 Kilometer Kabel sind verlegt • Bahn nimmt in der Nacht zum Samstag, 29. Juli 2023, den Verkehr wieder auf
Die Deutsche Bahn hat beim bundesweiten Pilotprojekt Digitaler Knoten Stuttgart (DKS) ein wichtiges Etappenziel erreicht. In der Nacht zum Samstag, 29. Juli 2023, endet planmäßig die große Sperrpause im Bereich Bad Cannstatt/Waiblingen. Die S-Bahnen fahren dann wieder gemäß Fahrplan, ebenso alle Züge des Fern- und Regionalverkehrs sowie der Güterverkehr. Die Bauarbeiten für den DKS, deretwegen der Bahnverkehr zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen seit dem 21. April 2023 unterbrochen war, sind wie geplant abgeschlossen.
„Wir haben den Reisenden, insbesondere vielen Pendlerinnen und Pendlern, einiges zugemutet. Für die Beeinträchtigungen bitten wir nochmals um Entschuldigung. Mit großem Engagement haben wir diese Herkulesaufgabe planmäßig und fristgerecht geschultert. Mein Dank gilt allen Beteiligten von den Arbeitern im Gleisfeld bis hin zu den Teams, die kurzfristig einen funktionierenden Schienenersatzverkehr auf die Beine gestellt haben. Nur als gemeinsamer Kraftakt war dieser Erfolg möglich“, sagt Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, unter deren Leitung die DB den Bahnknoten Stuttgart mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik ausstattet.
Insgesamt wurden binnen gut drei Monaten rund 1200 Kilometer Kabel verlegt, dafür mehr als 70 unterirdische Kabeltrassen quer zu den Gleisen sowie neun neue Weichen eingebaut. Zudem wurden elf neue Signalmasten aufgestellt. Letztere Maßnahme – Teil der Modernisierung der herkömmlichen Signaltechnik – war nötig, weil die Fahrzeuge des Güterverkehrs erst nach und nach mit digitaler Technik ausgestattet werden können.
Um die Beeinträchtigungen für Pendlerinnen und Pendler abzufedern, hatte die DB zwischen Waiblingen und Stuttgart einen umfangreichen Schienenersatzverkehr organisiert: Neben einem angepassten Zugangebot waren zeitweise über 80 Busse, abwechselnd gesteuert von rund 240 Busfahrerinnen und -fahrern, unterwegs.
Eine längere Phase, in der gar kein Zug mehr fährt und nur noch Ersatzverkehr möglich ist, wird es im Rems-Murr-Kreis infolge des Pilotprojekts Digitaler Knoten Stuttgart nach dem Ende der Arbeiten am 29. Juli 2023 nicht mehr geben. Wenn die neue Technik in Betrieb geht, werden allenfalls an Wochenenden oder für wenige Tage noch einmal Sperrpausen nötig, über die die DB rechtzeitig vorher informiert.
Von Samstag, 29. Juli, bis Freitag, 8. September 2023, schließt während der Sommerferien die Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke an. Dazu sperrt die Deutsche Bahn den S-Bahn-Tunnel in Stuttgart für den Zugverkehr. Die S-Bahnen fahren wie bereits in den Vorjahren im Halbstundentakt auf geänderten Linien und halten im Hauptbahnhof oben an den Gleisen 1 bis 5. Busse fahren zu den innerstädtischen S-Bahn-Stationen weiter. Zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Böblingen fahren mit Halt in Stuttgart-Vaihingen Regionalexpress-Züge im Pendelverkehr. Die S-Bahn Stuttgart informiert dazu ausführlich auf stammstrecke.info.
Der Digitale Knoten Stuttgart
Im Pilotprojekt „Digitaler Knoten Stuttgart“ werden sämtliche Strecken des Projekts Stuttgart 21 sowie große Teile des S-Bahn-Netzes der Region Stuttgart mit ETCS (European Train Control System), digitalen Stellwerken und automatisiertem Zugbetrieb ausgestattet. Stuttgart 21 leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Digitalisierung des Schienennetzes, mit der deutschlandweit die Kapazität um mindestens 20 Prozent gesteigert und die Qualität verbessert werden soll. Somit bekommt Stuttgart als erste Region Deutschlands einen Schienenknoten, der mit moderner digitaler Zugsicherungs- und Stellwerkstechnologie ausgerüstet ist.
PM DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH