Am Beruflichen Schulzentrum Geislingen wurde am heutigen Freitag der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt. Die Zeremonie fand in Anwesenheit einer Vielzahl von Gästen aus den Bereichen Politik, Verwatlung und Bildung statt.
In seinem Grußwort betonte Landrat Edgar Wolff die Bedeutung des Erweiterungsbaus für den Schulstandort Geislingen: “Mit dem Erweiterungsbau schaffen wir nicht nur die dringend benötigten Raumkapazitäten, sondern wir setzen für das Berufliche Schulzentrum Geislingen auch neue Maßstäbe bei der Qualität der Bildungsinfrastruktur”.
Seit Verabschiedung des Schulentwicklungsplanes 2019 wurde vier Jahre intensiv an dieser immenz wichtigen Erweiterung gearbeitet. Schule, Kreistag, Verwaltung, Planungsausschuss und die Stadt Geislingen arbeiteten hierbei sehr erfolgreich zusammen. Der Neubau wir über 16 Klassenräume, Fachräume und Gemeinschafträume verfügen. Gespickt ist das Haus mit einigen technischen Besonderheiten: LuftWasser-Wärmepumpe, Fussbodenheißung sowie -kühlung, Wärmerückgewinnung mit bedarfgerechter Einzelraumregelung. PV-Anlage auf extensiver Dachbegrünung.
Die Stellvertretende Oberbürgermeisterin von Geislingen, Dr. Karin Eckert, bezeichnete das schöne und deutlich sichtbare Gebäude als „gebauter Optimismus“. Sie verdeutlichte besondernden Bau von Fachräumen für die Pflegeklassen.
Wie es Tradition ist, wurde im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung eine Kapsel mit Zeitdokumenten und Beiträgen der drei Schulen befüllt und von den anwesenden Mitgliedern der Schulbaukommission eingemauert. In der Kapsel wurden folgende Dinge verschlossen: Geislinger Zeitung vom 7.Juli, Foto vom Moment der Unterschrift zu den Bauverträgen, Eine Pressemitteilung zur Grundsteinlegung, einen Faktenbogen mit den Baufakten, ein Herz aus Glas mit dem Logo der Emil-von-Bering-Schule, ein Stethoskop, eine Amalgankapsel, eine Corona-Maske und ein Corona-Test, Ziffern einer Tastatur eines der ersten Computer der Schule sowie eine runde Holzscheibe mit Logo der Kaufmännischen Schule.
“Mit dem Grundstein für den Erweiterungsbau legen wir auch das Fundament für eine zukunftsweisende Bildung. Der heutige Tag ist ein wichtiger Schritt für die erfolgreiche Umsetzung des Bauprojektes und damit die Stärkung des Bildungsstandortes Geislingen.” so Landrat Wolff abschließend.
Die Bauarbeiten des Erweiterungsbaus durch die Firma Peter Gross haben bereits Ende Juni begonnen, mit der Fertigstellung ist Ende 2024 zu rechnen.
Hintergrundinformationen:
Seit einigen Jahren leidet das Berufliche Schulzentrum Geislingen unter akutem Raummangel. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2019 ein umfassender Schulentwicklungsprozess gestartet, der im November 2020 mit einer Machbarkeitsstudie abgeschlossen wurde. Die Studie ergab erhebliche Bedarfe von rund 2.700 m² zusätzlicher Programmfläche. Vor diesem Hintergrund beschloss der Verwaltungsausschuss am 04.12.2020 die Durchführung einer Erweiterung am Beruflichen Schulzentrum Geislingen in einem kombinierten Vergabeverfahren (Planen und Bauen).
Im Auswahlverfahren konnte sich die Firma Peter Gross mit ihrem Angebot durchsetzen. Die Entscheidung basierte auf einer gelungenen Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität. Besonders überzeugend war der kompakte, dreigeschossige Baukörper, der durch eine offene Treppenhausverbindung mit natürlicher Belichtung eine hohe Aufenthaltsqualität im Innenraum bietet.
Neben der funktionalen Gestaltung erfüllt der Entwurf auch energetische Ansprüche. Der Erweiterungsbau nutzt eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung und ermöglicht eine temperaturgeregelte Raumklimatisierung im Sommer. Das begrünte Dach des Gebäudes ist mit einer installierten Photovoltaik-Leistung von rund 100 kWp ausgestattet und versorgt das Gebäude mit Strom. Dadurch leistet das Gebäude einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität der Liegenschaften des Landkreises.
Das Projektvolumen für den Erweiterungsbau mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Pflege beträgt ca. 18,6 Mio. Euro brutto. Das Gebäude verfügt über 16 Klassenzimmer sowie weitere Fachräume für Behandlung und Röntgen, Labore für Hygiene und Medizin und spezielle Räume zur Simulation von Pflegesituationen.
Der Neubau am Beruflichen Schulzentrum Geislingen wird durch mehrere Förderprogramme finanziell unterstützt. Das Projekt wird durch das Regierungspräsidium Stuttgart im Rahmen der Förderung des kommunalen Schulhausbaus des Landes Baden-Württemberg bezuschusst. Außerdem erfolgt durch die KfW im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für Kommunen (Programmnummer 464) eine Finanzierung.
Foto: Sicher verschlossen in der Kapsel. Von links: Schulleiterin Ilse Messerschmid, Gewerbliche Schule, Schulleiterin Gabriele Braun Emil-Von-Behring-Schule, Landrat Edgar Wolff und Schulleiter Roland Rimbach, Kaufmännische Schule
Joachim Abel