Der Verkehr soll gezählt werden, aber wird auch erfasst, was der Grund des Verkehrs ist, so die Frage der CDU-Fraktion, und ergeben sich auch Handlungsempfehlungen, fragen sich die Freien Wähler. Die B297 ist die einzige Schurwaldquerung, mit den entsprechenden Belastungen.
Nach Auskunft der Verwaltung ist entsprechend dem Empfinden der Bürger alles schlechter geworden. Es sollgezählt und gefragt werden. Dadurch wird festgestellt, was der Grund der Fahrt ist und von wo nach wo der Fahrer will. Die Untersuchung ist die Grundlage für die Interpretation und für die Ziele, die wir dadurch ableiten. Ob und wie dann der Verkehr anders gesteuert werden kann, werden wir dann im Ausschuss erörtern. Dann sind auch die Gemeinden und die Bürger zur Mitarbeit gefordert.
Beschlussantrag
1. Die Verwaltung wird beauftragt, die mit den beteiligten Städten und Gemeinden abgestimmte Verkehrsuntersuchung B297/Schurwald zu koordinieren.
2. Mit den Arbeiten wird das Büro Modus Consult, Ulm, entsprechend dem Angebot vom 31.05.2023 beauftragt.
3. Der Landkreis trägt ein Drittel der Kosten in Höhe (rd. 38.600 Euro).
Dem Beschluss wurde einstimmig zugestimmt.
Sach- und Rechtslage, Begründung
Die hohen Verkehrsmengen auf der B297 zwischen Göppingen und Lorch und auf deren Zuläufen werden seit vielen Jahren als große Belastung für die Ortsdurchfahrten in der Raumschaft gesehen. Gleichzeitig leidet die Pünktlichkeit des ÖPNV unter den Stausituationen in den Hauptverkehrszeiten auf dieser zentralen Achse erheblich. Mit der Sperrung für den Schwerlastverkehr auf den westlich der B297 gelegenen Schurwaldquerungen in den Nachbarlandkreisen kam es in der Vergangenheit zu weiteren Verkehrsverlagerungen auf die B297.
Aufbauend auf einer vorausgegangenen Verkehrszählung und -befragung durch das Ulmer Fachbüro Modus Consult, koordinierte das Amt für Mobilität bereits 2019 die Durchführung einer weiteren Untersuchung, die ursprünglich im Jahr 2020 statt- finden sollte. Die neuen Erkenntnisse sollen die Grundlage für ggf. weitergehende Überlegungen schaffen und dabei aufzuzeigen, wie der Raum verkehrlich künftig entlastet und zeitliche Verkehrsengpässe zumindest minimiert werden können.
Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und den damit verbundenen Einschränkungen für Gesellschaft und Wirtschaft hatten sich die äußeren Rahmenbedingungen zunächst grundlegend verändert. Die Durchführung der projektierten Untersuchung, die valide Ergebnisse liefern soll, schied zu diesem Zeitpunkt aufgrund der deutlich zurückgegangenen Verkehrsbelastungen und der Verzerrungen im Verkehrsnetz aus. Es war daher angezeigt, auch nach dem vorläufigen offiziellen Ende der Pandemie zuzuwarten, bis sich das Verkehrsver- halten weitgehend normalisiert hat.-2-
Zwischenzeitlich hatte die Stadt Göppingen darüber hinaus zusätzlichen Bedarf angemeldet, in den Prognosefällen der geplanten Erhebung auch Veränderungen im Verkehrsnetz aufzuzeigen, die mit einer Verlagerung der K1410 in Faurndau einhergehen würden. Hier bot es sich an, die Expertise in die großräumig angelegte Untersuchung einzubinden und die Ergebnisse zusammenzuführen.
Im Frühjahr 2023 bat das Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur das BüroModus Consult, das Arbeitsprogramm für die Expertise zu aktualisieren. Alle Beteiligten erachten die Durchführung der Untersuchung nach wie vor für dringlich, um weitere Erkenntnisse bei der Abwägung steuernder Maßnahmen zu gewinnen. Aufgrund der aktuell anhängigen bauzeitlichen Sperrungen auf der B297 kann die Erhebung durch Modus Consult erst nach den Sommerferien 2023 durchgeführt werden. Die Zeit vor den Herbstferien eignet sich dafür besonders gut. Um den vorgeschlagenen Zeitplan halten zu können, muss die Beauftragung bis spätestens Mitte Juli erfolgen.
In einem Koordinierungstermin unter Beteiligung der an der Strecke gelegenen Städte und Gemeinden, das am 16.05.2023 im Landratsamt stattfand, einigte man sich verwaltungsseitig auf eine gemeinsam getragene Finanzierung. Das Landratsamt übernimmt wie bisher durch das Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur die Koordinierung des Projekts und bringt damit zusätzlich zur Kostenbeteiligung personelle Kapazitäten ein.
Vorgesehen ist folgender Kostenschlüssel:
1/3 durch den Landkreis Göppingen (koordinierend) 1/3 durch die Stadt Göppingen
1/3 durch die Gemeinden Birenbach, Rechberghausen und Wäschenbeuren Die Verkehrserhebung und -befragung sowie der Abgleich mit den bestehenden Verkehrsdaten im Netzmodell kann auf eine verbesserte Datenbasis (Zulieferung durch das Land) gegenüber 2019 aufsetzen. Infolge der Digitalisierung der Erhebungen kann auf den gesonderten Einsatz von Zählpersonal verzichtet werden. Dadurch konnte die Gesamtuntersuchung (ohne Thematik K1410) insgesamt durch das Büro etwas günstiger angeboten werden. Die Gesamtkosten (mit K1410) betragen rd. 116.000 Euro brutto (aktualisiertes Angebot vom 31.05.23).
Bei der vorgeschlagenen Kostenschlüsselung entfallen auf den Landkreis rd. 38.700 Euro brutto. Die Maßnahme war vorgemerkt und kann entsprechend durch das Budget des Amts für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur gedeckt werden. Voraussetzung für die Beauftragung der Leistungen bei Modus Consult durch den Landkreis ist, dass die Partner ihre Finanzierungszusagen ebenfalls bestätigen.