Wechsel in der Betriebsleitung der SEG: Abschied von Jochen Gugel

Im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde der langjährige Technische Betriebsleiter der Stadtentwässerung Göppingen (SEG) in den Ruhestand verabschiedet. OB Maier dankte, „Sie haben die Kläranlage zu dem gemacht, was sie heute ist – ein leuchtendes Beispiel für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung.“

Jochen Gugel, kam im April 2000 zur SEG, davor war er schon seit 12 Jahren als Ingenieur beim städtischen Tiefbauamt tätig und schon damals mit dem Thema Entwässerung befasst. Zur SEG wechselte er als neuer Projektleiter für die Einführung eines Integrierten Qualitäts- und Umweltmanagements. Damit hatte er nicht nur die strengen Umweltauflagen im Blick, sondern auch innovative Verfahren und Technologien, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Anlage weiter zu verbessern. 2003 wurde er zum Geschäftsführer der SEG bestimmt; Technischer Betriebsleiter des Klärwerks war zu diesem Zeitpunkt noch der Leiter des Tiefbauamtes, Helmut Renftle. Gemeinsam haben sie das Klärwerk Göppingen immer weiter zu einem Vorzeigebetrieb entwickelt, auf den die Stadt mit Recht sehr stolz sein kann. 2017 übernahm Gugel schließlich selbst die Technische Betriebsleitung und hat die strategische Ausrichtung der SEG zusammen mit Rudolf Hollnaicher, dem Kaufmännischen Betriebsleiter der SEG, bis heute bestimmt. Auch Hollnaicher wurde aus seiner Tätigkeit bei der SEG verabschiedet, da es mit der Wahl von Georg Gänzle zum Nachfolger nur noch einen Betriebsleiter gibt.

Heute betreibt die SEG drei Kläranlagen, insgesamt 36 Regenüberlaufbecken und rund 335 km Abwasserkanäle. Das Einzugsgebiet umfasst circa 130 km².  Etwa 41.000 m³ Wasser werden täglich gereinigt. Rund 50 Mitarbeitende sind für das gesamte Stadtgebiet Göppingen sowie für die Anschlussgemeinden und Verbände von hier aus aktiv. Zu den Highlights der vergangenen Jahre gehört das Jubiläumsjahr 2016, als die Kläranlage zu ihrem 75. Geburtstag einen regelrechten Besucheransturm erlebte. Was dort in großen Teilen weitgehend unbemerkt Tag für Tag geleistet wird, konnte erfolgreich der breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden. Und auch zahlreiche Besuchergruppen erlebten seither die SEG bei Führungen durch den Betrieb als moderne Arbeitgeberin, der eine überaus wichtige Aufgabe für den Gewässerschutz wahrnimmt.

Weitere Meilensteine der letzten Jahre waren das innovative Projekt „Wärme und Kälte aus Abwasser“, die aufwändige Einführung der gesplitteten Abwassergebühren in 2012 und die Modernisierung der, zum Teil seit 1977 bestehenden, Vorklärbecken für rund 4 Millionen Euro.

Besonders zukunftsweisend ist das Pilotprojekt Phosphor-Recycling-Anlage, in der aus Klärschlamm Phosphor-Dünger gewonnen wird oder das Corona-Monitoring, indem sich über die Virenkonzentration im Abwasser die Virenlast zehn Tage vor den RKI-Werten bestimmen lässt, ganz neu ist das Forschungsprojekt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, mit Hilfe eines künstlichen neuronalen Netzes: KIKKA – Künstliche Intelligenz für Klimaneutrale Kläranlagen. Derzeit wird überprüft, inwieweit auch Arzneimittelrückstände aus den Abwässern entfernt werden können, da diese eine immer größere Gefährdung der Organismen im Gewässer darstellen.

Die SEG habe in den nächsten zehn Jahren viele Aufgaben zu bewältigen, doch das Unternehmen sei gesund und die Nachfolge bei Georg Gänzle in guten Händen, wie Gugel zum Abschied betonte.

Foto: OB Alex Maier dankte Jochen Gugel für seine jahrzehntelange Treue zur Stadt Göppingen und sein visionäres Wirken bei der SEG. Foto: Stadt Göppingen/Pachwald

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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