Windkraft in Bad Boll: Jedes Windrad zählt – So wird es nichts mit der Energiewende und dem Klimaschutz

Nur kurz währte die Freude im Ortsverband Voralb der Grünen über die Ankündigung, dass in Bad Boll Windkraftanlagen gebaut werden sollen. Dass es Windräder auch in Bad Boll geben könnte, hatte die Grüne Liste Bad Boll in ihrer Haushaltsrede für 2023 festgestellt und eine Planung unter Bürgerbeteiligung beantragt.

Nun beschließt der Gemeinderat, das Windparkvorhaben, ohne dass es überhaupt auf der Tagesordnung stand, kurzerhand in seiner letzten nicht öffentlichen Sitzung aufgrund von kritischen Fragen einer Interessengemeinschaft „vorerst“ nicht weiterzuverfolgen.

Sie seien für „sinnhafte Lösungen“, sagt die Interessengemeinschaft, aber Windkraft in Bad Boll gehört leider nicht dazu. Es folgen die üblichen, teilweise erstaunlichen Verhinderungsargumente. So sollen die Windkraftanlagen einen Imageverlust für Bad Boll verursachen.

Die Gemeinde ist bekannt dafür, Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sein. Windkraft würde also eher einen Imagegewinn für sie bedeuten und das Narrativ von der fortschrittlichen Gemeinde eher stärken, meinen die VoralbGrünen.

Auch unsere Ministerin und Landtagsabgeordnete Razavi sagt: „Jedes Windrad zählt“. Wir wissen, dass viele Bürgerinnen und Bürger ebenso denken, auch wenn sie jetzt nicht damit an die Öffentlichkeit getreten sind. Photovoltaik glänzt auf immer mehr Dächern, das ist gut, auch die Nahwärmeversorgung durch Biogas, jedoch brauchen wir für den vollständigen Energiemix auch Windkraft. Deshalb sollen künftig auf mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche und in der Region Windräder stehen.

Bisher haben wir speziell in BadenWürttemberg viel zu wenig eigene Stromerzeugung aus Erneuerbaren, und die Leitungen vom Norden, wo sehr viel Windenergie erzeugt wird, zu uns in den Süden, sind in weiter Ferne. Woher soll der Strom kommen für unsere WasserstoffInitiativen?

Ineffizient, sagt die Interessengemeinschaft der ablehnenden Bürger? Absolut nicht! Windkraft ist eine der kostengünstigsten Technologien und hilft extrem beim Einsparen von CO2. Unsere Landesregierung informiert dazu: Windräder stoßen über den gesamten Produktlebenszyklus Treibhausgase in einer Größenordnung von lediglich 11 Gramm je Kilowattstunde aus. Im Vergleich: Ein Gaskraftwerk stößt 400
Gramm, ein Steinkohlekraftwerk 870 und ein Braunkohlekraftwerk über 1.000 Gramm pro Kilowattstunde aus.

Wir müssen die Erderwärmung stoppen. Windkraft kann uns dabei helfen. Jede und jeder muss seinen/ihren Beitrag dazu leisten. Wir Grüne vom Ortsverband Voralb treten entschieden dafür ein, die Planung für die Windkraftanlagen in Bad Boll baldmöglichst wieder aufzunehmen und in einem Bürgerdialog konstruktiv an einer Lösung zum Wohle der nachfolgenden Generationen mitzuwirken.

PM Ortsverband Voralb BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN

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