Seit der Erstellung des Integrationsplans, der im Jahr 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wurde, hat sich im Themenfeld Migration und Integration viel getan. Zum einen befinden sich Zugewanderte aus den Fluchtbewegungen der Jahre 2015 bis 2017 nun zumeist an einem ganz anderen Schritt ihres jeweils individuellen Integrationsprozesses. Viele Personen und Familien haben nach dem großen Einschnitt der Corona-Pandemie weitere Schritte im Prozess der Integration auf ganz unterschiedlichen Ebenen (Sprache, Bildung, Arbeit, soziale Teilhabe) unternommen.
Gleichzeitig erlebt man erneut eine Zunahme der Zuwanderung, vor allem aufgrund von Fluchtbewegungen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Das Integrationsnetzwerk arbeitet zudem seit dem Frühling 2022 sehr intensiv an der Versorgung und Integration der Geflüchteten aus der Ukraine. „Nach mehr als vier Jahren, die wir entlang unseres Integrationsplans arbeiten, stellt sich die Frage wieder neu, welche Schwerpunkte wir aktuell innerhalb der vielseitigen und komplexen Integrationsarbeit setzen wollen. Das hat auch damit zu tun, dass mit den verstärkten Fluchtbewegungen der letzten Zeit neue Bedarfe entstanden sind, die wir identifizieren und priorisieren müssen, um effektiv, zielorientiert und bedarfsgerecht arbeiten zu können“, fasst Erste Bürgermeisterin Almut Cobet das Ziel des Vorhabens zusammen, den städtischen Integrationsplan fortzuschreiben.
Der Integrationsplan ist ein bewährtes Arbeitsinstrument, das seit Jahren eine richtungsgebende Grundlage für die Integrationsarbeit in der Stadt bildet. Die Ausrichtung wird gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit Netzwerkpartner*innen, Betroffenen und interessierten Göppingerinnen und Göppingern erarbeitet. Vor diesem Hintergrund kamen am 28. April in der Stadthalle circa 45 Personen aus allen Bereichen der haupt- und ehrenamtlichen Integrationsarbeit zusammen, um ausgehend vom aktuellen Status Quo und auf Basis des Integrationsplans eine gemeinsame Zielrichtung für die kommenden zwei bis drei Jahre zu definieren. Im Fokus der Veranstaltung standen die Handlungsfelder „Arbeit“, „Bildung“, „Sprache“, „Wohnen“ sowie „Werte, Regeln und Normen“. Die Teilnehmenden prüften gemeinsam, ob die innerhalb des Integrationsplans identifizierten Bedarfe auch aus heutiger Sicht aktuell und relevant sind. Zudem wurden neue Bedarfslagen ergänzt.
Auch beim Runden Tisch Integration und Teilhabe am 17. Mai wurde dieser Schritt, dort dann spezifisch für die Zielgruppe der neuzugewanderten geflüchteten Personen, unternommen.
Die Ergebnisse der Bedarfsermittlung werden im Herbst 2023 in Arbeitsgruppen zu den einzelnen Handlungsfeldern weiterentwickelt um konkrete Maßnahmen abzuleiten. Durch diese Vorgehensweise kann das städtische Netzwerk aller Engagierten in der Integrationsarbeit weiterhin bedarfsorientiert arbeiten. Um allen Interessierten die Möglichkeit zur Mitarbeit zu geben, werden zukünftige Einladungen zu den Arbeitsgruppen auf der Website neu-in-goeppingen.de veröffentlicht.
PM Stadtverwaltng Göppingen