Über 500 gerettete Rehkitze – das ist die beeindruckende Zwischenbilanz, die der Verein „SchwabenKitz“ für diese Mähsaison zieht. Und bedankt sich bei den zahlreichen Ehrenamtlichen mit einem deftigen Vesper.
Sie stehen im Morgengrauen auf, täglich, über Wochen hinweg, fliegen Drohnen oder tragen Rehkitze aus hohem Gras heraus, bevor die Bauern ihre Wiesen mähen. Und haben so in den vergangenen Wochen 510 Rehkitzen das Leben gerettet. Der Einsatz der Ehrenamtlichen im Verein „SchwabenKitz“ ist beeindruckend. „Das ist eine absolute Erfolgsstory“, betonte Sarah Schweizer, die Vorsitzende des Vereines im Biergarten im Stauferwald. Dorthin hatte der Verein eingeladen, um sich bei den vielen Helferinnen und Helfern – es waren immerhin knapp 100 – mit einem zünftigen Vesper zu bedanken. „Ihr seid unser Aushängeschild. Ich bin unglaublich stolz. Wir haben sehr viel Zuspruch aus dem gesamten Landkreis erhalten.“ Sie unterstrich, dass der Erfolg auch der sehr guten Zusammenarbeit mit den Landwirten zu verdanken sei. Michael Uth ist erfahrener Drohnenpilot, engagiert sich seit etwa fünf Jahren in der Kitzrettung. Der Medizintechniker betont: „Unser Engagement mindert Tierleid.“ Er war in den vergangenen Wochen jeden Morgen im Einsatz und nicht selten auch noch am Abend. „Es gibt viele Nebenerwerbslandwirte, die erst am Abend mähen“, weiß der Donzdorfer. Monika Hochstetter und Petra Müller-Scholz vom „Team Wangen“ engagieren sich seit zwei Jahren im Verein und haben auch in diesem Jahr mehreren Rehkitzen das Leben gerettet. „Es ist sehr emotional, so ein hilfloses Kitz in den Armen zu halten.“ Sie gehen zwischenzeitlich mit ganz anderen Augen durch die Natur und sprechen Bauern, die ihre Wiesen mähen an und informieren sie über die Möglichkeit der Drohnenfluges. „Die Landwirte reagieren sehr freundlich und sind zugänglich“, ist dabei ihre Erfahrung. Weil für das Thema immer mehr sensibilisiert werden, rechnen sie „mit noch mehr Anfragen für 2024.“ Da ist es gut, dass der Verein weitere Drohnen beschaffen wird – er hat dann acht – und im kommenden Jahr auch auf zwei Drohnen der Kreisjägervereinigung zurückgreifen kann.
Bei den Kitzrettern bedankte sich der Verein nicht nur mit einem Vesper. Zahlreiche verdiente Mitglieder erhielten auch ein kleines Abzeichen.
Viele Tiere konnten die Aktiven des Vereines auch in diesem Frühjahr das Leben retten. Bei anderen dagegen sind sie machtlos. „Leider werden Rehkitze immer wieder durch freilaufende Hunde verletzt. In diesem Frühjahr geschah dies auffallend häufig. Wir appellieren deshalb an alle Hundebesitzer, auf den Wegen zu bleiben und die Hunde anzuleinen“, bittet der Co-Vorsitzende Hans-Jörg Andonovic-Wagner. Denn die Hunde stellen auch für alle bodenbrütenden Vögel eine große Gefahr dar. „Es ist uns wichtig, bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Tiere zu schaffen“, ergänzte der stellvertretende Vorsitzende Karl Göbel, in dessen Biergarten die kleine Feierstunde stattfand und der gemeinsam mit Jörg Geiger von der gleichnamigen Manufaktur in Schlat die Getränke und das Essen spendiert hatte, der Sonnenhof in Bad Boll hatte eine Käseplatte zusammengestellt.
Info:
Drohnenteams können unter der Hotline Tel. 07161-354 58 88 angefordert werden.
Der Verein SchwabenKitz wird über seine Arbeit auch bei den Naturtagen am 25. und 25. Juni im Göppinger Stauferpark informieren. Weitere Informationen unter www.schwabenkitz.de und www.naturtage.de
Drohnen sind teuer, kosten zwischen 12 000 und 15 000 Euro. Deshalb freut sich der Verein über weitere auch finanzielle Unterstützung (Spendenkonto Bankhaus Gebr. Martin; IBAN: DE70 6103 0000 0000 0531 62; BIC: MARBDE6GXXX oder https://paypal.me/SchwabenKitz)
PM SchwabenKitz e. V.